Man darf aber nicht vergessen, dass es eben nicht nur ein paar Bretter sind. An einem pompösen Möbel haben oft viele verschiedene Personen gearbeitet (Tischler, Kunsttischler, Schmied, Intarsienschneider, Leimsieder, Polierer,...). Darüber hinaus gab es zur Zeit des Biedermeier keine üppige maschinelle Unterstützung. Diese Möbel konnte sich auch damals nur ein sehr wohlhabender Personenkreis leisten.Apothekarium hat geschrieben: ↑Montag 29. August 2022, 23:34 Ein paar Bretter, kunstvoll zusammengebaut um etwas Schönes darzustellen - was ist denn da wirklich ein realistischer Preis? Material und (damals) Arbeitszeit ergeben keine 35000 DM
Hier mal ein fiktives Beispiel unter der Annahme, ein entsprechend fähiger Restaurator / Kunsttischler würde so einen Auftrag annehmen:
Wenn ich jetzt zu einem Restaurator oder Kunsttischler gehe und eine mehr oder minder exakte Kopie des obigen Sekretärs in Auftrag gäbe, muss ich für ein solches Unikat sicher weit über 20.000€ bezahlen (was ungefähr 35.000 DM entspricht). Alleine die Materialkosten für ordentliches Holz und Sägefurnier sind enorm. Bei einer Arbeitszeit von nur 250 Stunden zu 60€ wären wir schon bei 15000€ reinen Arbeitskosten. Man findet hier und da im Netz noch alte Preislisten von Möbeln. Natürlich ist es sehr schwierig, die damalige Kaufkraft mit der heutigen zu vergleichen, aber damals wurden enorme Summen bezahlt. Man kann auch davon ausgehen, das 1000+ Arbeitsstunden bis zur Vollendung von Nöten waren. Diese Möbel wurden auf Bestellung gefertigt und waren erst nach Monaten vollendet.
Grundsätzlich ist das ein ökonomisch korrekter Gedanke, es muss allerdings eine Nachfrage bestehen. Viele seltene Dinge haben nicht den Preis, den sie aufgrund ihrer Seltenheit eigentlich haben müssten. Und viele Dinge werden zu hochpreisig gehandelt, sind aber eigentlich nicht entsprechend selten (Diamanten z.Bsp.).Apothekarium hat geschrieben: ↑Montag 29. August 2022, 23:34 Prinzipiell müssen Antiquitäten langfristig im Preis steigen, weil sie immer seltener werden