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Gründerzeit- Kommode

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  • mia_sl Offline
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Gründerzeit- Kommode

Beitrag von mia_sl »

Tarbais hat geschrieben: Sonntag 24. November 2019, 21:25 Die unteren beiden Schlösser scheinen noch original zu sein, aber leider ohne Schlüssel. Aber man muss ja auch nicht alle Schubladen abschließen.
Du wirst Schlüssel brauchen, um die Schubladen aufzuziehen.
Aber auch für alte Schlösser kann man neue Schlüssel fertigen.
Du musst nur das Schloss ausbauen, und dann guckst du mal, welche Art Schlüssel da passen würde...man kann Rohlinge kaufen.
  • Tarbais Offline
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Gründerzeit- Kommode

Beitrag von Tarbais »

Ja, danke - das ist eine gute Idee !
Und für die anderen beiden erneuerten Schlösser könnte ich mir welche in selber Art nachmachen lassen.
Aber war es eigentlich damals üblich, dass in jedem Schloss ein Schlüssel steckte, oder hat man nicht einen für alle Schubladen benutzt ?
Nur weiß ich noch nicht wie ich die Schlösser dort hinaus bekommen soll, die Schrauben haben keinen Schlitz,- es sind einfach nur Kugelköpfe !
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Gründerzeit- Kommode

Beitrag von gerümpel »

Hi Tarbais, die Schlösser sind einfach mit Nägeln befestigt. Einfach raushebeln müsste klappen. Das die Rückwand eingenutet ist glaube ich nicht. Eher ein Falz.
Hat eine sehr schöne warme Patina die Kommode... Wie dick ist das Furnier?

Und an Harry, weil er das immer schreibt, hätte ich die ernsthafte Frage: Warum französischer Nussbaum? Was unterscheidet den von unserem hier?
Gruß Gerümpel

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Gründerzeit- Kommode

Beitrag von Gast »

Moin Gerümpel,

der deutsche Nussbaum ist etwas heller und hat Grüntöne in der Maserung. Je nach Standort gibt es immer eine leicht unterschiedliche Maserung - zumal der französische Nussbaum schon immer als der bessere, schönere gewertet worden ist.

In den 1930er bis rauf zu den 1960er Jahren wurde im Möbelhandel mehr oder minder genau differenziert woher der Nussbaum gekommen ist. Gewehrschäfte wurden gerne aus kaukassischem Nussbaum gefertigt - weil schön gleichmässig und dunkel in der Maserung.

Allgemein wird nicht mehr so stark nach der regionalen Herkunft unterschieden bei Nussbaum - sollte sich jedoch wieder ändern. :relieved:
  • Emmi Offline
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Gründerzeit- Kommode

Beitrag von Emmi »

Die Schlüsselfrage: Einheitliche Schlösser mit einem oder mehreren Schlüsseln oder verschiedene Schlösser mit jeweils passendem Schlüssel, beides war wohl üblich. Ich besitze zwei alte Schränke mit Unterteil, Schublade und Vitrine. Einmal mit einem Schlüssel für alle drei Etagen, den anderen mit drei verschiedenen Schlüsseln. Es nervt sehr, beim ersten Schrank den einen Schlüssel ständig abziehen und in ein anderes Schloss stecken zu müssen. Deshalb empfehle ich auch bei einheitlichen Schlössern einen Schlüssel für jedes Schloss. Gleich heute werde ich mir weitere Schlüssel besorgen. Sieht vielleicht auch vollständiger aus...

Grüße

Emmi
  • Tarbais Offline
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Gründerzeit- Kommode

Beitrag von Tarbais »

Gerümpel, du hast Recht, die äußeren Rahmenteile sind gefalzt und auf der Innenseite sind die Rahmenteile (vermutlich) aufgeleimt,- praktisch eine künstliche Nut. Aber ich sah auch gerade,- wenn ich unten die Nägel von der Rückseite entferne, kann ich die Rückwand herausziehen.
Aber wie die Laufleisten mit dem Rahmen der Rückwand verbunden sind,- interessante Konstruktion

@ gardenman : Danke für die Aufklärung :)
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  • Tarbais Offline
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Gründerzeit- Kommode

Beitrag von Tarbais »

Hallo Emmi, werde mir auch vier Schlüssel zulegen :)
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Gründerzeit- Kommode

Beitrag von Tarbais »

Sorry, ich vergaß,- das Furnier ist nur 1mm stark
  • gerümpel Offline
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Beitrag von gerümpel »

Das dünne Messerfurnier ist ein Beleg für eine eher jüngere Entstehung der Kommode ab der Mitte des 19.Jh.
Die ganze Falzerei und Nuterei hat nur den einen Zweck, nämlich das Arbeiten des Holzes zu ermöglichen. Denselben Zweck haben auch die Leimklötzchen, die die Platte mit den Seiten verbinden. Die Rückwand besteht aus einer Rahmen-Füllung Konstruktion, wobei der Rahmen an den Korpus angenagelt wurde und die Füllung locker im Rahmen steckt. Ebensowenig sind die Laufleisten mit der Rückwand und den Seitenwänden verleimt. Durch die Rückwand sind sie durchgesteckt und in die Seiten eingegratet. Wenn du die Rückwand abnimmst, solltest du die Laufleisten nach hinten herausziehen können.
Der Trockenriss an der Seite zeigt aber, dass es irgendwo gehakt hat, sonst gäbe es ihn nicht.
Gruß Gerümpel

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Gründerzeit- Kommode

Beitrag von Tarbais »

Als ich den Schrank das erste mal besichtigte, war ich auch erst einmal enttäuscht, kein Sägefurier,- also doch nicht so alt.
Aber seit dem habe ich ein wenig recherchiert und herausgefunden, das es bereits um 1820 in Deutschland und zuvor schon in Frankreich die ersten Betriebe gab, welche in der Lage waren Furniere in 1mm Stärke (+ paar Zerquetschte) herzustellen.
An den Seiten des Rahmens sehe ich leider Spuren von Knochenleim, aber wenn ich es heiß mache, werde ich es vielleicht lösen können.
Die Sache mit den Quellen und Schwinden verstehe ich schon (habe es ja schließlich gelernt). Habe auch schon selbst mit Grathobel gearbeitet. Aber das ein Teil der Laufleisten im Rahmen versenkt wurde,- ist mir neu. Dient wohl dazu um Platz zu sparen. :)
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