Hutschenreuther Porzellantasse
Forumsregeln
Damit wir dir bei der Bestimmung deines Porzellans bestmöglich helfen können, beachte bitte folgende Regeln:
Bilder des gesamten Objekts: Stelle gute Bilder des gesamten Porzellanobjekts zur Verfügung.
Makroaufnahmen von Stempeln und Signaturen: Fotografiere alle Markierungen als Makroaufnahme einzeln, damit die Details gut erkennbar sind.
Stempel unter der Glasur? Gib an, ob sich die Stempel unter der Glasur befinden.
Informationen zur Herkunft und Historie: Teile alle vorhandenen Informationen zur Herkunft und Historie des Stücks mit. Gib möglichst die Abmessungen mit an.
So können wir uns ein umfassendes Bild von deinem Porzellanobjekt machen und dir die bestmögliche Unterstützung bieten.
- FranzB Offline
- Neuling
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Hutschenreuther Porzellantasse
Wir haben gerade den Dachboden entrümpelt und sind dabei auf eine kleine Mocca Tasse gestoßen.
Laut Bodenmarkierung handelt es sich um eine Hutschenreuther Tasse und wären an mehr
Informationen interessiert da wir im Internet nicht wirklich find finden konnten.
Im Anhang befinden sich 5 Fotos zu dem Stück.
Vielen lieben Dank im Voraus.
Franz Boehm
-
- nux Offline
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Hutschenreuther Porzellantasse
interessantes Stück. Gibt es eine Idee, wann es auf dem Speicher gelandet sein könnte bzw. von wem es war?
Ist aber mit den Fotos bei Lampenlicht auch nicht ganz einfach - ist das Blau oder Schwarz? die Bodenstempel braun oder grün oder blaugrün?
Also vorab: es gab anfänglich zwei Manufakturen namens Hutschenreuther, den Carolus Magnus (CM) eben in Hohenberg und den Lorenz in Selb. Zur Geschichte dort was [Gäste sehen keine Links]
Deine Tasse und untere haben Hohenberg-Marken. Die auf der Untertasse wurde wohl zwischen 1914 und 1933 verwendet. Die auf der Tasse - da steht Bayern statt Bavaria und ab wann oder warum das drauf kam weiß ich selbst (immer noch) nicht. Möglicherweise zu Beginn des Freistaates Bayern 1918, aber das wäre nur eine vllt.-Idee aus dem geschichtlichen Kontext heraus.
Das kam in anderen Beiträgen bereits vor, einen verlinke ich dazu mal, auch wenn es um eine andere Form geht viewtopic.php?f=24&t=22819&p=133231 - dort ist u.a. auch von verschiedenen Farben bei den Bodenstempel die Rede, daher die Nachfrage, weil 'braun' wäre schon ungewöhnlich.
Dann - ist bisschen verwirrend mit den 2 Dekor-Nummern - wie sich das u.U. verhalten mag müsste man nochmal genauer überlegen. Also ob die Untertasse erst anders gestaltet war und später noch dazu das gleiche Dekor wie die Tasse bekam. Das sieht schon alles nach händisch gemacht aus und die Form der Dekornummer spricht auch für eine wahrscheinliche Entstehung in der Manufaktur, nicht extern in einer Porzellanmalerei. Auch wenn es nicht drauf steht (und das tut es eben ev. auch nicht immer) könnte man auch an eine Ausführung durch die Abt. der Handmalerei Dresden denken - eine Tasse von dort [Gäste sehen keine Links]
Das Besondere hier ist - neben dem ganzen Gold - aber auch noch etwas anderes, nämlich die zusätzliche Verzierung mit Email-Tröpfchen; das was wirkt wir kleine Halb-Perlen.
So etwas gab/gibt es zwar durchaus schon wesentlich länger; von den verschiedensten Manufakturen in mehreren Ländern gemacht. Sèvres, FR war da groß drin und besonders auch englische Hersteller - zum Gucken [Gäste sehen keine Links]
Sowohl in regulären Mustern verwendet, als auch irregulär, um Highlights in Blüten o.ä. zu erzeugen. Zuletzt enorm populär dann im Jugendstil, wo solche erhabenen farbigen Akzente auch größer dergestalt in Muster 'eingebaut' wurden, dass sie wie juwelenbesetzter Schmuck wirkten. Im Englischen gibt es daher auch den Ausdruck 'jewelled porcelain' - ein Bsp. [Gäste sehen keine Links]
Nach dieser Periode kommt das eher seltener vor, was möglicherweise zu dem zeitlich angenommenen 'Bayern' passen könnte. Vorsicht: nur eine Vermutung.
Dann die vierpassige oder Kleeblatt-Form [Gäste sehen keine Links] - hatten viele Manufakturen im Sortiment - ein paar Eindrücke [Gäste sehen keine Links] - ist m.M. aber auch nicht so unbedingt häufig (mehr) von C.M. Hutschenreuther anzutreffen.
Insofern - das nenne ich einen gut gelungenen Dachbodenfund.
Gruß
nux
- FranzB Offline
- Neuling
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Hutschenreuther Porzellantasse
Vielen lieben Dank für deine ausführliche Nachricht :pray:
Wir werden morgen bei Tageslicht bessere Fotos zu diesem Stück teilen.
Die Außenfarbe der Tasse ist dunkelblau und der Stempel ist bei Tasse wie auch Teller dunkelgrün.
Wir haben den Dachboden aufgeräumt da wir das Haus meiner verstorbenen Großmutter geerbt haben und da stand diese
Tasse in einem Holzschrank.
Ich fand sie wunderschön und wollte mehr darüber erfahren und fand euer Forum.
Freue mich sehr mehr dazu in Erfahrung bringen zu können und danke dir vielmals für deine Zeit.
Morgen folgen Tageslichtaufnahmen um sich ein besseres Bild machen zu können.
Vielen lieben Dank!
Franz Boehm
- Sartre99 Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
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Hutschenreuther Porzellantasse
hab hier für die Bavaria Marke einen früheren Zeitraum angegeben.1901-1933:
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Dürfte also kobaltblau sein, deine Tasse. Hier mal eine ähnliche auch 1901-1933 zugeordnet:
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hier ist mal eine solche versteigert worden, müsste man sich allerdings anmelden um weiter zu kommen:
[Gäste sehen keine Links]
lieben Gruß
-
- nux Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
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Hutschenreuther Porzellantasse
es gab in dem Zeitraum 4, 5 oder 6 unterschiedliche Bodenmarken. Aber die mit 1914 drauf können eigentlich nicht wesentlich früher als dann verwendet worden sein? ist auch sogar bei sammler.com inzwischen so drin; daher weiß ich nicht, warum immer der Gesamtzeitraum auch für jene angegeben wird. Für die Stempel ohne 1914 drin ist unklar, ob sie nur bis dahin oder eben generell auch länger genommen wurden.
die Abb. aus Deinem ersten Link stammt von einer nicht mehr existenten website speziell zu Lorenz Hutschenreuther (kann man sich über wayback zwar noch zupfen, sind aber nicht mehr alle Bilder drin); die Quelle, wo eben nicht unterschieden wird, ist aber bereits von 1989 "Alfred Henning, Edmund Saalfrank. Die Bodenmarken der Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther / Selb. In: Wilhelm Siemen, 175 Jahre Hutschenreuther. Ein Beitrag zum Firmenjubiläum 1814−1989 (Hohenberg an der Eger 1989)"
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