Brosche Miniaturportrait Herzog von Reichstadt, ungefähres Alter

[Waterloo]

Hallo zusammen,
ich besitze seit einigen Jahren diese Brosche mit einem Miniaturportrait des Joseph Karl Franz, Herzog von Reichstadt (*1811 Paris - +1832 Schönbrunn, Wien).
Erworbenen habe ich die Brosche auf einem Flohmarkt im Elsass. Mich würde das ungefähre Alter sehr interessieren.
Lässt sich Anhand des Rahmens und der Broschierung ein Alter ableiten?
Der Rahmen ist aus Messing, die Rückseite ist mit Pappe versiegelt. Die hohlen Zierelemente am Rand wurden separat angebracht. Ferner ist ein Ring aus Messing vorhanden, welcher das Bild im Rahmen zusätzlich fixiert, ich hoffe das ist auf dem Foto einigermaßen erkennbar.
Vorlage für das Portrait war das Werk von Moritz Daffinger.
Die Farbe des Kragens der Uniform ist auf manchen Darstellungen interessanterweise abwechselnd in grün und rot dargestellt.
Zum Portrait selbst möchte ich anmerken, es ist kein Druck sondern von Hand gemalt. Zum Trägermaterial kann ich leider nichts sagen, da ich die Rückseite nicht beim Öffnen beschädigen möchte.
Maße: 4 x 5 cm
Viele Grüße
Waterloo

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[redfox]

Hallo, dem Grünspan nach könte das Material auch Tombak sein...
Die Broschierung wäre etwas für @Pontikaki......
Gruß redfox

[Pontikaki]

Also, bei diesem Stück kann ich aufgrund der Broschierung nix zum Alter sagen.
Die Montierung iss so miserabel, daß ich mich frage ob das überhaupt ursprünglich
zusammengehörte. Eine so feine Malerei und dann diese "unwürdige" Umrahmung.
@Waterloo - hast Du ne Möglichkeit die Dicke des Portraits zu messen? Mit ner
Schieblehre oder so nem Dickentaster: [Gäste sehen keine Links]
Ich vermute, daß es sich um eine Porzellan-Malerei handelt - für Elfenbein als Malgrund
scheint mir auf dem Photo der Rand zu dick.
Diese eingesägten "Makkaronis" sah man in der 1.Hälfte des 20.Jahrhundert öfter an Schmuckstücken:
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[nux]

Hallo :slightly_smiling_face:

hm - der junge Mann hatte ja eh ein kurzes Leben und eine ziemliche Geschichte dahinter. Wie lange nach seinem Ableben allerdings an seiner Person größeres Interesse bestanden haben könnte, ist auch noch so eine Sache. Und - die Broschierung kann, aber muss nicht aus der gleichen Zeit wie das Porträt selbst sein.

Du hast das Porträt von Daffinger schon erwähnt und in dem Fall sollte man zumindest darüber nachdenken, ob der selbst der Maler gewesen sein könnte. Weil, hat er Miniaturen auf Elfenbein - und davon nicht grad wenige - gemacht [Gäste sehen keine Links] - nur, wie das auch im qualitativer Hinsicht aussähe oder mit Signatur und so :thinking: - dazu gibt es wohl auch einiges an Literatur, nur das ist m.M. was für Fachleutz zum Begucken [Gäste sehen keine Links]

Ob Elfenbein oder Porzellan als Untergrund könnte man mit entsprechender Erfahrung eigentlich am Gewicht vllt. merken; optisch am Farbauftrag. Ansonsten probier mal ein gutes scharfes (auch Lupe ggf. Foto bei Tageslicht draußen von den hellen, unbemalten Stellen.

Gruß
nux

[Waterloo]

Hallo zusammen,
recht herzlichen Dank für eure Einschätzungen!
Das hat mir schon sehr weitergeholfen. Ich habe die Rückseite heute vorsichtig geöffnet. Das Trägermaterial ist hauchdünn und man sieht das Portrait auf der Rückseite durchscheinen. Ich habe allerdings keine Ahnung was das für ein Material sein kann.
Was die Montierung angeht, gebe ich @Pontikaki vollkommen recht, die ist wirklich nicht toll. Habe mich auch schon gefragt, ob die ursprünglich zum Portrait gehörte.
Viele Grüße
Waterloo

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[el tesoro]

die sogenannte trombone clasp wurde bis in die 1940 Jahre hinein genutzt

[Pontikaki]

Hmh, sehr interessant. Eine sooo hauchdünne Porzellan-Scheibe, daß man das Portrait hindurchsieht
halte ich für zu bruchanfällig um sie in einem Schmuckstück zu verarbeiten.
Elfenbein wäre nicht durchscheinend genug. Strukturen die darauf hinweisen könnten, sind auch nich
zu sehen.
Was mich noch irritiert ist diese Facette die ich von vorne zu sehen glaube - rot eingekringelt.
Ist evtl. über das Portrait eine Glas-/Kristall-Platte gelegt?
Bitte noch ein/zwei Fotos ganz von der Seite machen oder einfach nachgucken. Achte drauf, ob sich
über den Fassungsrand/Zargenrand noch etwas drüberwölbt.
Wie warm/kalt fühlt sich das Gemälde von vorne

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und von hinten an? Eher warm (Elfenbein) oder kühl (Porzellan/Glas)?

[Pontikaki]

Ähh manno - falsches Photo angehängt. Hier das Richtige

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[Waterloo]

Das Trägermaterial des Portraits konnte ich auch noch bestimmen, fühlt sich eher warm an. @Pontikaki: Asche über mein Haupt, ich habe vergessen zu Erwähnen, es liegt eine Platte aus Glas oder Kristall darüber, daher die Facette auf dem Foto.
Dank der Info von El Tesoro konnte ich die Broschierung zeitlich eingrenzen, solche Broschierungen wurden zwischen den 1910er Jahren bis in die 1950er Jahre oft benutzt. Und Dank der Info von @ Pontikaki bezüglich der „Makaroni“ Verzierungen am Rand denke ich das zumindest die Montierung aus den 1920er Jahren stammen könnte.
Hier ein Interessanter englischsprachiger Link zum Thema datieren von Broschen, keine Ahnung ob die Webseite brauchbar ist, dass werden die Experten hier besser beurteilen können:
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Viele Grüße
Waterloo

[Pontikaki]

Danke für den Broschen-Datier-link - kann man immer x brauchen. Nur die Datierung mit der "TROMBONE CLASPS"
iss nich korrekt. Diese "Schiebesicherung" wird bis heute verwendet - vor allem für feinen hochwertigen Schmuck,
da sind die "Kugelhaken" zu grob.
Mit der neuen Information bezüglich der Glasabdeckung und dem Bildträger, denke ich über was Neues nach.
Man sieht nämlich keinen Luftraum und keine Anhaftungen (Newtonsche Ringe) an das Glas.
Könnte es sein, daß es sich um Hinterglas-Malerei handelt? Die dann zum Schutz "hinterrücks" mit einer weißen
halbdurchsichtigen Farbschicht versehen wurde?
Iss so'ne feine Malerei seitenverkehrt auf Glas denkbar?
Ich kenn sowas nur von meinem siebenbürgischem Schwiegervater aber stets relativ naiv & viel gröber.
Da müßen jetzt die Bild-Detektive ran.......