Erbstück Sekretär/Schreibtisch Bestimmung
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- gudrund Offline
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Erbstück Sekretär/Schreibtisch Bestimmung
Es ist halt noch einer, der mitverdienen will......und bei den Auktionen kommen eh' schon viele zusätzliche Kosten auf den Verkäufer zu.....z.B. die Abbildung im Katalog, der Prozentsatz des Verkaufspreises an das Auktionshaus usw..
- thalasseus Offline
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Erbstück Sekretär/Schreibtisch Bestimmung
Hallo zusammen,
ich möchte da doch dringend widersprechen, - bevor hier womöglich etwas auseinandergerissen und getrennt verscherbelt wird.
Bitte nicht!
Ob Aufsatz, Tisch und Unterbau zusammengehören, lässt sich hier aus den drei mageren Fotos nicht ableiten, das Bauchgefühl eines Connaisseurs in allen Ehren. Und dass oben und unten nicht harmoniert -- finde ich zumindest recht subjektiv geurteilt, weder begründet noch am Objekt belegt (bzw so belegbar), ebenso das recht pauschale 18. hier, 19. dort. Die in der Rechnung aufgeführte Ergänzung am Kranzprofil ist für mich deutlich zu sehen, aber der ganze Rest der eigentlich unbedingt erforderlichen ((und hier auch andauernd, insbesondere bei mutmaßlich wertvollen Stücken, angemahnten) Kennwerte und Detail-Fotos, Furnierdicken, Unter- und Rückseiten, Verbindungen, Beschläge und Schlösser innen usw. ist hier -- einfach nicht vorhanden und ich muss mich doch ein bisschen über diese hemdsärmeligen Tipps wundern...
So, genug geschimpft, entschuldigt bitte. Die Harmonie von Tisch und Aufsatz lasse ich mal dahingestellt sein, eine gewisse Diskrepanz könnte, könnte für mich (eventuell !) zwischen Unterkonstruktion und dem Rest bestehen, das ist, man korrigiere mich, gedrechselte und gebeizte Eiche unten und sieht etwas mehr nach 19. Jahrhundert aus. Wiewohl es solche Unterkonstruktionen im 18. Jahrhundert ja gab. Für mich durchaus möglich wäre auch ein insgesamt historistisches Möbel des 19. im Barockstil, dieser Mischtypus Tabernakel-Aufsatz-Schreibtisch/Bureau Plat/Bureau de Dame könnten daraufhin deuten. Aber das ist Spekulation.
(Im Übrigen bin ich der Meinung, dass auch so 'marriages' einen kulturhistorischen Wert haben und neben interessant auch dekorativ und besonders sein können. Insbesondere wenn das schon im 19. Jahrhundert geschehen wäre, -- das wäre doch dann auch wieder lange benutzt und belebt worde, eine Zeitgeschmacks-Geschichte erzählen und so weiter. Vielleicht deutlich interessanter als so ein Paradebeispiel von 'Stilreinheit', brr, wie es Sammler wohl häufig bevorzugen.)
Also nichts für ungut, aber bitte vorsichtig bleiben.
Gruß, thal
ich möchte da doch dringend widersprechen, - bevor hier womöglich etwas auseinandergerissen und getrennt verscherbelt wird.
Bitte nicht!
Ob Aufsatz, Tisch und Unterbau zusammengehören, lässt sich hier aus den drei mageren Fotos nicht ableiten, das Bauchgefühl eines Connaisseurs in allen Ehren. Und dass oben und unten nicht harmoniert -- finde ich zumindest recht subjektiv geurteilt, weder begründet noch am Objekt belegt (bzw so belegbar), ebenso das recht pauschale 18. hier, 19. dort. Die in der Rechnung aufgeführte Ergänzung am Kranzprofil ist für mich deutlich zu sehen, aber der ganze Rest der eigentlich unbedingt erforderlichen ((und hier auch andauernd, insbesondere bei mutmaßlich wertvollen Stücken, angemahnten) Kennwerte und Detail-Fotos, Furnierdicken, Unter- und Rückseiten, Verbindungen, Beschläge und Schlösser innen usw. ist hier -- einfach nicht vorhanden und ich muss mich doch ein bisschen über diese hemdsärmeligen Tipps wundern...
So, genug geschimpft, entschuldigt bitte. Die Harmonie von Tisch und Aufsatz lasse ich mal dahingestellt sein, eine gewisse Diskrepanz könnte, könnte für mich (eventuell !) zwischen Unterkonstruktion und dem Rest bestehen, das ist, man korrigiere mich, gedrechselte und gebeizte Eiche unten und sieht etwas mehr nach 19. Jahrhundert aus. Wiewohl es solche Unterkonstruktionen im 18. Jahrhundert ja gab. Für mich durchaus möglich wäre auch ein insgesamt historistisches Möbel des 19. im Barockstil, dieser Mischtypus Tabernakel-Aufsatz-Schreibtisch/Bureau Plat/Bureau de Dame könnten daraufhin deuten. Aber das ist Spekulation.
(Im Übrigen bin ich der Meinung, dass auch so 'marriages' einen kulturhistorischen Wert haben und neben interessant auch dekorativ und besonders sein können. Insbesondere wenn das schon im 19. Jahrhundert geschehen wäre, -- das wäre doch dann auch wieder lange benutzt und belebt worde, eine Zeitgeschmacks-Geschichte erzählen und so weiter. Vielleicht deutlich interessanter als so ein Paradebeispiel von 'Stilreinheit', brr, wie es Sammler wohl häufig bevorzugen.)
Also nichts für ungut, aber bitte vorsichtig bleiben.
Gruß, thal
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- gudrund Offline
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Erbstück Sekretär/Schreibtisch Bestimmung
Kleine Entgegnung des hemdsärmeligen Connaisseurs: solche Einlegearbeiten hat man nur bei sehr guten Möbeln im 18. gemacht....
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- Chrispie74 Offline
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Erbstück Sekretär/Schreibtisch Bestimmung
Bin froh, dass Du das geschrieben hast.thalasseus hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. April 2025, 19:24 ich möchte da doch dringend widersprechen
Wenn man sich die Unterkonstruktion genauer ansieht, wäre es schon ein großer Zufall, wenn das eine Mariage wäre... Dass das Unterteil anders anmutet, wird durch die Belichtung verstärkt. Wenn man sich den "Schreibtisch" mal genauer anschaut, spiegelt er in mehrfacher Hinsicht das Oberteil, inklusive der hellen Intarsien. Ich hab mal in einem Bild versucht, die Entsprechungen zu markieren.
Stimmt, thal, vom Eindruck her wirken die Beine stilistisch "anders". Andererseits: Das könnte man hier auch denken:
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Und die dunkleren Schattierungen im Schubkasten des "Schreibtischs" leiten hier auch harmonisch über zu den Beinen...
Ich hab mal versucht, das im Bild farbig zu markieren und auch die Reflexionen etwas runtergefahren:
- thalasseus Offline
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Erbstück Sekretär/Schreibtisch Bestimmung
Wunderbar, vielen Dank! Davon gerne mehr Ausführliches und Konkretes: Wenn ja, wo genau sind die (Qualitäts-)Unterschiede zwischen oben und unten, Vergleichsbeispiele, Quellen, etc. Damit alle hier schlauer werden. So aus dem Off kommt das zuweilen bisserl apodiktisch rüber

Danke -- ich würde da auch ersteinmal mitgehen. Auch evtl. bei den Beinen. Gibt schon Unterschiede im Ornament, die Einlegebänder der Seiten oben wirken schon etwas klassizistischer auf mich, auch die Justitia; die Bänder darum und auf der geschwungenen Front kommen evtl. noch mehr von barocken C- u S.Schwüngen, aber auch gerader, klassiziert. Das passt schon m.M.n. Vielleicht auch einer dieser Fälle, wo die Kleinform/das Ornament schon stilistisch weiter ist, als die Großform, der Korpus. Und diese Überkreuzungen der Bänder unten- die sind doch pfiffig! Ich persönlich bräuchte da Nachhilfe, was Qualitäts- u Zeitdiskrepanz angeht, aber vielleicht bekommen wir die ja noch. Und außerdem weitere Fotos vom TE...Chrispie74 hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. April 2025, 23:50 Ich hab mal in einem Bild versucht, die Entsprechungen zu markieren.
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- Chrispie74 Offline
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Je länger ich suche und gucke, desto seltsamer sehen für mich die Beine bei manchen Möbeln aus
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Bin auch mal sehr gespannt, was die Möbel-Spezis sagen... Wenn alles zusammengehörte, dann wäre der Wert ja vielleicht doch höher als zuerst angenommen (zumal diese Form ja eher selten scheint).

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Bin auch mal sehr gespannt, was die Möbel-Spezis sagen... Wenn alles zusammengehörte, dann wäre der Wert ja vielleicht doch höher als zuerst angenommen (zumal diese Form ja eher selten scheint).
- wib Offline
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Erbstück Sekretär/Schreibtisch Bestimmung
Hallo Zusammen,
Auch von mir hierfür nur Zustimmung:
Daher bitte Fotos von den Schubkastenseiten und -böden, dem Inneren des Tabernakelaufsatzes , der Rückwände, Schlösser etc. nachreichen, damit wir das hier fundiert anschauen und beraten können.
Grüße
Wiebke
Auch von mir hierfür nur Zustimmung:
Um ein Möbelstück zeitlich einzuordnen, benötigt es doch nicht nur die äußere Anmutung sondern einen Blick auf die Konstruktion des Ganzen.thalasseus hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. April 2025, 19:24 ich möchte da doch dringend widersprechen, - bevor hier womöglich etwas auseinandergerissen und getrennt verscherbelt wird.
Bitte nicht!
Daher bitte Fotos von den Schubkastenseiten und -böden, dem Inneren des Tabernakelaufsatzes , der Rückwände, Schlösser etc. nachreichen, damit wir das hier fundiert anschauen und beraten können.
Grüße
Wiebke
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- gudrund Offline
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Also mein Mann bezieht sich generell auf den Feulner (Adolf Feulner, Kunstgeschichte des Möbels) und ca. 70 Jahre Erfahrung.thalasseus hat geschrieben: ↑Freitag 25. April 2025, 01:00 Wenn ja, wo genau sind die (Qualitäts-)Unterschiede zwischen oben und unten, Vergleichsbeispiele, Quellen, etc. Damit alle hier schlauer werden. So aus dem Off kommt das zuweilen bisserl apodiktisch rüber
Er hat hier außerdem einmal 2 typische Beispiele herausgesucht (einmal für das Möbel, wie es eigentlich "sein sollte" ([Gäste sehen keine Links]), einmal für die Einlegearbeiten ([Gäste sehen keine Links])).
Man kann natürlich jede Aussage anzweifeln.......
Seiner Ansicht nach mindert der Tisch den Wert des Oberteiles. Da soll dann halt der Markt entscheiden.
Ich weiß, dass er nie falsch liegt mit seinen Einschätzungen was Möbel betrifft, aber es ist wohl besser, wenn ich ihn hier nicht mehr zitiere, denn meine Hochachtung vor seinem Wissen und Können ist zu groß, als das ich sie hier verteidigen will.
Das war es dann mal für mich.
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