Azethylen-Sturmlaterne

[abraham]

Habe die Ehre,

ich möchte eine eher seltene Sturmlaterne zur Begutachtung vorzeigen:
Die Lampe ist in Mischbauweise ausgeführt, das Oberteil kennt man von den diversen Petroleumlaternen, das Unterteil entspricht einer Karbidlampe.
Am Glaszyl. kann man noch die Schriftreste für „DITMAR“ erkennen, der Zweilochbrenner trägt die Bezeichnung „Helios 10 LTR.“ – an den Blechteilen selbst ist leider kein Firmenzeichen angebracht.
Im Lampenkatalog des Schweizer Armeemuseums habe ich kein ähnliches Stück gefunden.

Frage an die Experten:
Ist diese Laterne vollständig, gab es eventuell im Bereich der Brennerdüse noch einen Windschutz?
Kennt jemand den Hersteller bzw. das ungefähre Alter?

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[Frank]

Moin Franz

Das sieht für mich auf den ersten Blick nicht unbedingt zusammengehörig aus.

Kannst Du Das Metallgestell nochmal besser zeigen, vor allem den mittleren Bereich, sieht das original aus oder gebastelt?

Ich hab auch nur wenig Zeit heut, vielleicht findest Du hier weitere Hinweise:

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[Frank]

Moin ,

Wie ich schon zuerst vermutet hab, das ist ein gebasteltes Teil, das in dieser Form für mich absolut Sinnlos ist da die Flamme nicht geschützt ist, vielleicht war da mal eine längere Brenndüse dran. 8)

Das Oberteil gehört zu einer Frischluft-Sturmlaterne Modell Feuerhand 175 der Firma Nier-Feuerhand, ich denke aus den 30er Jahren. Eigendlich gehört da ein Petroleumbrenner mit Docht drunter.

Wann und warum das Teil auf den Karbidbrenner montiert wurde weis ich nicht.

[Frank]

Kleiner Zusatz da ich mich grade fragte warum DITMAR auf einer Feuerhand Lampe steht.

"Die Schwebe als solches wurde von der Firma Riemann, Chemnitz hergestellt. Auf den Glasschutz wurde werksseitig verzichtet um das Glas reinigen und austauschen zu können"

Quelle: [Gäste sehen keine Links]

Wahrscheinlich hat Riemann auch DITMAR zu der Zeit beliefert, aber das kann man ohne den zugehörigen Brenner nicht mehr genau feststellen, da dort alle Herstellerzeichen drauf waren. Herstellungszeit bleibt aber gleich. 8)

[abraham]

Servus Baer,
danke für die ausführliche Untersuchung,
Original oder Eigenbau – auch aus der Überlegung habe ich diese Anfrage gestartet.
... ausschauen tut das Ding ja wirklich wie eine Krücke ...

Allerdings hat mich die Sicke im Blechbügel und die Ausführung der Schweißverbindung zum Frischluftrohr (wirkt nicht als „nur hingepatzt“) skeptisch gemacht – vielleicht doch kein Eigenbau.

Jedenfalls bin ich über deinen gestrigen DITMAR-Link auf die Seite eines holländ. Sammlers gekommen und siehe da, dieser besitzt die mehr oder weniger baugleiche Laterne, allerdings von Feuerhand (hier mündet die Brennerdüse im windgeschützten Bereich des Zylinders).
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Feuerhand 175 und DITMAR 805 sind mehr oder weniger baugleich ...
Soweit ist alles geklärt, nochmals viele Dank für die Hilfe.

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[Frank]

Du hast aber auch immer rätselhafte Dinger.

Mit der längeren Brennerdüse bei dem Holländischen Teil macht es ja auch Sinn. Vielleicht doch eine kurzzeitig gebaute Variante, warum auch immer. (Petroleummangel vielleicht?)

Mich wundert dann nur, das da nirgendwo der Herstellername ins Blech geprägt wurde. Vielleicht wurden auch nur die Aufsätze so verkauft, für Karbidbrenner.

Fragen über Fragen.

[abraham]

Du hast aber auch immer rätselhafte Dinger

mit den weniger rätselhaften Dingern komme ich eh alleine zurecht – bis zum nächsten Mal

[Frank]

Zum Abschluss, grad in einem anderen Forum gefunden, ich denke mehr werden wir hier nicht mehr rausfinden:

"ab 1940 fertigte die Firma Hermann Nier Obergestelle von Sturmlaternen
(Nr. 175 und Nr. 201) und lieferte selbige an die Firmen Friemann & Wolf und
Riemann aus. Hier wurden sie zu Karbidlaternen zusammen gebaut.

Der Hintergrund hierfür lag im II. Weltkrieg. Die Verbote Petroleum für private
Leuchtzwecke zu verwenden nahmen beständig zu. Karbid war einer der wenigen
Stoffe die noch frei verfügbar waren."

Quelle:
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Denke das ist die logische Erklärung.