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Totenschild Barock

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  • Willi Offline
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Totenschild Barock

Beitrag von Willi »

Schmidtchen hat geschrieben: Dienstag 19. Juli 2022, 11:44 Alles um das schöne Stück so zu konservieren wie es ist
Pontikaki hat geschrieben: Dienstag 19. Juli 2022, 11:28 Glattes Eisen "saugt" nich - der Rost des Eisens nimmt allerdings aufgrund seiner
porös veränderten Struktur sehr wohl Öle auf.
Und wir reden hier eher von Farbauftrag von unbekannter Zusammensetzung und
unbekannten Pigmenten.
ich würde es bei einem solchen Stück NICHT nehmen!
  • reas Offline
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Totenschild Barock

Beitrag von reas »

Hallo allerseits,

gebe Willi und Pontikaki Recht..als erstes ist es ein sehr interessantes Stück, bekommt man nicht oft oder in diesem Fall niemals zu sehen... falls jemand was ähnliches gefunden hat dürft ihr es gerne verlinken.
Irgendeine Restaurierung auf eigene Hand würde ich vermeiden, barocke Stücke (falls dies zutrifft) werden immer seltener, es handelt sich um wichtige Kulturgüter, jetzt irgendwelche Öle drauf zu schmieren wäre eine sehr riskante Sache. Keiner weiß was es für Farben sind, mit modernen Ölen könnten diese angelöst werden also bitte Finger weg.
Ich weiß dass Restauratoren eine Menge Arbeit haben um Fehler der Hobby Handwerker zu beseitigen und historische Dinge vor Zerfall der falschen Restaurierung retten müssen. Das kann richtig hohe Kosten verursachen.
Also entweder du lässt es von einem Profi restaurieren oder einfach das Teil in trockenen stehen lassen.
  • tatze-1 Offline
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Totenschild Barock

Beitrag von tatze-1 »

Erst mal hallo in die Runde,

als Neue hier im Forum schon gleich meinen anzweifelnden Senf dazu zu geben, sei mir verziehen. Als angehende Restauratorin - nicht im Metallhandwerk, sondern im Gold- und Silberschmiedehandwerk - erst recht.

Zunächst mal möchte ich Dich fragen, ob Du Dir sicher bist, daß dieses Schild tatsächlich aus dem Barock stammt? Totenschilde sind in dieser Zeit üblicherweise aus Holz mit dem Wappen des Verstorbenen drauf. Und 1770 war der Barock (wird bis etwa 1720 datiert) eigentlich schon vorbei, der Rokoko/Louis XV in seinen letzten Zügen (wird bis etwa 1770 datiert) und wurde langsam vom Klassizismus abgelöst (ab etwa 1770). Ich an Deiner Stelle würde mich erst mal schlau machen, ab wann es reine Eisen/Blechschilder gab, die bemalt wurden. Erst 1735 gelang in England die Herstellung von hochschmelzenden Eisen- und Stahllegierungen. 1742 wurde der erste Stahl hergestellt. Ich bezweifle, daß um diese Zeit die Leute schon Farben hatten, die auf so einer Blechoberfläche hielten. Bestenfalls Emaille, was ich bei dem Schild hier aber nicht glaube.

Was die Konservierung bzw. Restaurierung betrifft. Mach nix selber dran, sondern laß den Fachmann ran. Das wird zwar den einen oder anderen Euro kosten, aber du hast eine relativ sichere Zeiteinschätzung incl. Restaurierung/Konservierung des Stücks im historischen und restaurierungsethischen Sinne incl. einer Dokumentation, was für Schäden dran waren, was gemacht werden muß, was es kostet und was letztendlich dran gemacht wurde. Silikonöl ist keine gute Idee, für Eisenkonservierung gibt's Cosmoloid, dessen Anwendung man auch erst mal lernen muß.
  • thalasseus Offline
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Totenschild Barock

Beitrag von thalasseus »

Moin und willkommen:-)
Du hast natürlich recht, was die Periodisierung generell angeht. Allerdings kommt es ja auf das jeweilige Objekt an; ich meine zu bemerken, dass etwa im Möbelbereich gerne ein Stück einfach als 'barock' bezeichnet wird, wenn es nicht eindeutig einem länder-, herrschafts- oder entwerferspezifischen Substil zugeordnet werden kann, es aber deutlich vor-klassizistisch ist. Wie der schlichte Dielenschrank von 1770 vielleicht, der keine Roccaillen hat und qua Objekt auch keine cabriole legs;-)
Ich denke, in diesem Sinne war das hier gemeint, wobei die Datierung für mich ebenfalls fraglich ist; die beginnende Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts könnte ich mir eigtl. besser vorstellen, aber..? Trotzdem bliebe das ein tolles, erhaltenswertes Teil.
LG thal
  • Schmidtchen Offline
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Totenschild Barock

Beitrag von Schmidtchen »

Schön das mal ein Fachmann etwas zur Konservierung sagt.
Cosmoloid ist sicherlich wesentlich besser geeignet zur Konservierung.
Auch Öle die Leinöl enthalten sind besser.
Dann wird nämlich eine dauerhafte Wachsschicht bzw mit Leinöl Harzschicht aufgetragen.
Damit Eisen nicht weiter rostet muss es vor Sauerstoff und Feuchtigkeit geschützt werden.
Silikonöl wie von mir vorgeschlagen ist bei weitem nicht so effektiv und dauerhaft.
Aber es ist für einen Laien sehr leicht anwendbar und richtet keinen Schaden an und ist sehr leicht wieder zu entfernen wenn es dann doch mal professionell restauriert werden sollte.
Bis dahin schützt es relativ gut vor weiterrostung, was eben auch zu weiteren Lackabplatzungen und Zerstörung des Objektes führt.

Interessanter finde ich nun die Diskussion über das Objekt an sich.
Für mich sieht die Halterung geschmiedet aus.
Somit hätte ich es auch schon älter eingeschätzt.
Aber ob 18. Oder 19. Jahrhundert traue ich mir nicht zu.
Das wäre doch sehr interessant herauszufinden
  • Simon10 Offline
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Totenschild Barock

Beitrag von Simon10 »

Hallo,

ein wunderbares Stück, das glücklicherweise all die Jahre in der Garage nicht entsorgt wurde.
Ich habe selbst einige Memento Mori Stuecke, u.a. ein handbemaltes Briefpapier mit Totenkopf aus eben dieser Zeit (um 1750).
Diese Darstellung mit Knochen und Flügeln wäre für den Barock / Spätbarock sehr ungewöhnlich.

Ich vermute, dass dieses Stück +- 100 Jahre jünger ist. Ich denke nicht, dass 250 Jahre alte Farbe auf Eisen so gut ueberdauert hätte.
Das Stundenglas mit Flügeln als „tempus fugit“ Symbol war auch ab Mitte des 19.Jahrhunderts sehr populär.
Handgeschmiedete Teile an Serienproduktionen gab es noch Mitte des 19. Jahrhunderts. Mein Louis Philippe Stuhl hat z.Bsp. noch handgeschmiedete Naegel.

Ich würde an dem Stück absolut NICHTS machen. Selbst ein „vorsichtiges“ Entrosten oder Säubern könnte irreversible Schäden anrichten.
Ich würde mich an eine/n Spezialistin/en für Denkmalschutz bzw. eine/n Kunstrestauratorin/en wenden.
Der Stundenlohn liegt bei um die 50-60€ netto. Und je nach Umfang bzw. nach Herangehensweise (reine Konservierung oder Restaurierung) kommt da ein bisschen was zusammen. Bei so einem tollen Stück m.M.n. aber sinnvoll.

liebe Grüße,
Simon
Zuletzt geändert von Simon10 am Mittwoch 20. Juli 2022, 10:00, insgesamt 1-mal geändert.
  • HansBild Offline
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Totenschild Barock

Beitrag von HansBild »

Moin.

@Schmidtchen, ich kann deinen Drang, dass schöne Schild mit irgendwas einsprühen/bepinseln zu wollen bei besten Willen nicht nachvollziehen.

In meiner Wohnung befinden sich viele alte Blechdosen, Schilder etc und ich öffne auch mal das Fenster bei Regen.

Der jetzige Zustand ist doch gut und wenn er es nicht neben einer kaputten Regenrinne aufhängen will sehe ich da keine Gefahr.

Beste Grüße
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Totenschild Barock

Beitrag von Pontikaki Verified »

tatze-1 hat geschrieben: Dienstag 19. Juli 2022, 22:37 ....Neue hier im Forum schon gleich meinen anzweifelnden Senf dazu zu geben
Moin Frau Kollegin;-) Herzlich Willkommen und keine Sorge wegen des Senfs:
Schließlich hab ich die "Tube" ja hierhergelockt und auch gleich die Membran durchstoßen.
Danke für Deinen Bericht. :*
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  • Simon10 Offline
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Totenschild Barock

Beitrag von Simon10 »

Nack kurzer Recherche haben ich nun immerhin eine vergleichbare Abbildung aus dem 17. Jahrhundert gefunden (hier als Nachdruck):

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Es gab diese Darstellung also definitiv schon deutlich länger. Ist mir selbst so tatsächlich noch nicht untergekommen (zumindest aus dieser Zeit)
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Totenschild Barock

Beitrag von lins »

Hi zusammen,
dafür, dass die Symbolik auf dem Schild im Barock und früher anzusiedeln ist, besteht für mich keine Frage, Memento Mori.
Die unterschiedlichen Flügel, Engel und Fledermaus, deuten zusätzlich auf Himmel und Hölle hin.
Es besteht auch ein Zusammenhang zu Pest-Symbolen:
Der berühmte Doctor Schnabel aus Rom, dem das Kostüm des Pestdoktors zu verdanken ist, trägt ja schon die geflügelte Sanduhr an seinem "Abstandshalter-Stab"
[Gäste sehen keine Links]
Und auch eine Pesttafel "Triumph des Todes" aus Augsburg von Anfang 17. Jahrh. hat von der Machart her Ähnlichkeiten mit dem Totenschild hier.
[Gäste sehen keine Links]
Und, dass "Barock" in ländlichen Gegenden immer etwas später ankommt, ist auch bekannt ;) .
Aus all diesen Überlegungen heraus, wäre der Schild für mich im 18. Jahrhundert schon gut aufgehoben.
Gruß
Lins
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