Messing Kronleuchter
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- Schmidtchen Offline
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Messing Kronleuchter
Da sind auch abgeplatzte Stellen.
Da kommt es dunkel zum Vorschein.
Es könnte somit vergoldete Bronze sein.
Du könntest ja mal vorsichtig an so einen schwarzen Punkt kratzen.
Wenn es darunter gelblich wird, ist es wohl Bronze
Wenn es silbern wird, wäre es wohl eher Zink welches dann so goldbronziert wurde
Da kommt es dunkel zum Vorschein.
Es könnte somit vergoldete Bronze sein.
Du könntest ja mal vorsichtig an so einen schwarzen Punkt kratzen.
Wenn es darunter gelblich wird, ist es wohl Bronze
Wenn es silbern wird, wäre es wohl eher Zink welches dann so goldbronziert wurde
- Tanja Offline
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Messing Kronleuchter
Erstmal: Ganz lieben Dank, dass Du Dir so viel Zeit nimmst für mein Anliegen! Das ist ja wirklich nicht selbstverständlich. Ich bin noch einmal hinauf geklettert und habe an den schwarzen Stellen gekratzt. Das sind offensichtlich alles nur oberflächliche Verschmutzungen (Wie peinlich! Aus Ehrfurcht vor dem guten Stück habe ich es immer nur seeehr sanft abgestaubt und nur die Schirme feucht gereinigt. By the way: Hast Du einen Tipp, wie ich die Lampe materialschonend, aber effizient reinigen kann?). Darunter leuchtet es gelbgoldig wie andernorts. Allerdings ist mir aufgefallen, dass es in schwer zugänglichen Ecken noch deutlich gelbgoldener schimmert. Das könnte doch ein Indiz für eine Vergoldung sein, oder?
- Schmidtchen Offline
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Messing Kronleuchter
Ja könnte es.
Die wurde dann vermutlich mit der Zeit ein wenig abgeputzt
Somit lass es doch einfach so wie es ist.
Wenn es sein muss, gibt es dafür Elsterglanz.
Aber wie gesagt, ich würde ihn so lassen.
Die wurde dann vermutlich mit der Zeit ein wenig abgeputzt
Somit lass es doch einfach so wie es ist.
Wenn es sein muss, gibt es dafür Elsterglanz.
Aber wie gesagt, ich würde ihn so lassen.
- Tanja Offline
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Messing Kronleuchter
Danke sehr! Putzen wird eh überbewertet . Nur die schwarzen Fliegenschisse werde ich demnächst mal vorsichtig entfernen. Jetzt, wo ich so genau hingeguckt habe und weiß, dass es keine edle Patina ist, stört es mich plötzlich doch ein bisschen
-
- nux Offline
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Messing Kronleuchter
Hallo :slightly_smiling_face:
vllt. kann man sich dem Stück auch noch etwas anders annähern. Rein stilistisch haben solche Darstellungen von Mischwesen und derartige Muster ihren Ursprung im Klassizismus/Empire resp. später Neoklassizismus - nur mal so was zum Gucken, ein paar mit div. Figuren sind auch dabei - und die vergoldeten kannst Du selbst leicht erkennen - das ist eine noch ganz andere Farbe [Gäste sehen keine Links]
Das wäre aber sowohl als auch dann alles viel feiner und eleganter noch. Eine nochmalige Rückbesinnung darauf mit dann stärker stilisierten, quasi vergröberten Elementen fand wiederum auch irgendwann nach dem WKI, mehr noch Ende 1920er bis rauf in die 1940er Jahre statt. Und früher waren es zudem eher Meermädchen & Genossinnen als diese hier zu sehenden athletischen Meermännchen - auch ein gewisses Zeitindiz. Für ein 'woher' auch nur anzunehmen finde ich jedenfalls keine ausreichenden Anhaltspunkte.
Wenn der Leuchter schonmal überarbeitet wurde, ist nicht gesagt, dass die Lampengläser noch original sind. Bei der vor angenommenen Zeit wäre es aber eine Möglichkeit. Alabasterglas ist kein Alabaster (Gestein), sondern Glas, was so aussehen soll (wie auch 'Marmorglas') - oder ist das richtig echter Alabaster? kann es zwar geben, war aber auch eine Frage des Geldes.
Die Wahrscheinlichkeit, das dieser Leuchter mal vergoldet war, ist - auch auf Basis der angenommenen Zeit - eher gering. Es kann Bronze sein, es gibt so helle Varianten und ohne künstliche Patina können diese so aussehen, ja. Nur bekommen Bronzen durch Alterungsprozesse eigentlich auch von alleine eine - wäre dann eigentlich dunkler inzwischen (weil schutzlackiert sieht das Stück auch nicht aus). Messing bliebe immer noch, auch da kann es Farbvarianten geben und blank und matt oder eben auch nur stumpf. Bloß - Materialbestimmung von Fotos versuchen ist eh meist müßig, da auch Lichtverhältnisse in Innenräumen für digitale Kameras/Bilder so eine Sache sind (und irgendwie nie nichts mehr so richtig scharf wird wie einst analog).
Das andere, was mir noch auffällt, ist, dass die eigentliche Kette ursprünglich vermutlich nicht sooo kurz war - so dicht unter der Decke, ist irgendwie (für den Typ Leuchter) nix und weil man früher oft sowieso noch höhere Räume hatte, schon gar nicht. Das ein paar Gedanken.
Gruß
nux
vllt. kann man sich dem Stück auch noch etwas anders annähern. Rein stilistisch haben solche Darstellungen von Mischwesen und derartige Muster ihren Ursprung im Klassizismus/Empire resp. später Neoklassizismus - nur mal so was zum Gucken, ein paar mit div. Figuren sind auch dabei - und die vergoldeten kannst Du selbst leicht erkennen - das ist eine noch ganz andere Farbe [Gäste sehen keine Links]
Das wäre aber sowohl als auch dann alles viel feiner und eleganter noch. Eine nochmalige Rückbesinnung darauf mit dann stärker stilisierten, quasi vergröberten Elementen fand wiederum auch irgendwann nach dem WKI, mehr noch Ende 1920er bis rauf in die 1940er Jahre statt. Und früher waren es zudem eher Meermädchen & Genossinnen als diese hier zu sehenden athletischen Meermännchen - auch ein gewisses Zeitindiz. Für ein 'woher' auch nur anzunehmen finde ich jedenfalls keine ausreichenden Anhaltspunkte.
Wenn der Leuchter schonmal überarbeitet wurde, ist nicht gesagt, dass die Lampengläser noch original sind. Bei der vor angenommenen Zeit wäre es aber eine Möglichkeit. Alabasterglas ist kein Alabaster (Gestein), sondern Glas, was so aussehen soll (wie auch 'Marmorglas') - oder ist das richtig echter Alabaster? kann es zwar geben, war aber auch eine Frage des Geldes.
Die Wahrscheinlichkeit, das dieser Leuchter mal vergoldet war, ist - auch auf Basis der angenommenen Zeit - eher gering. Es kann Bronze sein, es gibt so helle Varianten und ohne künstliche Patina können diese so aussehen, ja. Nur bekommen Bronzen durch Alterungsprozesse eigentlich auch von alleine eine - wäre dann eigentlich dunkler inzwischen (weil schutzlackiert sieht das Stück auch nicht aus). Messing bliebe immer noch, auch da kann es Farbvarianten geben und blank und matt oder eben auch nur stumpf. Bloß - Materialbestimmung von Fotos versuchen ist eh meist müßig, da auch Lichtverhältnisse in Innenräumen für digitale Kameras/Bilder so eine Sache sind (und irgendwie nie nichts mehr so richtig scharf wird wie einst analog).
Das andere, was mir noch auffällt, ist, dass die eigentliche Kette ursprünglich vermutlich nicht sooo kurz war - so dicht unter der Decke, ist irgendwie (für den Typ Leuchter) nix und weil man früher oft sowieso noch höhere Räume hatte, schon gar nicht. Das ein paar Gedanken.
Gruß
nux
- Tanja Offline
- aktives Mitglied
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- Registriert:Dienstag 18. April 2023, 17:03
- Reputation: 30
Messing Kronleuchter
Guten Morgen,
vielen Dank, nux, für Deine stilistische Deutung und Ausführungen zu den Materialien. Dass es sich um athlethische, fast an Jünglinge der griechischen Antike erinnernde Meerknaben handelt, hat mich auch immer schon etwas stutzig gemacht und war schon oft Anlass für heitere Tischgespräche. Bei einer launigen Essensrunde mit Gästen kam sogar mal die These auf, dass der Leuchter in den 20er Jahren gaaanz bestimmt ein Berliner Etablissement geziert habe. Auf Berlin sind wir genau wegen der eher grobschlächtigeren, massigen Ausführung gekommen, die sich deutlich von filigraneren französischen oder italienischen Werken unterscheidet.
Die Lampenschirme sind tatsächlich aus echtem Alabaster, von warmweicher Konsistenz mit unterschiedlichen, feineren und groberen kristallinen Strukturen. Ich habe eben mal ein Foto mit Licht im dämmerdunklen Raum gemacht, da erkennt man das, glaube ich, ganz gut. Zur Kettenlänge: Wir wohnen in einer einstigen, kleinstädtischen Arztvilla, BJ 1921, mit einer Deckenhöhe von ca 2,85 cm. Sicher waren hochherrschaftliche Räume einst noch höher. Ich denke aber, die Lampe hing eher in nicht allzu hohen Räumen gehobener, großstädtischer Bürgerschicht. Auch da dürften die Raumhöhen meist zwischen 2,80 und 3,10 m gelegen haben. Die Lampe passt aufgrund ihres Durchmessers von ca 75 cm ohnehin eher in Räume von maximal 20-25 Quadratmeter, weniger in representative, große Salons. Ich denke, dass die Kette um ein, maximal zwei Glieder gekürzt wurde, ansonsten wären die Proportionen irgendwie nicht mehr stimmig. Wären es ursprünglich drei statt der jetzt zwei Kettenglieder gewesen, wäre das ja auch gestalterisch/symbolhaft schlüssig. Aktuell ist der Leuchter exakt 92 Zentimeter hoch.
vielen Dank, nux, für Deine stilistische Deutung und Ausführungen zu den Materialien. Dass es sich um athlethische, fast an Jünglinge der griechischen Antike erinnernde Meerknaben handelt, hat mich auch immer schon etwas stutzig gemacht und war schon oft Anlass für heitere Tischgespräche. Bei einer launigen Essensrunde mit Gästen kam sogar mal die These auf, dass der Leuchter in den 20er Jahren gaaanz bestimmt ein Berliner Etablissement geziert habe. Auf Berlin sind wir genau wegen der eher grobschlächtigeren, massigen Ausführung gekommen, die sich deutlich von filigraneren französischen oder italienischen Werken unterscheidet.
Die Lampenschirme sind tatsächlich aus echtem Alabaster, von warmweicher Konsistenz mit unterschiedlichen, feineren und groberen kristallinen Strukturen. Ich habe eben mal ein Foto mit Licht im dämmerdunklen Raum gemacht, da erkennt man das, glaube ich, ganz gut. Zur Kettenlänge: Wir wohnen in einer einstigen, kleinstädtischen Arztvilla, BJ 1921, mit einer Deckenhöhe von ca 2,85 cm. Sicher waren hochherrschaftliche Räume einst noch höher. Ich denke aber, die Lampe hing eher in nicht allzu hohen Räumen gehobener, großstädtischer Bürgerschicht. Auch da dürften die Raumhöhen meist zwischen 2,80 und 3,10 m gelegen haben. Die Lampe passt aufgrund ihres Durchmessers von ca 75 cm ohnehin eher in Räume von maximal 20-25 Quadratmeter, weniger in representative, große Salons. Ich denke, dass die Kette um ein, maximal zwei Glieder gekürzt wurde, ansonsten wären die Proportionen irgendwie nicht mehr stimmig. Wären es ursprünglich drei statt der jetzt zwei Kettenglieder gewesen, wäre das ja auch gestalterisch/symbolhaft schlüssig. Aktuell ist der Leuchter exakt 92 Zentimeter hoch.
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