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Ungewöhnlicher Spannrahmen

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Ungewöhnlicher Spannrahmen

Beitrag von nux »

wenn ich das richtig verstanden habe, wird die Zuschreibung möglicherweise doch etwas angezweifelt? also weiter etwas damit überlegt
Udine hat geschrieben: Samstag 28. Mai 2022, 08:27 eine ungewöhnliche Verkeilung vorzufinden, die bisher befragten Personen unbekannt ist.
ginge man davon aus, dass es 1. ein Bild von Lagrenée d. Ä. wäre und die Datierung 1768 stimmte - dann müsste das in Paris, Frankreich entstanden sein. Nach St. Petersburg ging er mit seinem Bruder, Lagrenée d. J. 1763 dahin zurück, machte Karriere auch als Professor etc.. Erst zwischen 1781 und 1787 war er (wieder) in Rom, Italien.

!! In dem Fall Vorsicht bei wiki DE, da stimmt wohl was nicht. Und wiki FR ist nicht ganz vollständig, aber in den Folgejahren nach 1763 etwas ausführlicher in der Beschreibung. wiki EN kommt mir sinniger vor, aber das gälte es noch genau zu überprüfen [Gäste sehen keine Links] - und [Gäste sehen keine Links]

macht weitere Möglichkeiten - wenn die Datierung nicht stimmen sollte, könnten also auch 2. Russland oder 3. Italien als Ort der Fertigung für den Rahmen in Frage kommen. Punkt 1 wäre m.M. daher angeraten einen französischen Experten (bzw. einen der sich dort im 18. Jh. damit auskennt) dafür zu Rate zu ziehen. Entweder der weiß was oder kennt wen noch, der was wissen könnte. Wenn Fehlanzeige, dann analog weiter mit 2. und 3.

Sagen alle nein, kann nicht sein - wird es kniffliger. Nicht, dass der Maler in Verdacht dann sofort ausfiele, aber wie wahrscheinlich wäre es um die Zeit, dass so ein Teil woanders her kam?

Dann gälte es weitere Hinweise zu suchen, woher denn nun. Als (ziemlich umfassende) Grundlage zu dem Thema - falls nicht schon bekannt - für weitere Betrachtungen / Einordnungen zeitlicher oder regionaler Art oder auch Benennungen kann folgende Zusammenstellung möglicherweise hilfreich sein, auch wenn da Einiges an Amerikanien dabei ist. Oder als Anregung dienen, die Zeichnung zwecks besserem Vergleich perspektivisch anzupassen? [Gäste sehen keine Links]

Daraus gleich ein Hinweis unter 1.3 "Standard Stretcher Sizes" - da geht es genau um Frankreich, Stempel auf Leinwänden für Größen, ab dem 17. Jh., dass Künstler grundierte und gespannte Leinwände fertig holten. Ca. Mitte 18 Jh. kam es vermutlich nach & nach zu einer Vereinheitlichung von Größen. Frage also - irgendwas an Maßen augenfällig? das Ungünstige hier ist aber in dem Fall Beschnitt und Doublierung - Röntgenblick bräuchte man dann für Markierungen oder Nähte.

Weiter unten im Text dann weitere Hinweise zu anderen Ländern und Maßen, was es gab, wie das gehandhabt wurde - auch das könnte vllt. Info liefern. Holzarten und Nägel etc. werden auch angesprochen.

Auf eine da erwähnte spezielle Bauform wollte ich dabei noch aufmerksam machen - FIGURE 60a - Eine Art von Einsteck- und Zapfenverbindung, die in Italien verbreitet, aber anderswo wenig bekannt ist, auch die zum Vergleichen. Sieht ähnlich aus, ist aber irgendwie genau andersherum übergesteckt angelegt?
Was hier noch auffällt ist ja, dass die Abflachung Richtung Bildmitte besteht - das ist jedenfalls, hm.
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Ungewöhnlicher Spannrahmen

Beitrag von lins »

Hi zusammen,
in der "Stretchers and Strainers" Ecke war ich gestern auch schon, bin aber leider auf der falschen Seite gelandet, bei: "Treatment Variations". :grimacing:
Die hatte ich zwar überflogen aber nichts Passendes gefunden.
Aber @nux machts wieder mal möglich :grinning:, jetzt scheint es auf der Seite: "Materials and Equipment" zumindest mal einen Namen und eine Zeichnung für die gesuchte Art Verbindung zu geben. Hier noch mal @nuxens Link
[Gäste sehen keine Links]
(Runter scrollen bis "Temporary Stretchers").Dann zeigt "FIGURE 75 Huston temporary stretcher with outside keys" die gesuchte Verbindung, so wie ich sie verstanden habe, mit Außenkeilen.
>>Stretcher with outside keys
A working stretcher that has been referred to as the Perry Huston stretcher in the 2001 survey originates from Mr. Huston's time working with James Roth. The stretcher is built with a beveled edge and has keys in all four of the corner joints, which are inserted from the outer edges of the stretcher corner joints (as opposed to the conventional stretcher design for paintings, where keys are inserted from the inside of the corner joint) (fig. 75). <<
Die Maschinen-Übersetzung spare ich mir hier, da sie Schrott ist, soweit ich das beurteilen kann. Diese Art von Spannrahmen wurde von Konservatoren entwickelt und möglicherweise nach der Doublierung einfach so belassen. Sie wurde zwar auch von Künstlern übernommen, aber es trifft hier sehr wahrscheinlich nicht zu, dass der Rahmen schon beim Original so war.
Im vorliegenden Fall hatte ja eine stattgefunden und der temoräre Rahmen wurde wahrscheinlich von den Restauratoren so angefertigt und so gelassen. Das wäre dann möglicherweise die 1870er Zeit.
Es fallen die Namen "Perry Huston"und "James Roth", die sich 2001 mit dem Thema befasst hatten. Vielleicht könnten diese Namen oder Personen weiter helfen.
Ich mache hier mal nicht weiter, weil ich mich vielleicht mit meinen Überlegungen auf dem zum Rahmenmaterial passenden "Holzweg" befinde. Den Text muss die Fachfrau einfach selber lesen, dazu reicht mein Englisch einfach nicht. ;)
Grüße
Lins
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Beitrag von nux »

lins hat geschrieben: Sonntag 29. Mai 2022, 09:10 aber es trifft hier sehr wahrscheinlich nicht zu, dass der Rahmen schon beim Original so war.
:relaxed: - da greifst Du schon sehr gut ein und vor - zu dem Punkt, auf den ich als Variation 2 hinaus wollte: Gemälde (ob nun der Maler oder nicht) ist doubliert & beschnitten, also könnte/dürfte schonmal einem Restaurator oder einer Überarbeitung anheim gefallen sein. Möglicherweise erfolgte an dem Punkt die Beschriftung? Frage demnach wo und wann. Bis 1853 in Hildesheim, ok - aber seit wann? ist was & wenn ja was von noch davor bekannt? Da das anscheinend kein Rahmentyp ist, wie er in DE Verwendung fand - danach war das Bild def. in den USA, daher auch der Link, eben weil viel Bsp. von dort mit dabei sind. Zwei Außenkeile wie bei Abb 75 seh ich hier aber trotzdem nicht; da ist innen einer, der dann in einen quasi in den Rahmen integrierten, auf- und eingesetzten (und das ist crazy) gegabelten Stecker greift :thinking: - die Leistenverbindung selber scheint rel. normal mit Zapfen gemacht zu sein?

Und - hatte daher gehofft @rw hätte so etwas schonmal auf der Seite der Welt gesehen :upside_down_face:

Variation 3 ginge z.B. noch wieder anders, nämlich dass das Gemälde nicht dem zugeschriebenen Maler, sondern seinem Umfeld entstammt (Bruder, Schüler) - aber auch da erst französisch denken.

Variation 4 ... ;) O:-)
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Ungewöhnlicher Spannrahmen

Beitrag von lins »

Hi @nux,
nux hat geschrieben: Sonntag 29. Mai 2022, 11:55 Zwei Außenkeile wie bei Abb 75
mir ging es nicht um die Anzahl der Keile, sondern um die Tatsache, dass sie von außen eingeführt werden. Das Prinzip ist das gleiche wie in FIG 75, auch wenn die Eckverbindung etwas anders ist.
Mod. FIG75.jpg
Mod. FIG75.jpg (27 KiB) 457 mal betrachtet
Aus irgenwelchen Gründen gab es in unserem Fall wohl keine Notwendigkeit die Leinwand in waagrechter Richtung zu spannen.
Aber jetzt warte ich erst mal eine Antwort und Einschätzung von @Udine ab.
Gruß
Lins
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Ungewöhnlicher Spannrahmen

Beitrag von nux »

lins hat geschrieben: Sonntag 29. Mai 2022, 13:32 sondern um die Tatsache, dass sie von außen eingeführt werden
das seh ich wie gesagt so nicht (oder kann es mir anhand der bisherigen Bilder nicht vorstellen). Dachte eher, dass man an der Stelle, wo das Holz ausgebrochen ist, eben auf den Zapfen der Leiste schaut? der interessanteste Teil ist eben die 'Gabel', wie sie ähnlich, aber andersherum, also von oben aufgesteckt, in Italien vorkommt - da rechts uf S. 19 auch nochmal angeführt [Gäste sehen keine Links]

Und ja - abwarten , Eis essen :ice_cream:
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