Alte Vitrine / Küchenschrank
Die faszinierende Welt antiker Möbel und Stilmöbel!
Hier findest du alles, was dein Herz begehrt: Bestimmung von Stil und Alter, spannende Diskussionen über Möbelgeschichte, wertvolle Tipps zur Pflege und Restaurierung – und natürlich jede Menge Inspiration! Egal ob du stolzer Besitzer eines antiken Erbstücks bist, deine Wohnung mit Vintage-Möbeln einrichten möchtest oder einfach nur neugierig bist – hier bist du genau richtig!
Forumsregeln
Damit wir dir bestmöglich helfen können, beachte bitte folgende Regeln, wenn du ein Möbelstück zur Beurteilung einstellst:
Bilder: Stelle gute Bilder des gesamten Objekts von mehreren Seiten zur Verfügung.
Nahaufnahmen: Mache Nahaufnahmen von allen Holzverbindungen, Beschlägen und eventuellen Besonderheiten.
Informationen: Teile alle vorhandenen Informationen zu Herkunft und Historie des Möbelstücks mit.
So können wir uns ein umfassendes Bild von deinem Möbelstück machen und dir die bestmögliche Unterstützung bieten.
- Manuel170 Offline
- Neuling
- Beiträge: 3
- Registriert:Samstag 26. November 2022, 20:51
- Reputation: 0
Alte Vitrine / Küchenschrank
Ich freue mich dieses Forum gefunden zu haben. Aus einer Wohnungsauflösung habe ich zwei solcher Schränke bekommen. Eigentlich wollten wir sie bei uns aufstellen. Allerdings passen sie leider garnicht so wie wir uns das vorgestellt hatten.
Ich habe einen Schrank mit Türöffnung mach links und einen nach rechts. Gerne kann ich morgen noch ein paar Bilder machen. Ich weiß, dass das Glas mundgeblasenes Glas sein soll und die Schränke von den Großeltern eines Mannes Ende 50 sein sollen.
Lohnt es sich die Schränke aufzuheben/wegzugeben? Kann mir jemand etwas zu dieser Art Möbel sagen?
Vielen Dank und viele Grüße
Manuel
- reas Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 1488
- Registriert:Montag 21. Oktober 2013, 22:54
- Reputation: 4519
- Manuel170 Offline
- Neuling
- Beiträge: 3
- Registriert:Samstag 26. November 2022, 20:51
- Reputation: 0
Alte Vitrine / Küchenschrank
So wie versprochen mehr Bilder.
- Schmidtchen Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 3017
- Registriert:Freitag 28. Februar 2020, 15:24
- Reputation: 3893
Alte Vitrine / Küchenschrank
Es wäre mir neu, das Glasscheiben mundgeblasen werden.
Der Schrank sieht so 20 - 30 Jahre alt aus.
Weichholz, Pinie könnte sein.
Nichts antikes oder wertvolles.
Aber solange er heile ist lieber verschenken als wegschmeißen
Der Schrank sieht so 20 - 30 Jahre alt aus.
Weichholz, Pinie könnte sein.
Nichts antikes oder wertvolles.
Aber solange er heile ist lieber verschenken als wegschmeißen
-
- nux Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 15778
- Registriert:Montag 2. Juli 2018, 20:39
- Reputation: 26680
Alte Vitrine / Küchenschrank
Hallo :slightly_smiling_face:
Ganz urtümlich ginge noch anders, aber zum besseren Verständnis das Zylinderblasverfahren: große Glasblase blasen und die dann (möglichst weit) in einer halbrunden Form drehend in die Länge schieben/ziehen. Das macht nicht ein Glasmacher alleine sondern auch mit Helfern. Wenn das Dingen fertig ist, wird es hingelegt und vorn und hinten abgeschnitten oder -gesprengt. Oder aber noch im heißen Zustand an der Kuppe eröffnet und ein Ende aufgeweitet. Dann an der anderen Seite.
Anschließend kühlt man den entstandenen Zylinder. Der wird dann der Länge nach eingeschnitten und das Dingen wieder erhitzt. Folge: es folgt erstens der Schwerkraft und die Seiten klappen langsam auseinander. Zusätzlich kann geglättet (gestreckt) werden - gebügeltes Glas quasi). Hinterher muss noch mal wieder entspannt werden und dann kann man z.B. Fensterscheibchen o.a. daraus zuschneiden.
Mehrere Videos bei einem der letzten Hersteller Lamberts [Gäste sehen keine Links]
Der Aufwand war/ist enorm und irgendwann wurde Glas dann in Rahmen aus der Schmelze gezogen. Beides aber liefert oberflächenmäßig unregelmäßige Ergebnisse - anhand dieser Fotos nicht zu unterscheiden. Zu den anderen Herstellungsarten von Flachglas bei wiki [Gäste sehen keine Links]
Beginnend in den End-60ern, durch die 1970er und bis in die 1980er Jahre sind Leutz dann in großem Stil beigegangen und haben abgelaugt /abgebeizt & geschliffen, was das Zeug hielt - für den einst so hippen antiken Landhausstil. Es kann auch sein, dass da ursprünglich kein Glas drin war, sondern dünne Füllungen, welche durch alte Fensterglasscheiben zum Zwecke der Vitrinisierung ersetzt wurden. Zudem ist schwer vorstellbar, dass das einzelnen Objekte waren, sondern ev. Teile - eben rechts und links - eines größeren Ensembles/Möbels. Selbst ein Umbau eines Kleiderschranks wäre nicht undenkbar? nur ein Eindruck - richtig einen Reim kann ich mir nicht drauf machen.
Wart mal noch, was die Möbelspezis hier dazu sagen.
Gruß
nux
ach nö - das hat man gaaanz früher so gemacht. Vorm Scheiben gießen oder ziehen oder und später floaten. In manchen (auch Schau-)Glashütten, wo Antik- oder Spezialglas noch händisch hergestellt wird, wird das manchmal noch gezeigt. Sind aber regulär nur noch ein paar weltweit überhaupt, die regulär so produzieren (können).Schmidtchen hat geschrieben: ↑Sonntag 27. November 2022, 20:39 Es wäre mir neu, das Glasscheiben mundgeblasen werden.
Ganz urtümlich ginge noch anders, aber zum besseren Verständnis das Zylinderblasverfahren: große Glasblase blasen und die dann (möglichst weit) in einer halbrunden Form drehend in die Länge schieben/ziehen. Das macht nicht ein Glasmacher alleine sondern auch mit Helfern. Wenn das Dingen fertig ist, wird es hingelegt und vorn und hinten abgeschnitten oder -gesprengt. Oder aber noch im heißen Zustand an der Kuppe eröffnet und ein Ende aufgeweitet. Dann an der anderen Seite.
Anschließend kühlt man den entstandenen Zylinder. Der wird dann der Länge nach eingeschnitten und das Dingen wieder erhitzt. Folge: es folgt erstens der Schwerkraft und die Seiten klappen langsam auseinander. Zusätzlich kann geglättet (gestreckt) werden - gebügeltes Glas quasi). Hinterher muss noch mal wieder entspannt werden und dann kann man z.B. Fensterscheibchen o.a. daraus zuschneiden.
Mehrere Videos bei einem der letzten Hersteller Lamberts [Gäste sehen keine Links]
Der Aufwand war/ist enorm und irgendwann wurde Glas dann in Rahmen aus der Schmelze gezogen. Beides aber liefert oberflächenmäßig unregelmäßige Ergebnisse - anhand dieser Fotos nicht zu unterscheiden. Zu den anderen Herstellungsarten von Flachglas bei wiki [Gäste sehen keine Links]
im Prinzip ja, aber keiner hat um diese Zeit mehr so gekerbte Leisten verwendet?
das kann zwar durchaus sein - aber denen scheint soviel an ""Restaurierung"" passiert zu sein, dass man das nicht wirklich mehr sieht - sollten die Scheiben überhaupt samt Beschlägen/Zierelementen und Füßen noch original sein, dann kann 1910er bis in die 1920er Jahre durchaus sein. Nur - damals hat sich keiner so 'nackerte' Weichholzmöbel in die Wohnung gestellt. Man hatte entsprechend lackierte Oberflächen?
Beginnend in den End-60ern, durch die 1970er und bis in die 1980er Jahre sind Leutz dann in großem Stil beigegangen und haben abgelaugt /abgebeizt & geschliffen, was das Zeug hielt - für den einst so hippen antiken Landhausstil. Es kann auch sein, dass da ursprünglich kein Glas drin war, sondern dünne Füllungen, welche durch alte Fensterglasscheiben zum Zwecke der Vitrinisierung ersetzt wurden. Zudem ist schwer vorstellbar, dass das einzelnen Objekte waren, sondern ev. Teile - eben rechts und links - eines größeren Ensembles/Möbels. Selbst ein Umbau eines Kleiderschranks wäre nicht undenkbar? nur ein Eindruck - richtig einen Reim kann ich mir nicht drauf machen.
Wart mal noch, was die Möbelspezis hier dazu sagen.
wie lohnen? und aufheben oder weggeben sind zwei verschiedene Sachen. Und wenn die Teile Euch doch gar nicht 'passen' - werden sie es jemals?
Gruß
nux
- Schmidtchen Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 3017
- Registriert:Freitag 28. Februar 2020, 15:24
- Reputation: 3893
Alte Vitrine / Küchenschrank
Na so alt, wo Glasscheiben noch mundgeblasen wurden(was mir wirklich neu war) ist der Schrank aber dann definitiv nicht.
Das mit den Kerben war mir auch aufgefallen.
Aber der ganze Rest entspricht eher neuzeitlicher Fertigung.
Auch ist das Weichholz nicht entsprechend gedunkelt mit der Zeit, was auf ein höheres Alter schließen ließe.
Manchmal lassen sich Leute so etwas ja auch vom Tischler anfertigen.
Da kommt es dann zu diesem Mix.
Manche Sachen macht man noch so wie man sie vor 50 gelernt hat und bei vielen greift man eben auf die aktuellen Vereinfachungen zurück.
Innen wurden zum Beispiel bereits Kreuzschlitz Schrauben verwendet.
Ach übrigens die Großeltern des Mannes können den Schrank auch vor 30 Jahren gekauft haben.
Es behält ja nicht jeder Opa seine Möbel ein Leben lang.
Ich besitze als Opa nur Möbel, die ich persönlich in den letzten 20 Jahren erworben habe.
Das mit den Kerben war mir auch aufgefallen.
Aber der ganze Rest entspricht eher neuzeitlicher Fertigung.
Auch ist das Weichholz nicht entsprechend gedunkelt mit der Zeit, was auf ein höheres Alter schließen ließe.
Manchmal lassen sich Leute so etwas ja auch vom Tischler anfertigen.
Da kommt es dann zu diesem Mix.
Manche Sachen macht man noch so wie man sie vor 50 gelernt hat und bei vielen greift man eben auf die aktuellen Vereinfachungen zurück.
Innen wurden zum Beispiel bereits Kreuzschlitz Schrauben verwendet.
Ach übrigens die Großeltern des Mannes können den Schrank auch vor 30 Jahren gekauft haben.
Es behält ja nicht jeder Opa seine Möbel ein Leben lang.
Ich besitze als Opa nur Möbel, die ich persönlich in den letzten 20 Jahren erworben habe.
- wib Offline
- erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 582
- Registriert:Sonntag 25. November 2018, 19:16
- Reputation: 1720
Alte Vitrine / Küchenschrank
Hallo Zusammen,
ich denke eher, das es sich hier um einem Schrank aus den 1930/40er Jahren handelt. Die Applikationen, die Form der Füße, die Leisten mit denen sich die Regalbretter verstellen lassen und das Schlüsselschild weisen für mich in diese Zeit.
Vielleicht war der Schrank ja auch nicht immer holzsichtig und die sind Türbeschläge mit neuen Schrauben versehen worden.
Liebe Grüße
Wiebke
ich denke eher, das es sich hier um einem Schrank aus den 1930/40er Jahren handelt. Die Applikationen, die Form der Füße, die Leisten mit denen sich die Regalbretter verstellen lassen und das Schlüsselschild weisen für mich in diese Zeit.
Vielleicht war der Schrank ja auch nicht immer holzsichtig und die sind Türbeschläge mit neuen Schrauben versehen worden.
Liebe Grüße
Wiebke
- thalasseus Offline
- erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 404
- Registriert:Freitag 7. November 2014, 11:32
- Reputation: 1511
Alte Vitrine / Küchenschrank
Moin zusammen,
danke @nux für den Hinweis zur Glasherstellung. Faszinierend, hatte mich schon oft gefragt, wie das früher lief mit den Flachglas, aber man kann ja nicht ständig alles guglhupfen.
Sonst Zustimmung zur Einschäzung; Abgezogen, Sperrholz, Sprossen fehlen, weiße Zierelemente später bei der Aufhübschung. An den zerteilten Kleiderschrank glaube ich aber nicht - dafür ist das Teil zu schlicht und das Verhältnis von Aufwand und Ertrag sicher auch in den 80ern/90ern nicht lukrativ genug. Das Abschlussprofil oben ist original, glaube ich, - s. den Nagel mit der Eisenverfärbung. Das Schlüsselschild könnte natürlich auf alt später drangekommen sein, passt aber doch zum sonstigen Bild. Ähnliche (Bau-)Merkmale wie unser eigenes Küchendings aus den 20er/30ern (mit Art Deco Formen aber), z.B. die Zahnleisten für die Einlegebretter. Vielleicht ähnliche Zeit für die mehr Traditionsbewussten?
Gruß - thal
(@rup: wieder mal der Beitrag weg... ließe sich der Eingelogged-Button evtl. wieder implementieren?)
danke @nux für den Hinweis zur Glasherstellung. Faszinierend, hatte mich schon oft gefragt, wie das früher lief mit den Flachglas, aber man kann ja nicht ständig alles guglhupfen.
Sonst Zustimmung zur Einschäzung; Abgezogen, Sperrholz, Sprossen fehlen, weiße Zierelemente später bei der Aufhübschung. An den zerteilten Kleiderschrank glaube ich aber nicht - dafür ist das Teil zu schlicht und das Verhältnis von Aufwand und Ertrag sicher auch in den 80ern/90ern nicht lukrativ genug. Das Abschlussprofil oben ist original, glaube ich, - s. den Nagel mit der Eisenverfärbung. Das Schlüsselschild könnte natürlich auf alt später drangekommen sein, passt aber doch zum sonstigen Bild. Ähnliche (Bau-)Merkmale wie unser eigenes Küchendings aus den 20er/30ern (mit Art Deco Formen aber), z.B. die Zahnleisten für die Einlegebretter. Vielleicht ähnliche Zeit für die mehr Traditionsbewussten?
Gruß - thal
(@rup: wieder mal der Beitrag weg... ließe sich der Eingelogged-Button evtl. wieder implementieren?)
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
-
- 1 Antworten
- 1785 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von ohbln
-
-
-
- 2 Antworten
- 448 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Pontikaki Verified
-
-
-
- 4 Antworten
- 969 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von VintageMaren
-
-
-
- 15 Antworten
- 3550 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Shaki
-
-
-
Vitrine Frage zu Art u. eventuell Alter
von Sausalito » » in Antike Möbel und interessante Stilmöbel 🛋️🕯️ - 7 Antworten
- 321 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Sausalito
-
-
-
Vitrine - Alter? Stil? Wert? Bitte um Hilfe!
von montetretto » » in Antike Möbel und interessante Stilmöbel 🛋️🕯️ - 2 Antworten
- 512 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von montetretto
-