Interessante Metallfigur - nur, was könnte dies sein?
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- Th. Orsten Offline
- Reputation: 0
Interessante Metallfigur - nur, was könnte dies sein?
Hallo zusammen,
leider muss ich etwas länger ausholen:
Durch einen Zufall im Urlaub stießen meine Tochter (10 Jahre alt und super interessiert in allem was alt und gehimnisvoll ist) und ich auf ein interessantes Rätsel. Im Archologischen Park in Xanten entdeckten wir in einem nachgebauten römischen Haus ein Lararium mit einer kleinen Gottesfigur aus römischer Zeit.
Ich erinnerte mich daran, dass ich bei der Auflösung der Wohnung meines verstorbenen Onkels im Jahr 2004 eine kleine Figur fand, die er als möglicherweise römische Statuette in einem kleinem Kasten mit einem handgeschriebenen Schild aufbewart hatte. Er, Erdkundeleher und Hobby-Geologe, hatte diese vor vielen Jahren bei einer Exkursion auf einem Acker gefunden. Ein Freund meines Onkels berichtete mir damals, dass sich in der Wohnung etwas von großem Wert befände - und er meinte damit diese Figur. Es muss ihm wichtig gewesen sein, denn er hatte die Figur zusammmen mit meinem Onkel im Jahr 1971(!) in der Nähe von Dissen am Teuteburger Wald auf einem Feld gefunden - sie aber über die dazwischen liegenden 33 Jahre nicht vergessen.
Nun denn, am angeblichen so hohen Wert der Figur war ich damals wie heute nicht sonderlich interessiert und so verschwand die Figur in einer Kiste, bis jetzt...
Als ich diese Geschichte nun in Xanten meiner Tochter erzählte, war ihr Forschergeist geweckt. Mittlerweile erscheint die Figur wohl doch nicht römisch zu sein, aber wir können durch reines Internetstudium nicht herausfinden, was diese Figur nun ist oder war, geschweigedenn aus welcher Zeit sie stammen könnte.
Wir fühlen uns wie bei Peter Lustig (heute heißt der Löwenzahn-Mensch aus dem Fernsehen ja Fritz Fuchs) und sind einem Rätsel auf der Spur. Vielleicht kann uns ja hier jemand helfen?
Zum Fundstück:
Die Metall-Figur ist etwa 6,5 cm hoch und mit Armen (da legt meine Tochter Wert drauf) etwa 4 cm breit, sie hält den rechten Arm nach oben und hat etwas in der Hand, was eine Blume oder eine Fackel sein könnte. Es scheint eine Kinderfigur (Junge?) mit "Prinz-EIsenherz-Frisur" zu sein, die nur mit einem Tuch um die Hüften bekleidet ist. Sie sieht aus wie ein Engel, nur eben ohne Flügel. Es finden sich euch keine Anzeichen dafür, dass da am Rücken mal etwas dran war.
Die Figur ist aus Metall (nicht magnetisch), scheint aber irgendwie beschichtet gewesen zu sein. Meine Tochter meint, Farbreste am Gesicht zu erkennen, vielleicht sind das aber auch Anhaftungen aus der Liegezeit in der Erde oder irgendeine andere alte Beschichtung. Sie hat deutliche, eher grobe "Gusskanten", scheint also in einer Form gegossen worden zu sein. Durch eine laienhafte Dichtebestimmung sind wir darauf gekommen, dass es sich wohl um eine Bleifigur handelt. Könnte auch Silber sein, dafür ist sie aber eigentlich zu weich.
Der linke Fuß ist abgebrochen, aufgrund der Körperhaltung der Figur kann sie aber nicht gestanden haben, d.h. vielleicht war sie am Rücken oder eben am Fuß an etwas befestigt, z.B. auf einem Pokaldeckel oder so...
Kennt jemand Bleigüsse, die u.U. später durch Beschichtung oder Farbe verziert wurden, sodass darunter im Gebrauch die Gussgrate nicht mehr sichtbar waren und man sie vielleicht deshalb nicht entfernen musste?
Ganz liebe Grüße aus der Nähe Hannover, auf Antworten sind wir schon sehr gespannt.
Th. Orsten samt Tochter
leider muss ich etwas länger ausholen:
Durch einen Zufall im Urlaub stießen meine Tochter (10 Jahre alt und super interessiert in allem was alt und gehimnisvoll ist) und ich auf ein interessantes Rätsel. Im Archologischen Park in Xanten entdeckten wir in einem nachgebauten römischen Haus ein Lararium mit einer kleinen Gottesfigur aus römischer Zeit.
Ich erinnerte mich daran, dass ich bei der Auflösung der Wohnung meines verstorbenen Onkels im Jahr 2004 eine kleine Figur fand, die er als möglicherweise römische Statuette in einem kleinem Kasten mit einem handgeschriebenen Schild aufbewart hatte. Er, Erdkundeleher und Hobby-Geologe, hatte diese vor vielen Jahren bei einer Exkursion auf einem Acker gefunden. Ein Freund meines Onkels berichtete mir damals, dass sich in der Wohnung etwas von großem Wert befände - und er meinte damit diese Figur. Es muss ihm wichtig gewesen sein, denn er hatte die Figur zusammmen mit meinem Onkel im Jahr 1971(!) in der Nähe von Dissen am Teuteburger Wald auf einem Feld gefunden - sie aber über die dazwischen liegenden 33 Jahre nicht vergessen.
Nun denn, am angeblichen so hohen Wert der Figur war ich damals wie heute nicht sonderlich interessiert und so verschwand die Figur in einer Kiste, bis jetzt...
Als ich diese Geschichte nun in Xanten meiner Tochter erzählte, war ihr Forschergeist geweckt. Mittlerweile erscheint die Figur wohl doch nicht römisch zu sein, aber wir können durch reines Internetstudium nicht herausfinden, was diese Figur nun ist oder war, geschweigedenn aus welcher Zeit sie stammen könnte.
Wir fühlen uns wie bei Peter Lustig (heute heißt der Löwenzahn-Mensch aus dem Fernsehen ja Fritz Fuchs) und sind einem Rätsel auf der Spur. Vielleicht kann uns ja hier jemand helfen?
Zum Fundstück:
Die Metall-Figur ist etwa 6,5 cm hoch und mit Armen (da legt meine Tochter Wert drauf) etwa 4 cm breit, sie hält den rechten Arm nach oben und hat etwas in der Hand, was eine Blume oder eine Fackel sein könnte. Es scheint eine Kinderfigur (Junge?) mit "Prinz-EIsenherz-Frisur" zu sein, die nur mit einem Tuch um die Hüften bekleidet ist. Sie sieht aus wie ein Engel, nur eben ohne Flügel. Es finden sich euch keine Anzeichen dafür, dass da am Rücken mal etwas dran war.
Die Figur ist aus Metall (nicht magnetisch), scheint aber irgendwie beschichtet gewesen zu sein. Meine Tochter meint, Farbreste am Gesicht zu erkennen, vielleicht sind das aber auch Anhaftungen aus der Liegezeit in der Erde oder irgendeine andere alte Beschichtung. Sie hat deutliche, eher grobe "Gusskanten", scheint also in einer Form gegossen worden zu sein. Durch eine laienhafte Dichtebestimmung sind wir darauf gekommen, dass es sich wohl um eine Bleifigur handelt. Könnte auch Silber sein, dafür ist sie aber eigentlich zu weich.
Der linke Fuß ist abgebrochen, aufgrund der Körperhaltung der Figur kann sie aber nicht gestanden haben, d.h. vielleicht war sie am Rücken oder eben am Fuß an etwas befestigt, z.B. auf einem Pokaldeckel oder so...
Kennt jemand Bleigüsse, die u.U. später durch Beschichtung oder Farbe verziert wurden, sodass darunter im Gebrauch die Gussgrate nicht mehr sichtbar waren und man sie vielleicht deshalb nicht entfernen musste?
Ganz liebe Grüße aus der Nähe Hannover, auf Antworten sind wir schon sehr gespannt.
Th. Orsten samt Tochter
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- lins Offline
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Interessante Metallfigur - nur, was könnte dies sein?
Hi Ihr zwei Forscher,
herzlich willkommen hier bei uns.
Als Erstes hat mich die Körperhaltung an Weihnachtsschwebeengel erinnert
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Für gewöhnlich tragen die auch irgendwas in der Hand. Aber aus Metall? Das passt nicht mehr so richtig zum Schweben. O:-) Vor Allem hat eure Figur offenbar keine Flügel gehabt. Es könnte auch ein Putto, Cupid bzw. Amor sein, die gibt es mit und ohne Flügel.
Was mir an dem Foto der Rückenansicht aufgefallen ist: Das sieht so aus, als ob die Unterarme hinten abgeplattet, flach sind. Das Bild ist in dem Bereich nicht sehr scharf. Das würde vielleicht auf eine Befestigung an einer Fläche, oder die Befestigung eines Bandes oder anderer Accessoires hinter dem Körper deuten. Mir „schwebt“ da so ein „Hosianna in der Höhe“-Band vor. Aber hinter dem Körper eher nicht.
Und dann habe ich noch einen Daumendrücker eines Bierkruges gefunden, allerdings mit einem Wandersmann, aber ein Engel täte es wohl auch an der Stelle. Da kann ich die Größe nicht abschätzen, ich meine, da wären 6,5 cm fast zu viel.
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Da habt Ihr schon Recht, das ist eine spannende Sache.
Bestimmt sagen die Spezialisten hier auch noch was dazu.
Ach so, wegen des Alters. Vom Stil her ist es zwar baockig, aber diese Art Putti wurden zu allen folgenden Zeiten so dargestellt. Also da kann ich erstmal nicht sagen. Wenn wir mal wissen, was das war, lässt sich dann vielleicht noch eine Aussage über die Entstehungszeit sagen. Genug spekuliert.
Erstmal Grüße
Lins
herzlich willkommen hier bei uns.
Als Erstes hat mich die Körperhaltung an Weihnachtsschwebeengel erinnert
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Für gewöhnlich tragen die auch irgendwas in der Hand. Aber aus Metall? Das passt nicht mehr so richtig zum Schweben. O:-) Vor Allem hat eure Figur offenbar keine Flügel gehabt. Es könnte auch ein Putto, Cupid bzw. Amor sein, die gibt es mit und ohne Flügel.
Was mir an dem Foto der Rückenansicht aufgefallen ist: Das sieht so aus, als ob die Unterarme hinten abgeplattet, flach sind. Das Bild ist in dem Bereich nicht sehr scharf. Das würde vielleicht auf eine Befestigung an einer Fläche, oder die Befestigung eines Bandes oder anderer Accessoires hinter dem Körper deuten. Mir „schwebt“ da so ein „Hosianna in der Höhe“-Band vor. Aber hinter dem Körper eher nicht.
Und dann habe ich noch einen Daumendrücker eines Bierkruges gefunden, allerdings mit einem Wandersmann, aber ein Engel täte es wohl auch an der Stelle. Da kann ich die Größe nicht abschätzen, ich meine, da wären 6,5 cm fast zu viel.
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Da habt Ihr schon Recht, das ist eine spannende Sache.
Ach so, wegen des Alters. Vom Stil her ist es zwar baockig, aber diese Art Putti wurden zu allen folgenden Zeiten so dargestellt. Also da kann ich erstmal nicht sagen. Wenn wir mal wissen, was das war, lässt sich dann vielleicht noch eine Aussage über die Entstehungszeit sagen. Genug spekuliert.
Erstmal Grüße
Lins
- gerümpel Offline
- Scheinexperte für alles
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- Registriert:Dienstag 27. Januar 2015, 10:10
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Interessante Metallfigur - nur, was könnte dies sein?
Ich halte die spätrömische (kaiserzeitliche) Provinienz dieser bronzenen Miniaturfigur für möglich. Diese kleinen Kerlchen werden als Eroten oder Amoretten bezeichnet. Hier wäre besonders der Fundort von großer Bedeutung. Kann natürlich auch eine renaissance- oder barockzeitlicher Putto sein.
Da es sich aber um einen Bodenfund handelt, seid ihr hier aus gutem Grunde nicht ganz an der richtigen Adresse. (Auch wenn ich die Geschichte nicht anzweifeln will.)
Tatsächlich würde ich in diesem Falle einen Fachmann (oder -frau) für provinzialrömische Archäologie befragen.
Hier z. B. mal einen kleinen Eros, vermutlich aus dem 1. - 2. Jh. n. Chr.: [Gäste sehen keine Links]
Da es sich aber um einen Bodenfund handelt, seid ihr hier aus gutem Grunde nicht ganz an der richtigen Adresse. (Auch wenn ich die Geschichte nicht anzweifeln will.)
Tatsächlich würde ich in diesem Falle einen Fachmann (oder -frau) für provinzialrömische Archäologie befragen.
Hier z. B. mal einen kleinen Eros, vermutlich aus dem 1. - 2. Jh. n. Chr.: [Gäste sehen keine Links]
Gruß Gerümpel
"The ball I threw, while playing in the park, has not yet reached the ground." (Dylan Thomas)
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- lins Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 5957
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Interessante Metallfigur - nur, was könnte dies sein?
Hi zusammen,
bloß mal, um die frühesten Zeitgrenzen für diese Art Guss zu benennen:
Formguss
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Zinnguss
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Bleiguss
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Sagt mir doch bitte noch was zu den abgeflachten Unterarmen. Vielleicht auch scharfe Fotos von den Stellen.
Grüße
Lins
bloß mal, um die frühesten Zeitgrenzen für diese Art Guss zu benennen:
Formguss
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Zinnguss
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Bleiguss
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Sagt mir doch bitte noch was zu den abgeflachten Unterarmen. Vielleicht auch scharfe Fotos von den Stellen.
Grüße
Lins
- Th. Orsten Offline
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Interessante Metallfigur - nur, was könnte dies sein?
Hallo zusammen,
vielen Dank für die bisherigen Antworten.
@ lins:An einen (Weihnachts-)Engel habe ich noch nicht gedacht, wobei ich mich frage, was hat der dann eigentlich in der Hand? An anderer Stelle schwanken wir da zwischen FACKEL oder BLUMENSTRAUSS. Beisdes passt, zumindest aus heutiger Sicht, nicht recht zu Weihnachten. Auch stelle ich mir einen solchen Engel mit Flügeln vor, die er aber nicht hat und wohl auch nie hatte - Am Rücken gibt es keinen Hinweis auf irgendeine Befestigung...
@Gerümpel: Dieser Bodenfund ist tatsächlich auch in Bezug auf den Fundort recht interessant, da er durchaus einen Zusammenhang zu römischen Spuren stehen könnte. Die Figur wurde 1971 auf einem Feld in/bei Dissen am Teutoburger Wald gefunden. Ich hatte vor Jahren schon einmal mit ein paar bildern Kontakt zum Museum der Varusschlacht in Kalkriese aufgenommen. Dort sagte man mir, dass es sich aufgrund der Körperhaltung, Frisur etc. nicht um ein römisches Stück handeln könne. Eher 18. bzw. 19 Jahrhundert.
Ein Mitarbeiter des Niedersächsischen Amtes für Denkmalpflege, der ebenfalls nur Bilder gesehehn hat, sagt hingegen etwas anderes - nur geht der auch von einer Bronze aus - aber: Beim Material handelt es sich aber definitiv nicht um Bronze. Am wahrscheinlichsten ist derzeit Blei, hier steht aber eine genauere Betsimmung noch aus.
Seltsam finde ich, dass es kaum bzw. keine wirklich vergleichbaren Stücke (Kind/Knabe mit Fackel(oder etwas anderem) in der Hand, ohne Flügel, unbekleidet, Bleiguss) im Netz gibt. Scheinbar hat niemand ein solches oder ähnliches Stück gesehen...
Lieben Gruß
Th. Orsten
vielen Dank für die bisherigen Antworten.
@ lins:An einen (Weihnachts-)Engel habe ich noch nicht gedacht, wobei ich mich frage, was hat der dann eigentlich in der Hand? An anderer Stelle schwanken wir da zwischen FACKEL oder BLUMENSTRAUSS. Beisdes passt, zumindest aus heutiger Sicht, nicht recht zu Weihnachten. Auch stelle ich mir einen solchen Engel mit Flügeln vor, die er aber nicht hat und wohl auch nie hatte - Am Rücken gibt es keinen Hinweis auf irgendeine Befestigung...
@Gerümpel: Dieser Bodenfund ist tatsächlich auch in Bezug auf den Fundort recht interessant, da er durchaus einen Zusammenhang zu römischen Spuren stehen könnte. Die Figur wurde 1971 auf einem Feld in/bei Dissen am Teutoburger Wald gefunden. Ich hatte vor Jahren schon einmal mit ein paar bildern Kontakt zum Museum der Varusschlacht in Kalkriese aufgenommen. Dort sagte man mir, dass es sich aufgrund der Körperhaltung, Frisur etc. nicht um ein römisches Stück handeln könne. Eher 18. bzw. 19 Jahrhundert.
Ein Mitarbeiter des Niedersächsischen Amtes für Denkmalpflege, der ebenfalls nur Bilder gesehehn hat, sagt hingegen etwas anderes - nur geht der auch von einer Bronze aus - aber: Beim Material handelt es sich aber definitiv nicht um Bronze. Am wahrscheinlichsten ist derzeit Blei, hier steht aber eine genauere Betsimmung noch aus.
Seltsam finde ich, dass es kaum bzw. keine wirklich vergleichbaren Stücke (Kind/Knabe mit Fackel(oder etwas anderem) in der Hand, ohne Flügel, unbekleidet, Bleiguss) im Netz gibt. Scheinbar hat niemand ein solches oder ähnliches Stück gesehen...
Lieben Gruß
Th. Orsten
- gerümpel Offline
- Scheinexperte für alles
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- Registriert:Dienstag 27. Januar 2015, 10:10
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Interessante Metallfigur - nur, was könnte dies sein?
Kann es eine Silberlegierung sein? Blei wäre bei römischer Herkunft auch möglich, aber nur als Gussmodell. Blei ist leicht zu erkennen, Silber kann durch den Kupferanteil oft als solches angesprochen werden.
Gruß Gerümpel
"The ball I threw, while playing in the park, has not yet reached the ground." (Dylan Thomas)
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- Th. Orsten Offline
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Interessante Metallfigur - nur, was könnte dies sein?
Hallo Gerümpel,
tja, und das ist auch wieder spannend: Wir kamen bei unserer Dichtemessung auf einen Wert, der entweder für Blei oder für Silber spricht (Zinn udn Bronze defenitiv nicht!), was grundsätzlich heißt, dass es wohl auch eine Silberlegierung seien könnte.
Da die Figur recht weich ist (Kratzprobe mit Teelöffel), gehe ich eher von Blei aus...
Wie stelle ich das denn zweifelsfrei fest?
Lieben Gruß
Th. Orsten
Nachtrag: Was meinst genau du mit "Gussmodel"?
tja, und das ist auch wieder spannend: Wir kamen bei unserer Dichtemessung auf einen Wert, der entweder für Blei oder für Silber spricht (Zinn udn Bronze defenitiv nicht!), was grundsätzlich heißt, dass es wohl auch eine Silberlegierung seien könnte.
Da die Figur recht weich ist (Kratzprobe mit Teelöffel), gehe ich eher von Blei aus...
Wie stelle ich das denn zweifelsfrei fest?
Lieben Gruß
Th. Orsten
Nachtrag: Was meinst genau du mit "Gussmodel"?
- gerümpel Offline
- Scheinexperte für alles
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- Registriert:Dienstag 27. Januar 2015, 10:10
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Interessante Metallfigur - nur, was könnte dies sein?
Hallo Th. Orsten,
Bleimodelle wurden zur Herstellung von Gussformen für den Buntmetallguss genutzt. Sie wurden roh gegossen und dann vor dem Abformen und Ausschmelzen weiter bearbeitet und verfeinert. Aber wie gesagt, um die Figur richtig ansprechen zu können, sollte sie ein Fachmann im Original ansehen.
Bleimodelle wurden zur Herstellung von Gussformen für den Buntmetallguss genutzt. Sie wurden roh gegossen und dann vor dem Abformen und Ausschmelzen weiter bearbeitet und verfeinert. Aber wie gesagt, um die Figur richtig ansprechen zu können, sollte sie ein Fachmann im Original ansehen.
Gruß Gerümpel
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