Japanische Vase? - Knobelaufgabe vom Dachboden meiner Eltern
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Bilder des gesamten Objekts: Stelle gute Bilder des gesamten Keramikobjekts zur Verfügung.
Makroaufnahmen von Stempeln und Signaturen: Fotografiere alle Markierungen als Makroaufnahme einzeln, damit die Details gut erkennbar sind.
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- Carlos Offline
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Japanische Vase? - Knobelaufgabe vom Dachboden meiner Eltern
Eine neue Knobelaufgabe vom Dachboden meiner Eltern stellt diese Vase dar. Ich kenne sie seit den 60er Jahren im Bestand meiner Eltern. Allein ihre unklare Herstellungsart und Materialbeschaffenheit erregte meine erste Aufmerksamkeit.
Die Vase zeigt vorne und hinten zwei unterschiedliche "Reliefs". Sie scheinen japanische (oder chinesische?) Szenen abzubilden. Am Hals trägt die Vase rechts und links jeweils eine Art Kabuki-Maske (beide sind identisch). Die übrige Ornamentik könnte eine Art japanischer Jugendstil sein.
Ich kann nicht erkennen, aus welchem Material die Vase besteht und welcher Zeit sie zuzuordnen ist. Von der Haptik und vom Gewicht her könnte die Vase aus einer Art Speckstein gefertigt sein. Vieles deutet aber eher auf einen Guss aus einem mir unbekannten Material mit einer mir unbekannten (sehr harten) Oberflächenversiegelung. Gegen einen oberflächenversiegelten Gips spricht der Grad, der an vielen Stellen eine "unsaubere" Verarbeitung vermuten lässt und sehr grobe Strukturen in den Ecken des Reliefs zeigt.
Vieles deutet auf eine vorwiegend handwerkliche Arbeit hin. Aber es könnte sich auch um eine frühe industrielle Fertigung handeln, denn an vielen Stellen erscheint die Vase "schlampig" gearbeitet.
Die Vase scheint aus vier Teilen zusammengesetzt worden zu sein. Jedes einzelnen Teil scheint einzeln gearbeitet und anschließend "verklebt" worden zu sein. An zwei Stellen sieht man eine grobe Naht. Sie lässt sich aber nirgends regelmäßig wiederfinden. Wenn die Nähte ausgesäubert wurden, dann auf der einen Seite perfekt und auf der anderen Seite grob unsauber.
Bemerkenswert ist auch der Hohlkörper: Der Innenraum ist wie ein gerades Loch. Er bildet im Inneren nicht die Außenform ab. Auch ist die "Vase" nicht dicht. Sie ist höchstens geeignet, ein paar Trockenblumen aufzunehmen. Ich vermute deshalb, dass sie nur ein Schaustück ist, das vorgibt etwas zu sein, was es nicht ist.
Höhe: 37,5 cm
Länge: 12,5 cm (Fuß)
Tiefe: 8,5 cm (Fuß)
Gewicht: 2680 Gramm
Müll oder Auktionshaus, das ist hier die Frage?
Wiedereinmal bin ich für jede Idee und jeden Hinweis dankbar.
Besten Gruß,
Carlos
Die Vase zeigt vorne und hinten zwei unterschiedliche "Reliefs". Sie scheinen japanische (oder chinesische?) Szenen abzubilden. Am Hals trägt die Vase rechts und links jeweils eine Art Kabuki-Maske (beide sind identisch). Die übrige Ornamentik könnte eine Art japanischer Jugendstil sein.
Ich kann nicht erkennen, aus welchem Material die Vase besteht und welcher Zeit sie zuzuordnen ist. Von der Haptik und vom Gewicht her könnte die Vase aus einer Art Speckstein gefertigt sein. Vieles deutet aber eher auf einen Guss aus einem mir unbekannten Material mit einer mir unbekannten (sehr harten) Oberflächenversiegelung. Gegen einen oberflächenversiegelten Gips spricht der Grad, der an vielen Stellen eine "unsaubere" Verarbeitung vermuten lässt und sehr grobe Strukturen in den Ecken des Reliefs zeigt.
Vieles deutet auf eine vorwiegend handwerkliche Arbeit hin. Aber es könnte sich auch um eine frühe industrielle Fertigung handeln, denn an vielen Stellen erscheint die Vase "schlampig" gearbeitet.
Die Vase scheint aus vier Teilen zusammengesetzt worden zu sein. Jedes einzelnen Teil scheint einzeln gearbeitet und anschließend "verklebt" worden zu sein. An zwei Stellen sieht man eine grobe Naht. Sie lässt sich aber nirgends regelmäßig wiederfinden. Wenn die Nähte ausgesäubert wurden, dann auf der einen Seite perfekt und auf der anderen Seite grob unsauber.
Bemerkenswert ist auch der Hohlkörper: Der Innenraum ist wie ein gerades Loch. Er bildet im Inneren nicht die Außenform ab. Auch ist die "Vase" nicht dicht. Sie ist höchstens geeignet, ein paar Trockenblumen aufzunehmen. Ich vermute deshalb, dass sie nur ein Schaustück ist, das vorgibt etwas zu sein, was es nicht ist.
Höhe: 37,5 cm
Länge: 12,5 cm (Fuß)
Tiefe: 8,5 cm (Fuß)
Gewicht: 2680 Gramm
Müll oder Auktionshaus, das ist hier die Frage?
Wiedereinmal bin ich für jede Idee und jeden Hinweis dankbar.
Besten Gruß,
Carlos
- Sartre99 Offline
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Japanische Vase? - Knobelaufgabe vom Dachboden meiner Eltern
Hallo,
wichtig wäre bitte ein Bild vom Boden. Und geht das Dekor noch etwas deutlicher? Gibt einige ähnliche, wie hier : [Gäste sehen keine Links]
Scheinen Repliken bzw. neuerer Herstellung zu sein. Wie kommst du auf Japan?
wichtig wäre bitte ein Bild vom Boden. Und geht das Dekor noch etwas deutlicher? Gibt einige ähnliche, wie hier : [Gäste sehen keine Links]
Scheinen Repliken bzw. neuerer Herstellung zu sein. Wie kommst du auf Japan?
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- lins Offline
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Japanische Vase? - Knobelaufgabe vom Dachboden meiner Eltern
Hi Carlos,
hier ist Deine Vase noch mal, allerdings ohne Beschreibung
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Das Material ergleichbarer Vasen wird mit "Polyresin" beschrieben. Sie sind Vasen nachempfunden, die aus Elfenbein geschnitzt waren.
Beispiel hier, ohne Preis
[Gäste sehen keine Links]
Ansonsten kannst Du ja hier noch durchschauen, was der Markt so bietet. Einen Deckel und/oder einen "Holzfuß" könnte Deine Vase auch gehabt haben.
[Gäste sehen keine Links]
Wahrscheinlich handelt es sich also um ein Dekotationsstück. Von der Form her mit den seitlichen Griffen, manchmal mit Ringen, erinnern die Vasen stark an Urnen. Ob das ein möglicher Verwendungszweck war, kann ich Dir nicht sagen.
Gruß
Lins
hier ist Deine Vase noch mal, allerdings ohne Beschreibung
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Das Material ergleichbarer Vasen wird mit "Polyresin" beschrieben. Sie sind Vasen nachempfunden, die aus Elfenbein geschnitzt waren.
Beispiel hier, ohne Preis
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Ansonsten kannst Du ja hier noch durchschauen, was der Markt so bietet. Einen Deckel und/oder einen "Holzfuß" könnte Deine Vase auch gehabt haben.
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Wahrscheinlich handelt es sich also um ein Dekotationsstück. Von der Form her mit den seitlichen Griffen, manchmal mit Ringen, erinnern die Vasen stark an Urnen. Ob das ein möglicher Verwendungszweck war, kann ich Dir nicht sagen.
Gruß
Lins
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- nux Offline
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Japanische Vase? - Knobelaufgabe vom Dachboden meiner Eltern
Hallo :slightly_smiling_face:
ist tw. schon gesagt worden, aber nochmal etwas dazu - das Ganze läuft unter dem Begriff 'faux ivory' - Elfenbeinimitat also, aus gefülltem Kunstharz (resin). Da ist auch nix geschnitzt oder so, wie manche Anbieter behaupten; das wurde in Formen gegossen. In den Anfängen ev. noch händisch nachbearbeitet, später kaum noch. Daher auch die Nähte - das ist nicht zusammengesetzt oder verklebt, sondern sind eben Ränder der mehrteiligen Gussformen. Das ist auch keine Lackarbeit oder Seifen-/Speckstein; solche Angaben liest man halt auch; manche mischen und machen faux cinnabar draus ... kennzeichnend meist zudem der gesägt aussehende Boden und die offenen Gussporen.
Angefangen hat das irgendwann wahrscheinlich in Italien, vor/Mitte des 20.Jh. sehr populär - durchaus mit asiatischen Motiven dabei wie z.B. [Gäste sehen keine Links] - oder [Gäste sehen keine Links] - da mit gut erkennbarem Etikett, 'Norleans' - wohl US-Importeur, nicht Hersteller oder eben Handelsname [Gäste sehen keine Links] - noch welche [Gäste sehen keine Links]
mehr [Gäste sehen keine Links]
wurde aber bald auch von chinesischen u.a. Herstellern aufgegriffen - das aber mehr erst ab letztem Drittel des 20. Jh. dann Insofern passen die genannten 60 Jahre da schon ganz gut rein und dass das noch Italien sein könnte. Vllt. aus dem Urlaub mitgebracht. Die Sachen sind aber zeitlich und von der Herkunft her so nur schwer zu unterscheiden; spätere Objekte sind aber meist weniger aufwändig gestaltet,als solche aus den Anfängen.
Häufiger noch als die Masken sind auch Elefantenköpfe an solchen 'Vasen'; das sind halt reine Dekorationsobjekte - noch ein paar Bilder verschiedener Sorten [Gäste sehen keine Links]
neben den Vasen und Figuren gab es auch diese skulpturalen Tische aus dem Material, ein Bsp. [Gäste sehen keine Links]
Gruß
nux
ist tw. schon gesagt worden, aber nochmal etwas dazu - das Ganze läuft unter dem Begriff 'faux ivory' - Elfenbeinimitat also, aus gefülltem Kunstharz (resin). Da ist auch nix geschnitzt oder so, wie manche Anbieter behaupten; das wurde in Formen gegossen. In den Anfängen ev. noch händisch nachbearbeitet, später kaum noch. Daher auch die Nähte - das ist nicht zusammengesetzt oder verklebt, sondern sind eben Ränder der mehrteiligen Gussformen. Das ist auch keine Lackarbeit oder Seifen-/Speckstein; solche Angaben liest man halt auch; manche mischen und machen faux cinnabar draus ... kennzeichnend meist zudem der gesägt aussehende Boden und die offenen Gussporen.
Angefangen hat das irgendwann wahrscheinlich in Italien, vor/Mitte des 20.Jh. sehr populär - durchaus mit asiatischen Motiven dabei wie z.B. [Gäste sehen keine Links] - oder [Gäste sehen keine Links] - da mit gut erkennbarem Etikett, 'Norleans' - wohl US-Importeur, nicht Hersteller oder eben Handelsname [Gäste sehen keine Links] - noch welche [Gäste sehen keine Links]
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wurde aber bald auch von chinesischen u.a. Herstellern aufgegriffen - das aber mehr erst ab letztem Drittel des 20. Jh. dann Insofern passen die genannten 60 Jahre da schon ganz gut rein und dass das noch Italien sein könnte. Vllt. aus dem Urlaub mitgebracht. Die Sachen sind aber zeitlich und von der Herkunft her so nur schwer zu unterscheiden; spätere Objekte sind aber meist weniger aufwändig gestaltet,als solche aus den Anfängen.
Häufiger noch als die Masken sind auch Elefantenköpfe an solchen 'Vasen'; das sind halt reine Dekorationsobjekte - noch ein paar Bilder verschiedener Sorten [Gäste sehen keine Links]
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nux
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- Shaki Offline
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Japanische Vase? - Knobelaufgabe vom Dachboden meiner Eltern
Guten Morgen,
Ich kann der Einschätzung von Nux voll zustimmen = ich habe nämlich von meinem Papa genau so ein Tischchen bekommen -
Es sieht aus wie "Elfenbein" und wiegt schwer, wie Stein -
Ist aber definitiv aus Kunstharz industriell gegossen und handgeschnitzt ist das Relief mit Sicherheit nicht.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag
- Carlos Offline
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