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Rätselhaftes Besteck von WMF – oder doch nicht?

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  • BoBo Offline
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  • Registriert:Dienstag 28. Mai 2024, 18:04
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Rätselhaftes Besteck von WMF – oder doch nicht?

Beitrag von BoBo »

Als Neuling auf dieser Seite stelle ich gerne eine Frage in die Runde, vielleicht gibt es doch jemanden, der sich mit dem von den Großeltern geerbten versilberten Besteck besser auskennt. Bislang existieren keine gesicherten Erkenntnisse.
Die kleinen Gabeln sind gepunzt mit der Straußenmarke, WMF 40 – 90 und einem Quadrat mit 4 erhabenen Kreisen. Auf den Menügabeln z.B. entdeckte ich „Geislingen 60 (oder 90) – DRP76975, bei den Menümessern nur eine „24“ oder „21“.
Ich finde das Muster sehr hübsch und benutze es täglich. Einerseits meinen WMF-Experten, das Besteck nicht zu kennen, nie gesehen zu haben, andererseits ist es eindeutig gepunzt.
Was kann stimmen? Ich würde mich riesig freuen, wenn jemand das Rätsel aufklären hilft.
Viele Grüße und einen schönen Tag, Bobo
Detail Punzierung
Detail Punzierung
WMF3.jpg (306.89 KiB) 3596 mal betrachtet
Griffenden
Griffenden
WMF2.jpg (1.63 MiB) 3596 mal betrachtet
3 Besteckteile
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  • estone-sabu Offline
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Rätselhaftes Besteck von WMF – oder doch nicht?

Beitrag von estone-sabu »

Guten Tag Bobo,

die Angabe Geisslingen bedeutet:
Es handelt sich dabei um eine spezielle Marke, die für versilberte Hohlwaren von WMF verwendet wurde, die aus Argentan oder Alpacca hergestellt sind.

Wenn Du Dich für WMF Stücke interessiert; es gibt da eine recht gute Seite um sich in sie Markenvielfalt einzulesen.
https://www.prueschberg.de/category/wmf ... wmf-marks/

Kommen sicher noch mehr Antworten; auch zur Formnummer des Besteckes.

Mit bestem Gruß

Verna
  • marker Offline
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Rätselhaftes Besteck von WMF – oder doch nicht?

Beitrag von marker »

Guten Tag, "nie gesehen" ist evtl. etwas überpointiert. Das ist Muster 28, eingetragen im Musterregister Geislingen am 13. August 1901. Es war wohl im Export erfolgreicher als in Deutschland und wurde vermutlich nur bis in die 1910er Jahre hergestellt. Einerseits. Andererseits hat das hier schon eine rostfreie Hammesfahr-Klinge, wie sie erst in den 1920er auf den Markt kam. Hm. Entweder gab es das Muster doch länger (warum taucht es dann so selten auf ?) oder die Klinge wurde später mal ergänzt. Denke sowieso, dass das Besteck im Lauf der Jahre immer mal wieder ergänzt wurde. Das würde auch das hier vorkommende Sammelsurium von WMF-Marken erklären, es gibt sogar die seltene "Vierkugelmarke" ganz rechts. Gruss marker
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  • nux Offline
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Rätselhaftes Besteck von WMF – oder doch nicht?

Beitrag von nux »

BoBo hat geschrieben: Freitag 31. Mai 2024, 19:13 Auf den Menügabeln z.B. entdeckte ich „Geislingen 60 (oder 90) – DRP76975, bei den Menümessern nur eine „24“ oder „21“.
Hallo :slightly_smiling_face:

daher als Ergänzung dazu noch viele solcher Markenabbildungen im folgenden Link mit Erläuterungen unter "WMF Stempel auf Besteck und Serviettenringen". Schau ab Mitte der Seite etwa, beginnend mit ca.1898 – ca.1903 und eben dem Schriftzug 'Geislingen', welche Bestecke mit Neusilber als Basismetall kennzeichnete https://www.prueschberg.de/2018/05/wuer ... en-ringen/
Wenn Du dann weiterscrollst, kommst Du zu ca.1903 – ca. 1910, wo der erste Strauß in einer Raute in Kombination mit dem WMF und einer Zahlenangabe zu sehen ist. Die verwendete Menge Silber dahinter kann dabei auch von der Größe der Teile abhängen

Dazu der Hinweis zu diesem Verzeichnis, dass da eben auch teils 'nur' empirische Daten drin stecken, ein bestimmter Stand der Forschung dargestellt wurde und daher nicht alles bis aufs letzte i-Tüpfelchen stimmen muss. Es aber als 'gemeinsame Basis' hier erstmal so verwendet wird.

D.h. so wie es aussieht, wurde eben nicht alles von dem Besteck auf einmal gekauft, sondern mit zwei altersmäßig unterschiedlichen Stempelungen in zwei oder mehr Malen. Glaub aber schon, dass man da in dem vor genannten Rahmen bleibt mit 1901-1910 als Produktionszeitraum; würde selbst jedenfalls erneuerte Klingen annehmen.

Zu denen eben von Gottlieb Hammesfahr, Solingen, mit Pyramide und Nirosta vllt. dort aus dem Messerforum noch dazu; mit der Erwähnung, dass auch an andere Besteckhersteller damit beliefert wurde und dann beide Firmenlogos drauf waren [Gäste sehen keine Links]

Randgedanke: ein hübsches Jugendstil-Muster, bei dem sich wohl fast jedem schnelle auch der Eindruck ergibt, dass das spätere Fächermuster (welches oft als solcher angepriesen wird) eine nicht unerhebliche optische Verwandtschaft zeigt :smirk:

marker hat geschrieben: Freitag 31. Mai 2024, 20:16 die seltene "Vierkugelmarke"
steh und staune :$ - das Dingen ist mir noch nie bewusst untergekommen ':) - sei bitte so gut & erzähl, was man dazu eigentlich wissen sollte

Gruß
nux
  • marker Offline
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Rätselhaftes Besteck von WMF – oder doch nicht?

Beitrag von marker »

Guten Tag, das mit der Vierkugelmarke lässt sich in zwei Zeilen nicht erklären, das hat was mit den Vertriebstrategien der WMF zu tun. Nur soviel: gelegentlich hat die WMF doch grosse billige Serien zum Vertrieb durch andere (nicht ihre eigenen Filialen oder "associirte feinere Alfenidewaaren-Handlungen") hergestellt. Das widersprach dem öffentlich geäußerten Qualitätsanspruch und wurde deshalb von der WMF lieber verschwiegen. Solche Teile haben dann keine der bekannten WMF-Marken, sondern meist nur eine Zahl für die (eher dünne) Versilberung, gelegentlich nicht mal die. Das wiederum fanden die Abnehmer zu wenig und wünschten sich - so haben es die WMF-Vertreter berichtet - öfter die Kugelmarke. Vermutlich, weil das Besteck nur mit einer hutzeligen Zahl für die Versiberung dann doch zu billig wirkte. Solche Muster waren die Standardmuster Spaten Faden Perl, die so ziemlich jeder herstellte und denen man halt nicht ansah, woher sie wirklich kamen. Das hier (Admin - alles meins) ist z.B. solche typische WMF-Ware:
WMF Spaten 20 Vierkugelmarke 01.jpg
WMF Spaten 20 Vierkugelmarke 01.jpg (598.55 KiB) 3538 mal betrachtet
,
WMF Spaten 20 Vierkugelmarke 02.JPG
WMF Spaten 20 Vierkugelmarke 02.JPG (310.39 KiB) 3538 mal betrachtet
Die Vierkugelmarke hier mal im Rhombus, so gab es sie auch. Keine Ahnung, ob der Unterschied zur anderen Vierkugelmarke irgendwie relevant ist. Dass hier oben bei den vorgestellten Teilen von 28 die Vierkugelmarke neben den "offiziellen" WMF-Marken auftaucht ist sozusagen ein interner Fehler, da haben sich wohl die Azubis ausgetobt. Punzierung war ja ungeliebte stupide Arbeit, das mussten Azubis und Praktis machen und die Meister konnten das wegen der grossen Zahl an gepunzten Stücken pro Tag nur stichprobenartig kontrollieren. Das Prüflabor der WMF hat das zwar moniert, aber wegen der Menge... Und: die Filialfabriken Berlin, WIen und Warschau waren weit weg. Wusste man, was die da so trieben ? Das alles erklärt auch die hohe Zahl an Markenvarianten bei der WMF und relativiert halt Datierungsversuche doch ziemlich deutlich. Und nun ist es doch wieder länger geworden... Gruss marker
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