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Katzengold Pyrit?

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  • Muke Offline
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Katzengold Pyrit?

Beitrag von Muke »

Hi zusammen, Kann mir jemand helfen..
Was ist das für ein Stein ?
Ich tippe mal auf Katzengold Pyrit? wie nennt man sowas genau?

Lg und Danke
20231218_192055.jpg
20231218_192055.jpg (364.07 KiB) 1579 mal betrachtet
20231218_192106.jpg
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  • Schmidtchen Offline
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Katzengold Pyrit?

Beitrag von Schmidtchen »

Ich habe keine Ahnung, aber sieht so aus wie hier
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Dort steht würde dem Pyrit ähneln
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Katzengold Pyrit?

Beitrag von Muke »

gut möglich.. hat zwar schon einen gold stich in der farbe bis silberr.. je nach winkel. wird ja als silbrig glänzend beschrieben. aber das aussehen geht mehr richtung Cobaltit.. Katzengold hat glattere kanten wie ich auf bildern so sehe..

Ich denke mal als träger ist kein schiefer Gestein? Wie heisst der Glänzende schwarze stein?

Sehe nur noch neben dem Cobaltit ist weisser quarz?

rötlich grau steht zwar auch bei Cobaltit , bei älteren stücken kann die farbe dahin.. Katzen gold währe so richtig goldig..
und laut wiki hätte Pyrit Streiffungen die meiner nicht aufweisst. also wohl Cobaltit.

Hast wohl direkt ins rote getroffen ;) Hab Dank
Zuletzt geändert von Muke am Montag 18. Dezember 2023, 20:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Katzengold Pyrit?

Beitrag von nux »

Muke hat geschrieben: Montag 18. Dezember 2023, 19:30 tippe mal auf Katzengold Pyrit? wie nennt man sowas genau?
Hallo,

wie jetzt - noch genauer? auch Schwefel- oder Eisenkies genannt? kannst Du doch auch alles bei wiki nachlesen [Gäste sehen keine Links]
aber - ohne z .B. zu wissen von wo das Ding weg ist, nur von (auch noch Lampenlicht-) Fotos, ohne Tests, kann man Minerale oder auch das Muttergestein nicht bestimmen.
Gerade in CH gibt es Un-Mengen verschiedener Minerale - geh nur mal ins Binntal bspw. [Gäste sehen keine Links] - und weltweit unfassbar viele Sachen, die auch in Würfelform daher kommen können

Pyritwürfel sind eigentlich deutlich scharfkantiger, aber wenn da schon Verwitterung im Gange war, tja. Ob das ein Schiefergestein ist oder sonst ein metamorphes Gemauschel - ??
wenn die Stufe aus CH sein sollte, kannst da auch etwas stöbern [Gäste sehen keine Links]

ansonsten - gib das wem in die Hand, der sich auskennt.

Gruß
nux
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Katzengold Pyrit?

Beitrag von Pontikaki Verified »

nux hat geschrieben: Montag 18. Dezember 2023, 20:37 Pyritwürfel sind eigentlich deutlich scharfkantiger, aber wenn da schon Verwitterung im Gange war, tja. Ob das ein Schiefergestein ist oder sonst ein metamorphes Gemauschel - ??
Ja, ich denk auch, daß da schon was abgewittert ist. Hier ein "schärferer" Pyritwürfel - auch in Schiefer - und sogar noch
etwas Quarzgestein um ihn herum:
Pyritschiefer (2).JPG
Pyritschiefer (2).JPG (62.24 KiB) 1509 mal betrachtet
Pyritschiefer (7).JPG
Pyritschiefer (7).JPG (88.7 KiB) 1509 mal betrachtet
Ich hab ne eigenartige Beobachtung bei Pyriten gemacht: Sie zerfallen/verwittern scheinbar unter Luftabschluß
viel schneller, als wenn man sie offen in der "Luft" aufbewahrt. Ich habe 2 Pyritketten am Lager und die eine lag
immer offen in der Lade und die andere in einem luftdichten Plasikbüdel. Die im Büdel ist total unansehnlich
geworden und die andere "geht so" - allerdings verliert sie auch ihr "goldiges" Aussehen:
Pyrit (2).JPG
Pyrit (2).JPG (44.33 KiB) 1509 mal betrachtet
Pyrit (1).JPG
Pyrit (1).JPG (42 KiB) 1509 mal betrachtet
Eine Pyritsonne, die ich x in nem Ring verarbeitet habe, ist im Laufe der Zeit von sonnig zu moosig mutiert;-(
Scorpios (2) - Kopie.JPG
Scorpios (2) - Kopie.JPG (198.48 KiB) 1509 mal betrachtet
Eine große 8mm Pyritkugel-Kette zerfiel unter Luftabschluß sogar völlig in dem "Zipper" und eigenartigerweise
war der Büddel innen total naß - obwohl trocken gelagert.
Können mir die Geologinnen hier das erklären?
Ich rate jedenfalls allen Pyritbesitzern, diese schön luftig aufzubewahren.
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Katzengold Pyrit?

Beitrag von nux »

Pontikaki hat geschrieben: Mittwoch 20. Dezember 2023, 21:32 zerfiel unter Luftabschluß sogar völlig in dem "Zipper" und eigenartigerweise war der Büddel innen total naß - obwohl trocken gelagert. Können mir die Geologinnen hier das erklären?
das ist reine Chemie, nix Geologie. Da man aber - um überhaupt Geologe werden zu dürfen - davon schon bis zum Vordiplom reichlich zuerst studieren muss, anorganische wie organische, na ja. Aber war ok, denn schon in meiner Schule wurde viel Wert drauf gelegt, nach dem Motto 'das ganze Leben ist Chemie' und wer die Zusammenhänge der stofflichen Welt verstehen wolle usw. usw. und :smirk: - hat sich jedoch interessanterweise in fast allen späteren beruflichen Stationen als fast elementar wichtig gezeigt und sehr nützlich gemacht - viel mehr als die ganze Steineklopperei und Wissen um alte tote Tiere.

Die Beobachtungen ohne oder im Plaste-Beutel sind zwar vermutlich richtig, aber die Erkenntnis oder Schlussfolgerung nicht. Der Hund liegt andersrum begraben.

Dann mal los - Pyrit hat die chemische Formel FeS2 - es ist (in reiner Form) das Disulfid zweiwertigen Eisens. Das kann mit Sauerstoff der Luft O2 zu
Eisen(II)-sulfat (Ferrosulfat), also FeSO4 oxidieren und dabei wird Schwefeldioxid SO2 frei.

Sprich, der Pyrit fängt an zu zerfallen. Das ist das, was auch Deinen 'luftig gelagerten' Objekten durchaus widerfährt; der goldige Glanz geht gemächlich von dannen.

Aber das ist eben noch nicht alles. Viel ursächlicher ist, dass in der Luft ja auch Feuchtigkeit ist, mal mehr, mal weniger, sagen wir in einem Zimmer im Schnitt 50%. Das nennt sich auch Wasser, chemische Formel H2O. Und wenn das da ist, macht es dabei dann auch klar mit und es passieren weitere Sachen. Es braucht keine Wasserfälle oder Regengüsse - das geschieht halt auf molekularer Ebene. Also dann grundlegend nämlich so (ohne echtes Formelgedöns der Mengen): Pyrit FeS2 + Sauerstoff O2 + Wasser H2O werden zu Ferrosulfat FeSO4 + Schwefelsäure H2SO4 + Schwefeldioxid SO2.

Bäh - Schwefelsäure? ja. Jedoch auch: Ferrosulfat als solches ist hellblau. Kann aber auch (kristall-)wasserhaltig sein und dann bekommst Du u.a. grüne Färbungen. Die Bezeichnung Eisenvitriol hat der eine oder andere vllt. schonmal gehört [Gäste sehen keine Links]

Das ist wahrscheinlich das, was Du u.a. auf Deiner Pyritsonne siehst. Und Schwefelsäure dürfte dann u.a. das Nass im Beutel sein. Wäre interessant gewesen, da halt ein Indikatorpapierchen reinzuhalten (auf Säure bzw. auch auf welche).

Rückschluss daraus - je mehr Sauerstoff und/oder Wasser zur Verfügung steht, desto mehr Umwandlungsreaktionen sind möglich. Da kommt dann der Punkt Irrtum hinsichtlich des 'Luftabschlusses' - in dem Büdel ist genug drin, um fröhlich weiterzuoxidieren. Was da nicht stattfindet, ist ein Luftaustausch. Kein Abtrocknen der angegriffenen Oberflächen bei auch mal sinkender Luftfeuchtigkeit, kein 'Verduften können' des immer mehr werdenden Schwefeldioxids oder Verdünnung dessen durch mehr Luft. Ist genug Anfangsfeuchte vorhanden, kann das sogar noch schweflige Säure zusätzlich machen.

In einer Schublade z.B. einer alten, trockenen Holzkommode passiert daher nicht direkt weniger - das Ganze nur (sehr) viel langsamer, da solch ein Möbel eben auch Feuchte aufnimmt und einen Gasaustausch zulässt.
In einem Plastikbeutel ist alles drin, was Du einst reingesteckt hast. Und bleibt so gut wie alles auch drin. Ungestört. Die drei Komponenten können sich voll aufeinander konzentrieren und eben tun, was sie nicht lassen können.

Was ich jetzt hier erst nur betrachtet habe, sind die Reaktionen der 'reinen' Beteiligten. In einem Pyrit kann mehr sein, als nur FeS2 "In vielen Mineralproben finden sich allerdings teilweise erhebliche Anteile anderer Elemente." [Gäste sehen keine Links] - daher kann es sich bei den 'Ausblühungen' - also mikrokristallinen Kristallneubildungen - unter auch noch Anwesenheit von Schwefelsäure um alles Mögliche handeln.

Hinzu können auch noch 'zersetzende' Einflüsse von Bakterien kommen. Es wurde und wird immer wieder auch über z.B. Acidithiobacillus ferrooxidans diskutiert. Ob, ob nicht genau die Kerlchen erst die Säure machen, diesen Prozess katalysieren ... und man Stücke für Sammlungen nicht einfach zuerst in ein Bakterizid stecken sollte und erst danach dann unter kontrollierter Luftfeuchte und Sauerstoffgehalt aufbewahren.

Weil, die sind auch gut / bekannt als Teilnehmer der biologischen Entrostung, wo sie genau das tun - s. Mikrobielle Herstellung von Schwefelsäure [Gäste sehen keine Links]

Ansonsten: das Netz ist voll des Themas 'pyrite disease' aus verschiedenen Blickwinkeln und mit unterschiedlichen Lösungsansätzen, das Verrotten von Schwefelkies zu analysieren, zu stoppen, verlangsamen, verhindern versuchen [Gäste sehen keine Links]

Weil es auch wertvolle Fossilien betrifft, die ja 'pyritisiert' vorliegen können. Hab seit Jahren ein Scheibchen dunklen Schiefers mit einem solchen wohl hauchdünnem, aber vollständigen Ammonitenabdruck drauf, ca. 20 cm Durchmesser. Beim Fund war eine noch bergfeuchte Platte gespalten worden und jemand anderes erhielt die andere Hälfte. Mit bloßer Unkenntnis, nur der Optik wegen - weil das war alles so grau, blass und undeutlich geworden, als es trocknete - hab ich das mit Klarlack überzogen. Sieht schön aus wie immer. Von der anderen Hälfte erfuhr ich später, dass der gesamte Abdruck nach knapp zwei Jahren einfach abblätterte und dann auch der Tonschiefer an der Seite begann zu bröseln.
Pontikaki hat geschrieben: Mittwoch 20. Dezember 2023, 21:32 Ich rate jedenfalls allen Pyritbesitzern, diese schön luftig aufzubewahren.
das solltest Du daher nicht - höchstens 'statt' auch noch in einen Plastikbehälter ohne weitere Maßnahmen zu stecken.

Denn wichtiger als Sauerstoffkontrolle - obwohl das Element schon die grundlegende Veränderung bewirken kann - aber die u.U. nicht so ganz einfach ist, ist eben die der Luftfeuchtigkeit. Unter 50 % versuchen zu halten; 30 % wäre besser. Einfachstes Mittel der Wahl ist Kiesel-/Silicagel - dafür kann man nach Trocknung auch die kleinen Tütchen verwenden, die man in vielen Produkten oder deren Verpackungen findet, wenn man sie kauft. Und Pyrit damit zusammen dann eintüten / einboxen, um neuerliche Wassermolekülzufuhr zu unterbinden. Ggf. ab und an wechseln. Alles andere, auch mögliche Oberflächenbeschichtungen - das geht nun denn aber wohl doch zu weit und kann man Vorschläge / Verfahren nachlesen.
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Katzengold Pyrit?

Beitrag von marker »

Aaaahh, das ist ja wie Stoffkunde erstes Semester "schimmert noch einmal / Uns im Auge die Jugend auf" :') :heart_eyes: m.
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Beitrag von Pontikaki Verified »

nux hat geschrieben: Donnerstag 21. Dezember 2023, 01:21 nach dem Motto 'das ganze Leben ist Chemie'
MERCI Frau Professor nux ;) , wirklich vorzüglich und verständlich erklärt.
nux hat geschrieben: Donnerstag 21. Dezember 2023, 01:21 Bäh - Schwefelsäure?
Tja, ich hatte da tatsächlich büschen am flüssigen Inhalt des Büdels geleckt und das
erinnerte an Autobatteriewasser.
Ich werd Deinen Tipp mit den kleinen Beuteln, die ich immer in den Hundleckerlis finde, ausprobieren.
Und ähh - Super-Forum is das hier >:)
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