Torfkiste mit defekten Scharnieren
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- Willi Offline
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Torfkiste mit defekten Scharnieren
Mein Tipp: Ein Metallrestaurator bekommt das so hin, dass man optisch nichts erkennt und die Funktion auch wieder gegeben ist - hab schon einige ähnliche Fälle reparieren lasssen. kostet wahrscheinlich so um die 200-300€, schätze ich mal. Nachguss wird sich um die 100€ nur für den Guss bewegen, gehört dann aber noch nachbearbeitet und montiert, wenn du das nicht selbst kannst. Wenn beim zweiten Scharnier nur der Stift fehlt, ist es natürlich günstiger. Und bitte nicht von einem Heizungsmonteur machen lassen, das ist Unfug und das Teil ist danach kaputt!!!!!
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- Willi Offline
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Torfkiste mit defekten Scharnieren
noch etwas zum Guss: Ich denke, es ist ziemlich sicher Messing, (zink eher unwahrscheinlich, weil poröser) für den Nachguss suchst du am besten einen "Feinguss" in deiner Nähe. Eine "normale" Gießerei bekommt das nicht hin, das muss mit einer verorenen Form im Wachsausschmelzverfahren hergestellt werden. Das wäre aber wahrscheinlich die günstigere Variante, wenn du handwerklich geschickt bist.
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- cornetto Offline
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Torfkiste mit defekten Scharnieren
ich glaube auch hier einen Riss unter der Schraube zu erkennen, die Materialstärke mit zu wenigen mm² scheint in dem Bereich einfach zu wenig für den schweren Deckel, die Scharnierhülse scheint ebenfalls eingerissen/ausgeschlagen...
Wg. Material müsste man eigentlich nur ein Teil des Scharniers abschrauben und an der Unterseite mal anschleifen - Messing oder Eisen(guss) wäre gut zu unterscheiden...

Zuletzt geändert von cornetto am Sonntag 30. Juni 2024, 22:19, insgesamt 1-mal geändert.
- Schmidtchen Offline
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Torfkiste mit defekten Scharnieren
Wenn ein Heizungsmonteur nicht löten kann, wer dann?
Kupferrohre zu löten ist sein Beruf.
Es ist also eher Unfug zu behaupten, dass er das nicht kann.
Ich habe selbst schon mit Hartlot antike Sachen repariert.
Ich kann das definitiv nicht so gut wie ein Heizungsmonteur, dessen Beruf das ist, aber ich habe es hinbekommen.
Natürlich gibt aber auch Kunstschmieder, Restauratoren, Goldschmieder...
Preislich ist noch oben nie eine Grenze.
Die Frage ist nur ob sich das finanziell lohnt und man bereit ist das Geld dafür zu investieren.
Statt nachgießen kann man es auch aussägen oder ausfräsen aus einem geraden Scharnier.
Aber wenn man es eh erneuert und nicht das Originale verwendet, kann man sich auch Fertige in dem Stil kaufen.
Kupferrohre zu löten ist sein Beruf.
Es ist also eher Unfug zu behaupten, dass er das nicht kann.
Ich habe selbst schon mit Hartlot antike Sachen repariert.
Ich kann das definitiv nicht so gut wie ein Heizungsmonteur, dessen Beruf das ist, aber ich habe es hinbekommen.
Natürlich gibt aber auch Kunstschmieder, Restauratoren, Goldschmieder...
Preislich ist noch oben nie eine Grenze.
Die Frage ist nur ob sich das finanziell lohnt und man bereit ist das Geld dafür zu investieren.
Statt nachgießen kann man es auch aussägen oder ausfräsen aus einem geraden Scharnier.
Aber wenn man es eh erneuert und nicht das Originale verwendet, kann man sich auch Fertige in dem Stil kaufen.
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- cornetto Offline
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Torfkiste mit defekten Scharnieren
das stimmt - wir sollten hier bodenständig bleiben und keine Berufsgruppe unter Wert behandeln.Schmidtchen hat geschrieben: ↑Sonntag 30. Juni 2024, 22:16 Wenn ein Heizungsmonteur nicht löten kann, wer dann?
Komme selber aus dem Metallbereich, Löten, MIGMAGWIG-Schweißen etc, Stahl, Alu, Magnesium usw., damals im Prototypbereich, zur Materialprüfung mit TU BS und TÜV Hannover als Instanz gearbeitet, ist viele, viele Jahre her, aber...
Fakt ist, das weder Schweißen noch (Hart-)Löten in diesem Bruchbereich (egal welches Material) sinnvoll wäre - der Materialquerschnitt ist im Hinblick auf die Belastung des Deckels konstruktiv viel zu gering - Schweißen schwächt immer den Randbereich neben der Schweißnaht, würde dann dort wieder und noch schneller brechen - Löten fällt kpl. aus, da die Bruchstelle unter der Verschraubung liegt. Jedes Lot fängt "unter Druck" (Verschraubung) wieder an zu fließen - daher kann auch das nicht dauerhaft halten.
Daher würde ich, wie oben schon beschrieben, den oberen Teil mit einem den Konturen angepassten Blech unterfüttern, die untere Verschraubung ist technisch gesehen, wenn überhaupt, eh nur auf Zug beansprucht, die Optik könnte so größtenteils erhalten bleiben.
- Schmidtchen Offline
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Torfkiste mit defekten Scharnieren
Ich gebe dir in allem Recht.
Ich würde aber dann eher ein neues Scharnier aus Stahl nehmen und das alte für die Optik drauf machen.
Hatte ich oben ja im 1.Post bereits erwähnt.
Ich habe aber auch schon einen Messingfuss hart gelötet.
Es fehlte ein Zeil komplette durch das die Schraube zum festmachen ging.
Ich habe ein neues Messingteil eingelötet anschließend durchbohrt und den Fuß festgeschraubt. Hält bis heute einwandfrei trotz des enormen Gewichtes des Leuchters plus Kerze.
Musste allerdings ganz schön viel Lot nehmen
Aber von Außen sieht man nichts.
Hier ist die Beanspruchung durch den Deckel aber wahrscheinlich so hoch, dass alles andere als Stahl früher oder später eh wieder bricht.
Ich würde aber dann eher ein neues Scharnier aus Stahl nehmen und das alte für die Optik drauf machen.
Hatte ich oben ja im 1.Post bereits erwähnt.
Ich habe aber auch schon einen Messingfuss hart gelötet.
Es fehlte ein Zeil komplette durch das die Schraube zum festmachen ging.
Ich habe ein neues Messingteil eingelötet anschließend durchbohrt und den Fuß festgeschraubt. Hält bis heute einwandfrei trotz des enormen Gewichtes des Leuchters plus Kerze.
Musste allerdings ganz schön viel Lot nehmen
Aber von Außen sieht man nichts.
Hier ist die Beanspruchung durch den Deckel aber wahrscheinlich so hoch, dass alles andere als Stahl früher oder später eh wieder bricht.
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- cornetto Offline
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Torfkiste mit defekten Scharnieren
ja, sofern die wirklich schönen Scharniere original sind, war das damals schon eine Fehlkonstruktion - solange die Kiste an der Wand neben dem Ofen steht kann ja nichts passieren, aber wenn man einmal beim Torfholen den Deckel unvorsichtig über den Griff schlägt, brechen die filigranen Scharniere weg. Aber vllt. wurde auch damals schon mit der geplanten Obsoleszenz gearbeitet...Schmidtchen hat geschrieben: ↑Sonntag 30. Juni 2024, 23:14 Hier ist die Beanspruchung durch den Deckel aber wahrscheinlich so hoch

Und gegen Löten ist per se überhaupt nichts einzuwenden - geht nur um eben diese Sonderfälle - ganz kleine Fläche, großer Druck. Besseres Beispiel ist vllt. die schnöde Lüsterklemme in der Elektrik - warum man in diesen keine verlöteten Litzenenden verschrauben sollte... im Zweifelsfall, damit einem nicht fünf Jahre später die Hütte überm Kopf abbrennt...

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- Willi Offline
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Torfkiste mit defekten Scharnieren
Ok - mein Zusatz: "Es kommt immer darauf an, welche (Qualitäts-)ansprüche man stellt ... obs einfach nur wieder zusammenhalten soll oder schön sein. Ich denke mal, man hat den Dingen aus der Vergangenheit auch eine gewisse Verantwortung gegenüber, damit sich auch zukünftige Generationen daran erfreuen können (gerade an so einem prächtigen Objekt wie diese Kiste). Wenn man schon nicht so viel investieren will/kann, dann sollte man zumindest so arbeiten, dass es auch wieder reversibel ist.
Und wir wissen noch immer nicht, um welches Material es sich handeltcornetto hat geschrieben: ↑Sonntag 30. Juni 2024, 22:59 Fakt ist, das weder Schweißen noch (Hart-)Löten in diesem Bruchbereich (egal welches Material) sinnvoll wäre - der Materialquerschnitt ist im Hinblick auf die Belastung des Deckels konstruktiv viel zu gering - Schweißen schwächt immer den Randbereich neben der Schweißnaht, würde dann dort wieder und noch schneller brechen - Löten fällt kpl. aus, da die Bruchstelle unter der Verschraubung liegt. Jedes Lot fängt "unter Druck" (Verschraubung) wieder an zu fließen - daher kann auch das nicht dauerhaft halten
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