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Alter Tisch

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  • Finderin Offline
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Alter Tisch

Beitrag von Finderin »

@ reas Danke dir auch für deine Unterstützung!
@ Mia hab die Klingen gekauft, aber da muss ich noch nen bisschen üben.... 8)
Heute ist mir aufgefallen, dass die Platte irgendwie mit Metallteilen zusammengehalten wird. Es sind die kleinen Köpfe der "Stifte" zu sehen. Hilft das für die Datierung? Zum Größenvergleich hab ich ein Holzwurmloch mit fotografiert ;) an 6 Stellen wurde das so gemacht.
Ich habe die Tischplatte nun von unten fast fertig, die Kanten lasse ich nun so, insgesamt waren das dann 4Std. Arbeit und ich finde es nun ausreichend.
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IMAG1012.jpg (926.29 KiB) 674 mal betrachtet
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Alter Tisch

Beitrag von gerümpel »

Hallo Finderin, ich bewundere deine Geduld! Vier Stunden, nur für die Platte!!
Sieht toll aus. Und wenn sie erst geölt ist! ;)
Die "Stifte" gehören da nicht hin. Die Platte besteht aus einzelnen Brettern, die, meist an den Schmalseiten verleimt, in den zwei Gratleisten eingegratet sind. Diese Gratverbindung gibt der Platte die Stabilität und ermöglichte zugleich das ungehinderte Quellen und Schwinden der Platte.Wahrscheinlich gab es irgendwann mal Fugen auf der Platte und jemand hat diese zu schließen versucht, indem er die Bretter auf die Gratleisten einfach aufgenagelt hat. Damit hat man zwar ein Problem gelöst, zugleich steigt aber die Gefahr, dass die Platte an anderer Stelle reißt. Wenn es geht, mach die Nägel raus und leime die Bretter wieder zusammen. Die Gratleisten kann man in der Regel leicht zu einer Seite herausschlagen.
Gruß Gerümpel

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Alter Tisch

Beitrag von Idealist47 »

Guten Abend an alle Nachteulen,
Ich habe einen ähnlichen Küchentisch mit zwei Gratleisten und geschweifte Füsse, also
nach unten verjüngt und leichter Schwung nach außen. Auch Vollholz Kirsche. Dort sind die Bretter mit ``falscher Feder``
zusammengefügt. Aber vorwiegend wurde nur Leim angegeben.
Ich finde dieses Möbel etwas zusammengewürfelt gebaut. Die Beine kann ich von der Bauform nicht ins 19te Jhd. datieren.
Im gesamten würde ich sagen um die Jhd.-Wende. Es gab viele Möbel, die ältere Bauarten aufweisen, den noch später
entstanden sind.
nut und feder 001.JPG
nut und feder 001.JPG (156.22 KiB) 672 mal betrachtet
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Alter Tisch

Beitrag von Finderin »

Danke für eure Erklärung aber es ist ein bisschen anders! Also die 4 Bretter der Tischplatte sind ganz normal stumpf mit Knochenleim verleimt und dann mit den Leisten zusammen gehalten. Das erste Brett vom Ende der Leisten hat keine zusätzliche "Halterung" es ist nur stumpf angeleimt. Die anderen drei Bretter haben zusätzlich diese Verbindung an 6Stellen erhalten, 2 in der Mitte und dann jeweils außen neben den Leisten. Diese Mini Stifte oder Bolzen sind nur von unten zu sehen! Mir sind sie davor zwar aufgefallen aber erst als ich die letzten Reißnägel entfernt hatte ist mir aufgefallen, dass das keine abgebrochen Nägel sind sondern eine zusätzliche Verbindung. Ich kenne das normalerweise so, dass die Tische wenige zusätzliche Holzdübel zur besseren Verbindung haben. Wir haben da schon mal einen seziert >:) ! Ich hänge nochmal ein Bild an, ihr müsst aber ganz genau gucken :nerd:
@ Gerümpel die Oberseite kommt ja jetzt erst, da brauch ich nochmal 2 Std für den Feinschliff @Lins ich kann auch Doktorarbeit... :')
IMAG1008.jpg
IMAG1008.jpg (2.21 MiB) 667 mal betrachtet
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Alter Tisch

Beitrag von Finderin »

Ist das dann die "falsche Feder" aus Metall an nur 6 Stellen eingearbeitet?
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Alter Tisch

Beitrag von Idealist47 »

Diese separaten Elemente sind ausschließlich im Vollholzmöbelbau aus dem gleichen Holz gefertigt. Zu beachten ist
dabei der Faserverlauf (Erklärung folgt bei Interesse), möglichst in gleicher Richtung verläuft.
Nach deiner Beschreibung und Bildansicht liegen die Stifte weit auseinander. Damit schließe ich eine Feder aus.
Eher vermute ich eine Verbindung mit flachen Zapfen (s. Bild). Allerdings dienten diese Verbindungen z.b. für
einzelne Bretter, die nach Bedarf eine Brettfläche bilden sollen, d.h. wieder trennbar. Wenn man diese Bretter
leimen möchte, so wird nur! die stumpfen Brettflächen mit Leim versehen. Auf den Bild ist die gegenläufige Holzfaser
gut erkennbar. Deine Stifte liegen sehr weit auseinander das Probleme bereiten könnte ( wurde schon angesprochen ).
Würde auch empfehlen diese zu entfernen, aber da sie nicht beidseitig sichtbar sind, gestaltet sich die Entfernung
als eine Herausforderung.
Noch sind ja keine Spannungsrisse erkennbar.
Leimfuge mit Zapfen 001.JPG
Leimfuge mit Zapfen 001.JPG (167.77 KiB) 950 mal betrachtet
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Alter Tisch

Beitrag von Finderin »

Danke Martin! Ja gezapft könnte hinkommen! Ich lass das aber lieber wie es ist! Und ich hoffe, es hält nochmal 100 Jahre so... :grimacing:
Gestern fiel es mir wie Schuppen von den Augen, wir haben noch einen Tisch (aber viel kleiner) und dieser hat auch ähnliche Füße! Wir haben ihn im Februar 2017 vom Sperrmüll mitgenommen, er hatte im Original eine dunkelbraune Bierlasur die aber hinüber war (auf dem PC hab ich noch ein Foto), auf diesem Tisch steht der Name des Schreiners und das Jahr 1864. Die Tische haben wir 10 km voneinander entfernt gefunden.
Auf dem Tisch, den ich gerade bearbeite steht auf der Schublade auch ein Name unten drauf aber leider kein Jahr, ich hab alles abgesucht.
Außerdem ist mir nun im Buch " Kleine Kunstgeschichte für Schreiner" noch die "Welsche Haube"untergekommen, RW sprach ja schon von der Zwiebelform der Füße und es war wohl in Süddeutschland üblich Kirchen mit Dächern in dieser Form auszustatten. ( ich kann am Handy leider keine links anhängen, bin zu doof :upside_down_face: ) In der näheren Umgebung fallen mir da auch gleich 2 ein die solche Türme mit Zwiebeldach haben. Mich erinnert die Form der Füße stark an diese Kirchturmdächer! Hoffe, ihr findet das nicht sehr weit hergeholt... ;)
Jetzt Bilder von unserem kleinen Tisch:
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IMAG1020.jpg (2.22 MiB) 936 mal betrachtet
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IMAG1015.jpg (3.45 MiB) 936 mal betrachtet
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IMAG1014.jpg (2.71 MiB) 936 mal betrachtet
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Alter Tisch

Beitrag von Finderin »

Die Platte ist nun fertig geschliffen und bereit zur Ölung! Vielleicht kann jetzt jemand sicher sagen, um welches Holz es sich handelt :')?
Und für die "Patinafetischisten" unter uns, ich hab viele Macken drin gelassen die kommen dann beim Ölen so richtig schön zur Geltung :') !
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IMAG1027.jpg (1.92 MiB) 939 mal betrachtet
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IMAG1024.jpg (1.71 MiB) 939 mal betrachtet
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Alter Tisch

Beitrag von Emmi »

Sieht doch gut und fest aus, deshalb würde auch ich die Nägel lassen, wo sie sind. Bloß keine Verschlimmbesserungen! Auch die Oberseite: Sehr schön. Am anderen Tisch: Die Zwiebelturmfüßchen, sind die in einem Stück mit den Tischbeinen? Oder untergesteckt?

Grüße

Emmi
Zuletzt geändert von Emmi am Sonntag 16. September 2018, 22:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Alter Tisch

Beitrag von gerümpel »

Halte den Tisch nach wie vor für 1. H. 19. Jh. und die Nägel für nachträgliche Zutaten. Auch wenn ich dich anfangs missverstanden habe und davon ausging, das die Bretter damit auf den Gratleisten fixiert wurden. Wenn die Platte frei schwinden und quellen kann, stören die Nägel ja nicht. Sie dienen nur zur besseren Verbindung der Bretter untereinander. Vielleicht hat wirklich jemand mit dem Fitscheneisen Schlitze gestemmt und Bleche eingelassen. So sehen oft die Fitschennägel aus.

Hier nochmal zur Verdeutlichung die identische Konstruktion unseres Kirschholztisches, den ich eingangs schonmal gezeigt hatte. Der ist frühes Biedermeier und hat noch "Empire"beine. ;)
20180916_125912.jpg
20180916_125912.jpg (3.32 MiB) 928 mal betrachtet
20180916_125926.jpg
20180916_125926.jpg (3.36 MiB) 928 mal betrachtet
20180916_125951.jpg
20180916_125951.jpg (2.87 MiB) 928 mal betrachtet
Zuletzt geändert von gerümpel am Sonntag 16. September 2018, 13:08, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Gerümpel

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