Seltmann Weiden Mokkaservice

[Scheribert]

Hallo, habe aus Nachlass dieses schöne Mokkaservice von Seltmann Weiden erhalten und möchte es verkaufen. Im Netz findet man nur wenig Vergleichbares. Was ich bisher in Erfahrung bringen konnte ist, dass es wohl aus den 50er Jahren stammt. Es gibt ein Bild, wo ein ähnliches Service angeboten wird mit Hinweise auf 24kt Gold, dazu finde ich auf den Gegenständen aber keinen Hinweis.
Auch die Porzellanstempel finde ich eigenartig. Man sieht in grün eine Krone und die Worte "Marie Luise, Seltmann Weiden, Bavaria".
Dann ist aber wie mit einem Goldstempel eine große goldene Krone darüber "gestempelt", ein grosses S mit einer Art Burgturm darin und der Schriftzug "Frankfurt-M".
Das Set besteht aus 6 Tassen mit Teller, ein Milchkännchen, eine Zuckerdose und eine Kaffeekanne.
Würde mich auch freuen, wenn es Hinweise zum Wert gäbe.
Bin dankbar für jeden Hinweis.

Beste Grüße
H. Scherer

P1090876.JPG (1.55 MiB) 1694 mal betrachtet

P1090875.JPG (1.08 MiB) 1694 mal betrachtet

P1090871.JPG (1021.96 KiB) 1694 mal betrachtet

P1090867.JPG (1.09 MiB) 1694 mal betrachtet

P1090866.JPG (1.48 MiB) 1694 mal betrachtet

[redfox]

Hallo, hier hast du ein ähnliches Mokkaservice...
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Nach dieser Quelle richtig um 1950...
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Sieht aber aus, als wäre es in Frankfurt von einer Porzellanmalerei endgültig staffiert worden, deshalb die Überstempelung.

[Sartre99]

Hallo,
das dürfte schon 24 k Gold sein. Du hast wahrscheinlich das hier schon gefunden: [Gäste sehen keine Links]
du sprichst von einem Service, haste mehr als was wir auf den Bildern sehen? Ein bisschen irritiert bin ich dass es Form Marie -Louise sein soll, kenne nur die hier alle: [Gäste sehen keine Links]
hier ist es übrigens auch noch einmal, leider der Boden nicht zu sehen: [Gäste sehen keine Links]
alles andere hat ja Redfox schon geklärt.
Lieben Gruß

[Gast]

Dass Sartre etwas irritiert ist, hat seine Berechtigung. Bei Seltmann Weiden gab es in den 20er/30er Jahren schon einmal ein "Marie Luise", dazu scheinen die Tassen zu gehören. Das neuere "Marie-Luise" (mit Bindestrich) gibt es immer noch zu kaufen, sieht aber völlig anders aus. Problem: Kanne und Zuckerdose bei allen verlinkten Angeboten haben mit beiden nichts zu tun. Bei der älteren "Marie Luise" sehen die Knäufe aus wie verzierte Griffe von Schlüsseln. Leider sehen wir immer nur die Bodenmarken der Tassen. Ich vermute, dass auf den Kannen kein Name oder ein anderer steht. Die Form der Kanne ist identisch mit "Renate", aber obacht, auch hier gibt es eine alte und eine neue Form. Nur der Knauf ist anders, den hier kannte ich bisher nicht. Ich kann mir vorstellen, dass der Dekorateur Teile aus verschiedenen Servicen zusammengeführt hat. Das war durchaus eine gängige Praxis.

[nux]

Hallo zusammen :slightly_smiling_face:

Bei der älteren "Marie Luise" sehen die Knäufe aus wie verzierte Griffe von Schlüsseln.

ja, zur Veranschaulichung für alle auch die ganz verschiedenen Kannenformen der ersten M.L.
Kaffeekanne - aber sogar W.-Germany; scheint länger hergestellt worden zu sein [Gäste sehen keine Links] - Teekanne [Gäste sehen keine Links]

und da wird es mir trotzdem 'kraus', weil die Griffe der gezeigten Tassen passen m.M. dazu auch nicht; allein die Untertassen sind so ähnlich mit dem Rand [Gäste sehen keine Links] - flache oder Tee-Tasse vermutlich entsprechend [Gäste sehen keine Links] mit rotem Rand ev. aus der ohne-Gold-Zeit
oder auch eine Suppentasse [Gäste sehen keine Links]
die Bsp., die @Sartre aufgezeigt hat - bei schpock steht auch Renate mit bei, aber die Knäufe sind anders. Bei dem aus der Bucht sind die wie hier gezeigt.

Aber es gibt wohl tatsächlich eine andere, zweite dazwischen, Marie Luise auch noch - diese mit dem kerzenflammigen Knauf, die weder mit der einen noch der anderen Form was zu tun hat? US-Zone- Zeit [Gäste sehen keine Links]
und dort davon wohl eine Tasse in weiß, wo man die vier Relieflinien auch gut sehen kann [Gäste sehen keine Links] - Suppentasse auch noch dazu mit eben den Griffen, aber nur Bavaria [Gäste sehen keine Links]

welches von den beiden älteren gab es zuerst?

Gruß
nux

[Gast]

die Griffe der gezeigten Tassen passen m.M. dazu auch nicht

Die Bilder sind natürlich nicht optimal. Dieser dunkle Fond schluckt alle Details. Die Tassen halte ich schon für "Marie Luise". Ich meine auf dem letzten Bild zu erkennen, dass der obere Henkelansatz nicht direkt an der Tasse anliegt, sondern ein kleiner Stiel (oder wie man das nennen will) dazwischen sitzt. Dann gibt es eine Ahnung von Relieflinien am Tassenrand. Das würde schon passen, aber ein passables Bild der Tasse im Profil würde da mehr Klarheit bringen.
Anscheinend hat Seltmann Weiden tatsächlich einmal eine "Marie Luise" verkauft, bei der die Kanne "Renate" einen neuen Deckel mit diesem flammenförmigen Knauf bekommen hat. Ist das vorstellbar? Klar doch, z.B. sind die Serien "Liane" (neue Form) und "Rondo" identisch - bis auf den Deckel halt. Das Bestreben war eben, mit wenig Aufwand ein breites Angebot zu schaffen. In unserem Fall ist der Dekorateur wohl unschuldig, und die Verwirrung hat ihren Ursprung bei Seltmann Weiden. Vorhandene Formen neu kombinieren und mit neuem Namen versehen - Seltmanns "Bayerisch Blau" ist so ein Beispiel, da steckt mindestens "Isolde", "Doris" und "Roma" drin.

[Scheribert]

Hallo zusammen, erst mal herzlichen Dank an alle, die Hinweise waren echt hilfreich.
Aus der Porzellanmarkenübersicht von redfox erkennt man, dass es sich um die Marke 1-16 handelt, Marie Luise ohne Bindestrich und das E für Erbendorf.
Den Hinweis von Sartre99, dass es Gold ist, wäre schön, aber da fehlt im Vergleich zu dem anderen Service eben der entsprechende Stempel unten. Frage wäre, ob es noch eine andere Möglichkeit gibt, das Gold nachzuweisen.
Auf jeden Fall habe ich noch das gesamte Service wie gewünscht fotografiert.
Zum Hinweis von drkx bezüglich der Bodenmarken kann ich sagen, dass alle Geschirrteile die identischen Marken haben. Das Bild von der Kanne ist in meiner ersten Mail ebenfalls aufgeführt (2. Bild).
Was nux bezüglich der Relieflinien erkannt hat, kann ich bestätigen. Die 4 Relieflinien kann man erkennen, allerdings sind sie nur auf einer Tasse (s. Bild) gut erkennbar. Bei allen anderen hat man den Eindruck, dass die "schwarze Farbe" die Kontur verschmiert und zugedeckt hat. Den Henkelansatz mit Stiel kann man auf dem Bild ebenfalls erkennen. Auch den Knauf habe ich versucht besser abzulichten.
Falls es hieraus noch weitere Inforamtionen gibt, gerne, auch wenn es noch eine Ahnung zum Wert geben sollte.
Ansonsten nochmals besten Dank an alle.
Beste Grüße
Heribert Scherer

P1090889.JPG (1.5 MiB) 1616 mal betrachtet

P1090885.JPG (1.51 MiB) 1616 mal betrachtet

P1090883.JPG (1.5 MiB) 1616 mal betrachtet

P1090880.JPG (1.47 MiB) 1616 mal betrachtet

P1090877.JPG (1.44 MiB) 1616 mal betrachtet

[redfox]

auch wenn es noch eine Ahnung zum Wert geben sollte.

Wie du in meinem Link siehst, wurde das Service für € 88 angeboten!

[Scheribert]

Hallo redfox, danke nochmals für die Erinnerung. Den Preis habe ich tatsächlich überlesen.
Beste Grüße H. Scherer

[lins]

Hi zusammen,

ein grosses S mit einer Art Burgturm darin und der Schriftzug "Frankfurt-M"

das ist der Eschenheimer Turm
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Das "S" steht wohl für eine Vergolder Firma. Immerhin war die Degussa Scheideanstalt, als Hersteller von Glanzgold führend und hatte ursprünglich ihren Sitz unweit des Eschenheimer Turms.
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Deshalb denke ich schon, dass es sich um Gold handelt.
Hier noch ein Beispiel für die "S-Turm-Krone-Marke" an einer Andenkentasse und einem leider nicht ganz erhaltenen Papier-Label mit dem Logo, auf dem "Echt Gold" zu lesen ist
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Grüße
Lins