nicht völlig, aber ziemlich. Also - die Formensprache im Relief ist grob stilisiert, aber schon wieder so 'Barock' mit dem Blattwerk und den Schuppen-Kartuschen. Eher dreißiger, vllt. vierziger Jahre, da war das Blau in Richtung Türkis auch eher, ähnlich wie bei Uranglasuren. Die Blümchen wirken ebenfalls reduziert, aber nicht so stark stilisiert /eckig wie in der Hochzeit des Art Deco. Also eher spät wenn. Und dann die ockergelbe Randbemalung macht es klar: nach 1937/38 und bis etwa kurz nach'm Krieg steht damit zu vermuten. Denn (ab) da war die Verwendung von Gold auf Porzellan erst eingeschränkt / nur in Ausnahmen erlaubt / bis hin zu ganz verboten /noch nicht wieder verfüg- oder bezahlbar. War dann tw. gestalterisch sicherlich eine Herausforderung, mündete dann aus Materialmangel oft wohl in zwei-oder dreifarbigen, tw. minimalistischen Dekoren. Alles zusammen ist dann optisch ziemlich stimmig.
Wenn Du mal nach Geschirr aus der Zeit schaust in der Bucht z.B., kannst Du viele Beispiele finden - mit roten, blauen, grünen, gelben und auch braunen Rändern, die als Ersatz dienten. Nicht alles , das ist klar, gibt ja auch 'normale' Dekore mit rotem oder blauem Rand - aber über einige Manufakturen, wo die Bodenmarken entsprechend auch abgrenzbar sind, da wird das dann meist ganz eindeutig. Bsp.
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Zu dem anderen Teller kann man so wenig sagen. Gibt es in handbemalt und als Umdruckdekor-Versionen - und ist quasi zeitloser Kitsch mit so romantischem Pärchen. Solche Sachen können durchaus vor 1900 (denke hier nicht) bis rauf glaub in die 1950-70er Jahre noch entstanden sein (das in diesem Fall aber auch nicht). Auch da braucht man ritzelscharfe Fotos etc., es gibt durchaus zwei, drei Indizien, die auf früh im letzten Jh. hindeuten könnten. Möchte Dich an dieser Stelle aber bitten, verschiedene Objekte in Beiträgen nicht so viel zu vermischen. Anreißen kann man das jedoch, genauer dann ggf. in einem separaten Beitrag.