Unbekannte Punze, Silber?
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Unbekannte Punze, Silber?
Ich bräuchte bitte Hilfe. Kann jemand was zu den Punzen sagen, Alter und ob es Silber ist? Gewicht ist ca. 82g , Länge ca.27 cm.
Vielen Dank im Voraus!
- allina20032 Offline
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Unbekannte Punze, Silber?
Ich lese Fedderse und finde dazu einen Silbermeister
Jakob Feddersen aus Dänemark.
Hier ein Vergleichstück eines Gegenstandes das der Zeit Mitte des 19. Jahrhunderts zugeschrieben wird.
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Da passt dann m.E. auch die Markung JF.
Also Massiv Silber würde ich bejaen.
Den Silbergehalt in Dänemark zu jener Zeit kenne ich aber nicht.
Die Schiffspunze ist m.E. eine Stadtmarke.
Hierzu in einem anderen Forum gefunden.
Eine Punze , die einen Dreimastigen Segler darstellt.
Das soll die Stadtmarke von Tondern sein, wie sie in der Zeit vor 1863 verwendet wurde.
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Tønder (deutsch: Tondern), eine Stadt an der Deutsch-Dänischen Grenze.
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Und da haben wir auch das 3-Master Schiff im Stadtwappen.
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Das Design des Löffels ist m.E. das des Augsburger Fadens (Altfaden).
Es grüßt
Ali
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- nux Offline
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Unbekannte Punze, Silber?
Hallo :slightly_smiling_face:
der Löffel kommt aus Dänemark, Tondern/Tønder - das Segelschiff ist das Wappen der Stadt [Gäste sehen keine Links] und war auch deren Stadtmarke auf Silber bis 1863.
Die Umstellung von Lot auf das metrische System erfolgte in DK zwar erst später, 1893 um und bei, aber Tondern wurde 1864 preußisch (Deutsch-Dänischer Krieg) und 1871 deutsch (bis 1920).
Die Meistermarke des Silberschmieds 'Feddersen': dazu findet sich dort z.B. ein Hinweis : Jacob Feddersen, geb. ca. 1823, wurde 1842 Bürger in Tønder, starb 1894 [Gäste sehen keine Links].
und noch ein Bsp. - im letzten Bild sind zwei weitere Löffel von 'Feddersen'. Mittig einer mit Stadtmarke und in Schreibschrift, eben auch bis 1863, oben der nur mit Namen - der also danach [Gäste sehen keine Links]
Macht für Deinen Löffel also Mitte 19. Jh., Entstehungszeit demnach irgendwo zwischen 1842-1863.
Gesetzlich vorgeschrieben waren in DK 13 1/2 Lot; wenn ein Stück diesen Feingehalt (833er etwa) hatte, wurde der i.A. nicht gestempelt. Nach dem Staatsbankrott 1813 waren niedrigere Feingehalte zulässig (vor allem in der Provinz); diese mussten dann aber gestempelt werden. 11L ist daher die am häufigsten vorkommende Punzierung in der Zeit danach. D.h. der Löffel sollte den höheren Gehalt haben, aber ganz sicher kann man ohne Analyse nicht sein.
Rückseitig zu lesen in der (typisch norddeutschen Pünktchen-)Gravur 'Fam. Th. Köhnhak, 1. Jan. 1948' - wahrscheinlich die Schenker dieses Löffels an/zu dem Datum.
Bevor ich ev. noch bissl mehr schreibe - woher hast Du den Löffel? Familie ja oder nein? hast Du einen Bezug zu Friedrichstadt z.B.? - weil der Name Köhnhak auch ganz interessant ist
.. aber die Schatzkiste ist gerade seeehr langsam
ach so ja
wenn man den Thread weiterliest, kommt heraus, dass die dort gezeigte sehr wahrscheinlich woanders her ist.allina20032 hat geschrieben: ↑Donnerstag 4. Mai 2023, 20:57 Das soll die Stadtmarke von Tondern sein, wie sie in der Zeit vor 1863 verwendet wurde.
Es gab im Lauf der Zeit über 20 verschieden aussehende Schiff-Stadtmarken in Tønder; die Unterscheidung zwischen ihnen und Abgrenzung zu ähnlichen anderswo ist nicht immer ganz einfach
Gruß
nux
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Unbekannte Punze, Silber?
Besten Danke für die großartige und detailliert Antwort. Ich kann leider nicht mehr über den Löffel sagen, er war in einem Konvolut, das ich gekauft haben.
Viele Grüße
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- nux Offline
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Unbekannte Punze, Silber?
ah so, ok.
also, was ich angedeutet hatte wg. des (rel. auch seltenen) Namens Köhnhak - die mögliche Verbindung mit Friedrichstadt - hat auch was mit Edelmetall zu tun.
1851 kann man einen Goldarbeiter J. H. Köhnhak am Ort nachweisen (PDF S. 150) [Gäste sehen keine Links]
mehr weiß ein Museum "Köhnhak, Johann Heinrich, Geburtsdatum: 1810, Sterbedatum: 1871, ... Goldschmied. Mitglied der Remonstrantengemeinde. Als Geselle auf der Wanderschaft vom 2. bis 4. Mai 1837 in Hamburg, weitergereist nach Braunschweig. ... " damit ist die Datierung des Objektes dort aber unpassend [Gäste sehen keine Links]
der scheint einen Sohn gehabt zu haben, denn ein Wilhelm Köhnhak, geb. 1850, heiratet 1876 " Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschienen heute zum Zweck der Eheschließung: 1. Goldarbeiter Wilhelm Köhnhak" ... und dann aber "Sohn des Jan Heinrich Köhnhak" - tja Abkürzung oder irrt das Museum? [Gäste sehen keine Links]
dort noch ein MZ mit Köhnhak gut zu erkennen - aber von welchem - ?? [Gäste sehen keine Links]
ein anderes Stück mit dem Namen auf der Rückseite, aber 'aus dem Baltikum' ?? [Gäste sehen keine Links]#
Ein Theodor Köhnhak wurde in Friedrichstadt 1881 geboren (und vermutlich seine Geschwister zwischen 1877 und 1888) [Gäste sehen keine Links] - daher nicht unwahrscheinlich, dass er mit dann seiner Familie der Schenker war (oder noch wieder eine Generation weiter). Möglicherweise hat aber schon einer seiner Vorfahren den Löffel in Besitz bekommen.
Das noch so dazu; vllt. weiß @Silberpunze noch mehr über die Familie; online hatte ich bisher nicht mehr aufgesammelt
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