Deutscher Soldat 1940 über Frankreich

[Bello2101]

Hallo nochmal,

Wer kann hierzu etwas sagen?

Lithographie oder Radierung?

Anscheinend 1940 erstellt in Kriegszeiten.

Mit freundlichen Grüßen

Bello

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[Bello2101]

B 50CM H 80CM

[Bello2101]

Keiner eine Antwort für mich?

[Chrispie74]

Lithographie oder Radierung?

Für mich sieht das wie eine Kohlezeichnung aus. Den Helmen nach (Adrian-Helm, glaube ich) sind die Soldaten unten im Bild Franzosen, was ja zum Titel passt. Evtl. eine Zeichnung eines am sogenannten Westfeldzug im Frühsommer 1940 Beteiligten?

PS.: Der Zeichner war ja nicht untalentiert, aber "künstlerisch" (wenn man das so sagen kann) wirkt das Bild (auf mich) stark beeinflusst von einer NS-"Ästhetik". Man kann sich z.B. einen (jungen?) Mann vorstellen, der, von der Ideologie überzeugt, diesen Moment (den militärischen Erfolg, die Demütigung des Feindes usw.) im Stil der NS-Propaganda-Bilder in einer Zeichnung festhält. Das ist aber nur Interpretation...

[gudrund]

NS-Ästhetik auf jeden Fall (und auch nicht mein Fall), man sollte dabei aber nicht übersehen, dass er verwundet ist.....ein Teil der Franzosen auch...

[Chrispie74]

dass er verwundet ist.

Das dachte ich auch erst... Arm in der Schlinge. Inzwischen überlege ich, ob die Arme auch unter dem Mantel verschränkt sein könnten.
Verwundet wäre es aber fast noch "heroisierender": Der deutsche Soldat, obgleich verwundet, immer noch aufrecht und überlegen...

Man kann allerdings, das stimmt, in seinem Gesicht vielleicht auch so etwas wie eine Nachdenklichkeit (Traurigkeit?) ausmachen. Der Blick geht nicht zu den Besiegten (Gefangenen?), sondern in die andere Richtung und dabei in die Ferne, ins Leere... Das Gesicht wirkt auch sehr jung.

[emilio]

Hallo

Nachdem nun geantwortet wurde geb ich auch meine Einschätzung ab.
Hatte mich da zurück gehalten, weil nicht sicher, ob wir hierzu Stellung nehmen.

Für mich ist das eine Szenerie i.Z.m. der Schlacht um Dünkirchen, im Hintergrund der Belfried von Dünkirchen.
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Wurde ja auch in den Kämpfen beschädigt.

Die Sinnlosigkeit der Aggression.
Französische Soldaten gehen in Gefangenschaft; aber auch unter den Angreifern gab es Tote und Verwundete.
Hab gelesen rd. 20.000 Deutsche.

Die Zentrale Figur:
Ernster Blick, Kleidung faltig, am Knie eine Ausbeulung - eine Verletzung , - das wirkt nicht sehr heroisch; fast schon traurig.

Bester Gruß

Emilio

Edit 10:28
Achja, das ist ja auch ein junger Soldat.
Da Nase, Mund Region.
Kein alter erfahrerener Lanzer sondern ein fast noch ein Kind und verwundet und der Blick geht m.E. auch nach Innen, wo führt das einen selber hin in die Zukunft.

[gudrund]

Also, der rechte Arm ist auf jeden Fall verbunden und in einer Schlinge.
Wenn man schaut, was damals en vogue war:
"Während in der Zeit des Nationalsozialismus chauvinistische, den Tod auf dem Schlachtfeld glorifizierende Heldengeschichten den Löwenanteil der Jugendliteratur ausmachten und von Wehrmacht, Hitlerjugend und NSDAP gefördert wurden." (Zitat aus Wiki zu Stichpunkt "Landser"),
kommt es einem schon ehrlicher vor.......es sind auch keine Abzeichen oder so etwas zu sehen.
Es ist natürlich nicht so antikriegsbewegt wie z.B. ein Dix oder Grosz.
Aber es hat etwas, was zum Nachdenken anregt.

Frage ist natürlich, ob die 1940 eine Datierung oder ein Titel sind (dann später gezeichnet)?

Mein Mann, der in der Zeit ja großgeworden ist und mit der damaligen Literatur/Bildsprache vertraut war, meinte gleich "Schulterschuss, sieht nicht gefreut aus"....(Schulterschuss glaube ich jedoch auch nicht...).