lins hat geschrieben: ↑Sonntag 29. Mai 2022, 13:32
Aber jetzt warte ich erst mal eine Antwort und Einschätzung von @Udine ab.
Ihr habt gut vorgelegt, da musste ich mich bei Euren gefundenen Links erstmal durchfuchsen.
Also:
Die Stretchers_and_Strainers Seite von
[Gäste sehen keine Links] kannte ich noch nicht, vielen Dank dafür schonmal.
Wenn man davon ausgeht, dass das Gemälde wirklich von einem Französischen Künstler angefertigt wurde, hat er wohl die Standard Spannmaße genommen, die er kannte (?)
Die Tabelle von Fig.15 wurde zwar erst 1892 erstellt, könnte im Grunde aber hinkommen.
Das Gemälde ist 157,5 x 112,5 cm groß, würde also zwischen die 80 und 100 fallen, vielleicht stand die 93 (oben rechts auf dem Spannrahmen) ja dafür? Reine Spekulation.
So wie ich die Farbschichten derzeit beurteile, wurde die Leinwand geleimt (typischerweise) und dann rötlich grundiert (auch typisches Aussehen), bevor der Künstler sehr dünn seine Malerei rauflasiert hat...
Weiter, heißt es im Stretchers and strainers, dass die Amerikaner die englischen Zoll als Standard genommen haben
"American manufacturing of artists' materials does not appear to have begun until the beginning of the 19th century. Prior to that, the American painters essentially
followed English practices and purchased English manufactured goods.English standard sizes were initially referred to as full or half portrait, which were 80 x 50 inches
or 40 x 50 inches respectively. There were also three-quarter or one-quarter length portraits, all of which were based on the 80 x 50-inch dimension."
Was umgerechnet 203,2 x 127 cm (80 x 50 inches), bzw. 101,6 x 127 cm (40 x 50 inches) sind, oder
152,4 x 95,25 cm (three-quarter) und 50,8 x 31,75 cm (one-quarter), wenn ich mich da jetzt nicht vertan habe.
Bis auf die Breite würde das größtenteils hinkommen, falls sie es wirklich angepasst haben sollten. Wieder reine Spekulation.
Röntgen hab ich leider nicht zur Verfügung.
Der Illustration 43 mit den Nägeln nach sind Nägel von vor 1800, welche von vielleicht 1825-1830 und welche, die man seit 1855 verwendet, vorhanden. Die mit Papier dawischen sind wiederverwendet worden.
Und schließlich zur Verkeilung:
FIGURE 60a würde ich ausschließen. Zwar ist ein Gabelkeil, wie das wohl wortwörtlich übersetzt heißt, dabei, allerdings stimmen halt mehrere Punkte nicht.
Zum einen ist es verkehrt herum, was ja nichts heißen muss
der einfache Keil zeigt ebenfalls in die falsche Richtung (so ist es ja die Norm)
der abgebildete Zapfen ist meines Erachtens zu groß
der Schlitz ist dort offen (bei meinem Gemälde ja eher wie ein viereckiges Loch) - aber der Form her zu klein, da der einfache Keil wohl tatsächlich noch Platz in dem Schlitz haben muss
und in beiden Abbildungen, ob nun von conservation-wiki oder Telai mobili, kommt noch ein Ansatz zur Verstärkung unterhalb und seitlich ran.
Leider kann ich nirgens die Seiten richtig sehen oder hineinfotografieren, weil die Leinwand meistens noch rübergenagelt ist. Ich schaue, ob ich morgen ein besseres Bild von oben links machen kann.
Ich tendiere zu FIGURE 75 in Kombination mit FIGURE 76 mit der Modifikation des Gabelkeils
Liebe Grüße an alle
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