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Altersbestimmung Anrichte mit Alugriffen

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  • reas Offline
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Altersbestimmung Anrichte mit Alugriffen

Beitrag von reas »

Hallo SandraNicol,

du schätzt deine Anrichte auf mindestens 120 Jahre, das wäre dann um 1900, Jugendstil, sehe ich aber nicht, eher Art Deco wegen den geometrischen Formen...ob 20-er oder Ende 30er kann ich leider nicht genau sagen.
Schön dass du das Möbel restaurieren möchtest, damit bekommst ein Möbel das heutzutage nicht jeder stehen hat und von der Qualität viel besser verarbeitet ist.
Bei der Restaurierung brauchst du aber keinen Polyboy, wie auf dem Foto zu sehen 😉 und sehr wichtiger Hinweis: bei Leinöl getränkten Lappen besteht Selbstentzündunggefahr, vor der Entsorgung gut trocknen lassen
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Altersbestimmung Anrichte mit Alugriffen

Beitrag von nux »

SandraNicol hat geschrieben: Mittwoch 13. September 2023, 13:10 Deutsche Schreibschrift - oder wohl eher Sütterlin? Sütterlin wurde 1911 entwickelt, Kurrent ist weit älter. Dazu meine Frage.
Hallo :slightly_smiling_face:

das ist in der Übergangszeit manchmal nicht so ganz einfach zu unterscheiden. Man kann sich am ehesten an noch-schräg oder schon-gerade orientieren. Und sich vorstellen, wann jemand in die Schule gegangen sein kann. Denn da wurde mit Sütterlin wohl ab so 1915 begonnen - aber ja auch nicht gleich überall. Zum Nachlesen "Die deutsche Sütterlinschrift wurde ab 1915 in Preußen eingeführt. Sie begann in den 1920er Jahren die bis dahin übliche Form der deutschen Kurrentschrift abzulösen und wurde 1935 in einer abgewandelten Form (leichte Schräglage, weniger Rundformen) als Deutsche Volksschrift Teil des offiziellen Lehrplans. " [Gäste sehen keine Links].

Hier jetzt Deinen ich sage mal Schrank: könnte man zwar für die Küche gedacht sehen - aber auch unbedingt. Und ob es ein ganzes Büffet war? Sowas stand oft eher im Esszimmer, dort wurde Geschirr & Besteck verwahrt zum Tisch decken. Und auch die Speisen in Kannen, auf Platten, in Schüsseln und Terrinen hingebracht und eben alles 'angerichtet'. Daher auch die Auszüge. Ob das nun ein Unterteil ist, für das ein Aufsatz vorgesehen war oder eben auch nur eine Art Wandbrett vllt. mit kleinem Regal dahinter - schwer zu sagen.

Würde das Stück eher in den späteren 1920er Jahren sehen, als danach, weil der Korpus selbst (noch) geradlinig ist. Geometrische Muster im Furnier weisen in die Zeit des Art Deco, ja, zusammengenommen hier aber mehr etwas von Bauhaus-Strenge. Einzig die Füße mit der Art Rosette unten verraten bissl mehr; vllt. gab es wenn es ein oben gab, auch dort eine entsprechende Verzierung. In den 1930/40er Jahren kommen da m.M. in DE schon mehr gebogene, geschwungene Formen auf, bis eben hin zu dem gebogenen Glas.

Umgekehrt zurückgedacht zu der Schrift - theoretisch: wenn jemand 1915 damit in der Schule anfing, im Alter von 6 o. 7 J. und mit 15 rauskam, dann in die Lehre ging - so jemand hätte in den 1920ern dann im Alltag schon Sütterlin schreiben können. Wenn es der Meister oder Geselle war, im Alter von dann schon 30 oder 40 oder so: vermutlich schrieb so jemand eher noch 'Deutsche Schreibschrift'

Gruß
nux
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Altersbestimmung Anrichte mit Alugriffen

Beitrag von lins »

Hi zusammen,
dass aus einer Möbeldiskussion jetzt eine Schriftdiskussion wird, finde ich lustig und wir sollten mal ein extra Thema drüber aufmachen.
Hier noch mal was Grundsätzliches dazu:
Ein Unterscheidungsmerkmal ist der Begriff: Gebrochene Schrift.
[Gäste sehen keine Links]
Hier wird deutlich, dass die Sütterlinschrift und die Offenbacher Schrift (als Schulausgangsschrift) Untergruppen der Kurrentschrift bzw. Deutschen Schreibschrift sind.
>> Deutsche Kurrentschrift (eine Schreibschrift)
--- - Sütterlinschrift, deutsches Alphabet (eine spezielle Form der deutschen Kurrentschrift als Ausgangsschrift)
--- - Offenbacher Schrift, deutsches Alphabet (dito)<<
(Das Fette ist von mir.)
Die Beliebtheit und die immer wieder gern und oft unzutreffend verwendete Bezeichnung "Sütterlin" fir jede "gebrochene" Schreibschrift kann ich mir nicht erklären. Das muss an dem geheimnisvollen Wohlklang des Wortes "Sütterlin" liegen, als Bezeichnung einer für viele heutige Menschen unlesbaren "Geheimschrift", glaube ich. ;)
Im Link von @nux war das auch alles zu lesen.
Sütterlin hatte es übrigens jedem freigestellt, den Zeichen seiner Ausgangsschrift nach eigenem Belieben Bewegung zu geben.
Grüße
Lins
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Altersbestimmung Anrichte mit Alugriffen

Beitrag von SandraNicol »

Herzlichen Dank für eure Kommentare, sehr lehrreich und spannend!

Ja, es gab ein oberes Teil, das ich auch ganz kurz gesehen habe, aber es wurde beim Abriss des alten Bauernhauses aus dem die Anrichte stammt von jemand fremdem mitgenommen, bevor ich meine Hand darüber halten konnte. Die entsprechenden Personen fanden wohl entweder nur das obere Teil schön oder wussten schlichtweg nicht, dass das untere Teil dazu gehört, da alles unabhängig voneinander am Straßenrand aufgestellt und durcheinander gewürfelt wurde. So haben wir jetzt den oberen Teil einer alten zweiteiligen Vitrine, und den unteren Teil dieser Anrichte; und schon kurz überlegt ob wir diese aufeinander stellen :upside_down_face: :upside_down_face: aber uns dann ganz schnell wieder dagegen entschieden.

Mittlerweile sind die Löcher übrigens mit Holzdübeln verschlossen und ich bin bei den Kitt-Feinarbeiten angelangt. Das mit Fischleim wieder festgebügelte Furnier der oberen Platte hält auch super, bald kann das gute Stück in unsere Küche einziehen (und wird dann später übrigens auch ins Esszimmer wandern, aber erst in 1-2 Jahren, wenn wir einen Küchenholzofen an die entsprechende Stelle stellen)!
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Beitrag von nux »

SandraNicol hat geschrieben: Donnerstag 14. September 2023, 11:55 1. geschah mir zu keinem Zeitpunkt eine unsachgemäße Zuteilung zu „Sütterlin“, sondern 2. lediglich die Frage nach der Unterscheidung zwischen dem jüngeren Sütterlin und des weitaus älteren Current.
das wurde glaub ich 1. auch nicht so, aber 2. genau so verstanden ;)
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Altersbestimmung Anrichte mit Alugriffen

Beitrag von SandraNicol »

Updates vom Leinöl-Einsatz heute nachmittag. Mit dabei ein Foto der am schlimmsten beschädigten Ecke, und wie sie jetzt aussieht. Ich bin zufrieden.

Verwendet habe ich Glutinleim (Fischleim), diesen mit Spritze eingebracht und das Furnier darauf mit Backpapier und altem Bügeleisen bei niedriger Hitze runtergebügelt (mehr halten bis es abkühlt als wirkliches bügeln!); am dicken Träger-Holz habe ich über Nacht Schraubzwingen anstatt der Hitze angebracht.

Die Löcher vom Aufsatz habe ich mit Holzdübeln und Fischleim verschlossen. Die Holzdübel habe ich händisch mit einem Fuchsschwanz abgesägt.

Danach habe ich viel mit „Eiche dunkel“ gekittet, eigentlich über die ganze Fläche, da das gesamte Furnier furchig war. Das schließlich zuerst mit 120er, dann mit 180er Schleifpapier abgeschliffen.

Nach der Reinigung kam heute nachmittag die erste Schicht Leinöl. Den Lappen gut trocknen!

Ich plane noch mit Leinölfirnis zusätzlich drüber zu gehen, aber ich warte jetzt erst mal ab wie es sich morgen anfühlt. Die Oberfläche ist glatt und holzig zugleich, sehr angenehm anzufassen, fast zu schade für die Küche…
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Beitrag von reas »

SandraNicol hat geschrieben: Freitag 15. September 2023, 00:29 Danach habe ich viel mit „Eiche dunkel“ gekittet
Was ist es für eine Kittmasse? Scheint auf den Fotos viel zu dunkler für das Eichenholz zu sein
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Beitrag von SandraNicol »

Ich wollte den Dunkelkontrast, eine gute Bekannte hatte den Fall, dass ihr Schreiner einen „passenden“ Ton für ihre Eichen-Fensterbretter genommen hat, und es danach total künstlich und auffällig aussah. So dunkel wie hier kennt man es doch auch von den Astlöchern.

Wie gesagt, Holzkitt, in „Eiche dunkel“.
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