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Sütterlin-Schrift - benötige Hilfe

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Sütterlin-Schrift - benötige Hilfe

Beitrag von Shaki »

Guten Abend liebe Schatzkistengemeinde,
ich beschäftige mich derzeit mit unserer Ahnenforschung und komme bei einem Eintrag einfach nicht mehr weiter.

Mein Urgroßvater war dieser Wilhelm Friedrich WürteleN (ganz links oben im 2. Foto) – verheiratet mit Christiane Catharine Reinhardt.
Deren 1. Kind, Ernst Wilhelm (der 1. Sohn in der Kinderliste), kam unehelich auf die Welt und hieß noch wie die Mutter „Reinhardt“ (steht dort in Klammer hinter seinem Namen)
Deren 6. Kind, Karl Friedrich, war mein Großvater und der führte nachweislich in all unseren Unterlagen nur noch den Nachnamen WürtelE (ohne N).

Nun ist genau über dem Eintrag des 1. Kindes ein Vermerk, der über die ganze Breite der Spalten geht (s. Foto 1) und besagt, dass der Vater den 1. Sohn (am Tag der Hochzeit) als ehelich anerkannt hat.

So weit bin ich mit meinen Sütterlin-Kenntnissen, die leider noch in den Kinderschuhen stecken, bisher gekommen:
„Ernst Wilhelm wurde am 18. Januar 1900 von Wilhelm Friedrich WürteleN als sein Sohn anerkannt“
(den Rest in Klammer kann ich leider nicht entziffern).
„und führt seither den Namen WürteleN bzw. WürtelE (da ist das „E“ sogar noch unterstrichen) ??? vom Standesamt (den Rest kann ich auch wieder nicht entziffern).



1. würde mich interessieren, was das für mich noch nicht Lesbare heißt.
und
2. frage ich mich die ganze Zeit, wie man seinerzeit einfach dazu kommt, ein „N“ vom Familiennamen so einfach wegzustreichen? Welchen Sinn / Grund sollte das gehabt haben, dass die Kinderschar, ab dem 1. Kind, einen Buchstaben am Nachnahmen abgezwackt bekam (alle nachfolgenden Kinder der beiden schrieben sich ohne das „N“).


Ich kenne aus der Ahnenforschung verschiedene Schreibweisen von Nachnamen. Und im Lauf der Jahrhunderte gingen die Endbuchstaben oft verloren oder wurden beispielsweise einfach ersetzt: da wird ein „D“ dann plötzlich zum „T“.


Weshalb aber explizit in einem Dokument hingewiesen wird, dass ein Kind den Namen „so“ oder auch „anders“ führt… das ist für mich echt rätselhaft.

Vielleicht ist ja jemand unter euch, der mir dieses Rätsel lösen kann.
Vielen Dank schon an dieser Stelle für eure Bemühungen.

Liebe Grüße und noch einen schönen Abend.
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Sütterlin-Schrift - benötige Hilfe

Beitrag von nux »

Shaki hat geschrieben: Dienstag 4. Februar 2025, 17:42 So weit bin ich mit meinen Sütterlin-Kenntnissen ... bisher gekommen:
(den Rest in Klammer kann ich leider nicht entziffern).
Hallo 🙂

das ist auch kein Sütterlin? (Amststuben-) Kurrent schon eher [Gäste sehen keine Links] - ich versuch den Satz mal, aber 100pro sicher bin da auch nicht

„Ernst Wilhelm wurde am 18. Januar 1900 von Wilhelm Friedrich Würtelen als sein Sohn anerkannt (s. Heiratsreg. des Standesamts) und führt seither den Namen Würtelen / bzw. Würtele, wie vom Standesamt geschrieben wird"

tja - aber den/einen Sinn dahinter kann ich jedenfalls so erstmal auch nicht orten. Bzw. was ist das für ein Dokument? Familienstammbuch o.ä.? weil der Vermerk bezieht sich ja wohl am ehesten auf einen Ab-Schreibfehler eines /des Standesamtes - oder aber korrigierend durch dieses?

Gruß
nux
Zuletzt geändert von nux am Dienstag 4. Februar 2025, 18:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Sütterlin-Schrift - benötige Hilfe

Beitrag von marker »

Guten Tag, lese ich genauso. So etwas kann passieren, wenn z.B. bei der Anzeige der Geburt der Beamte halt den Namen falsch versteht, er ihm falsch angesagt wurde oder was halt so schiefgehen kann. Steht's erstmal falsch da, ist es ein Riesenaufwand, das wieder richtigzustellen. Und es kostet. Das wurde dann oft erst später gemacht, wenn man irgendeine Urkunnde brauchte und die Abweichung auffiel. War bei meiner Mutter so - ein Buchstabe zuviel im Vornamen und der Ärger ging los. Gruss marker
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Sütterlin-Schrift - benötige Hilfe

Beitrag von nux »

ah - da sind noch mehr Würtele (ohne n) aus Strümpfelbach 😊

[Gäste sehen keine Links]

dann hat das Standesamt das wahrscheinlich als Korrektur gedacht. Aber

dieser war ja aus Aichelberg gebürtig - in einer Zeitung 1866 wiederum ist eine Sterbenachricht einer Frau, die an dem Ort mit Geburtsnamen Würtelen genannt wird [Gäste sehen keine Links]

guckt man bei gedbas, dann war der Name doch so da an eben jenem Ort [Gäste sehen keine Links]
da mit Würtele mischt es sich dann [Gäste sehen keine Links]
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Sütterlin-Schrift - benötige Hilfe

Beitrag von Shaki »

marker hat geschrieben: Dienstag 4. Februar 2025, 18:36 So etwas kann passieren, wenn z.B. bei der Anzeige der Geburt der Beamte halt den Namen falsch versteht, er ihm falsch angesagt wurde
Hallo Marker,
Danke für den Hinweis. Das habe ich bei anderen Familienmitgliedern (gerade auch aus Ostpreussen) so bemerkt. Da hiess man über Jahre Zebandt und irgendwann verschwand das "T" am Schluss.


Ich fands halt nur irgendwie seltsam, weil hier ja derjenige, welcher die Eintragung gemacht hat, nicht einfach "irgendwas" hingeschrieben hat, so wie er es "gehört" hat, sondern anführt, dass das Kind ab jetzt den Namen Würtelen oder Würtele führt.

Auf jeden Fall vielen Dank für Deine schnelle Rückmeldung.
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Sütterlin-Schrift - benötige Hilfe

Beitrag von HeBe25 »

Hallo
Ich vermute das es sich hier um ein altes Sippenbuch handelt da die Familie recht umfangreich behandelt wird
die Eintragungen wurden je nach Bedarf ergänzt (die letzten sind ja von 1950 die ersten von 1836 )
Die unterschiedliche Schreibweise des Namens kommt bestimmt von : geschrieben wie gehört ; es scheint auch kein amtliches Dokument zu sein daher der Hinweis - s. Heiratsreg. des Standesamts
ich habe das in der Art auch noch nicht gesehen
viele Grüße
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Beitrag von Shaki »

HeBe25 hat geschrieben: Dienstag 4. Februar 2025, 19:20 Ich vermute das es sich hier um ein altes Sippenbuch handelt

Guten Abend und vielen Dank für den Hinweis.

Das Dokument konnte ich bei Ancestry einsehen/herunterladen.

Als Quelle, wo es zu finden ist, wurde folgendes genannt:
Württemberg, Deutschland, Familienregister 1550-1985
Stadt oder Distrikt: Schanbach
FHL-Filmnummer 1184644


Dazu habe ich Folgendes gefunden:
Diese Sammlung enthält Familienregister aus zahlreichen Gemeinden, die heute im Bundesland Baden-Württemberg liegen.
In einem Familienregister ist meist der Inhalt der Kirchenbücher einer Kirchengemeinde sortiert nach Familiennamen und Familien abgedruckt.
Es scheint also schon „etwas“ offizielles zu sein.

Liebe Grüße und noch einen schönen Abend
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Beitrag von Shaki »

nux hat geschrieben: Dienstag 4. Februar 2025, 18:50 da sind noch mehr Würtele (ohne n) aus Strümpfelbach

ten Abend liebe Nux,
Die Links, welche Du gefunden hast, sind wirklich sehr hilfreich. Hab vielen Dank dafür!!!
Auch für den Hinweis zu Kurrent! Wieder was gelernt!

Ja, viele der Würteles konnte ich (mit Hilfe von Ancestry) bis 1650 zurückverfolgen (belegt mit Dokumenten). Und irgendwie waren alle durchgehend Weingärtner im Remstal.
Tolles Alibi: da wurde mir die Vorliebe für Rotwein ja quasi in die Gene gelegt :D


Ich hatte Ahnenforschung mal vor 20 Jahren angefangen, aber nach einigen Besuchen auf dem örtlichen Pfarramt war dann bei Ende 1800 nichts weiter zu ermitteln.

Heute, via Internet / KI, ist da schon eine ganz andere Hausnummer und macht richtig Spaß.
Allerdings sind Daten auch immer "mit Vorsicht" zu genießen. Was ich nicht urkundlich belegt habe, dass erfasse ich auch besser nicht. Es gibt in den einschlägigen Datenbanken einfach Angaben "wie Sand am Meer", viele aber ohne Quelle.
Und ich denke: das lässt man dann besser – ansonsten gibt das nur ein Daten-Monstrum ohne Basis.



Im Freundeskreis sagen viele: was sammelst Du die Sachen da mühsam zusammen, wofür?
Ich finde es absolut spannend zu erfahren, wo man seine Wurzeln hat.
Gerade in Zeiten wie unseren: da meint man jeden Morgen, wenn man in die Zeitung schaut, die Welt spielt verrückt. Wenn man sich mit Ahnenforschung beschäftigt, dann relativiert sich einiges:



Wäre ich 1850 auf die Welt gekommen, dann hätte ich vermutlich - wie meine Ururgroßmutter - 15 Kinder zur Welt gebracht und wäre seit mindestens 10 Jahren gar nicht mehr am Leben.
Oder meine Ururgroßeltern aus Schwenningen: nie aus ihrem (damals noch) kleinen Dorf rausgekommen und dann 1869, via Liverpool, nach Buffalo/Nordamerika ausgewandert. Da hab ich sogar die Passagierliste des Schiffs mit ihren Namen gefunden.
Aber ich komm‘ vom Hölzchen auf’s Stöckchen.


Was ich sagen wollte: wenn man die damaligen Lebensumstände bedenkt - da wiegen die heutigen Unannehmlichkeiten im Alltag doch gar nicht mehr so schwer.

Hab auch Du vielen lieben Dank für Deine vielen Informationen, die mir – wie immer - sicherlich weiterhelfen.
Ich hab mich wirklich riesig gefreut!

Liebe Grüße und noch einen schönen Abend.
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Beitrag von Frix »

Guten Abend,
deine Auszüge sind ja-wie du sagst- aus einem digitalisierten „Familienregister“.. Ich kenne so etwas konkret auch aus Österreich, Ende 19. Jahrhundert, in etwas anderer Form. Dort gab es im Laufe der Zeit und je nach Diözese unterschiedliche Anweisungen zur Handhabung und sie wurden mal mehr, mal weniger ordentlich von den Kirchenleuten geführt.

Hier was zum Württembergische Familienregister und ihrer Geschichte.
[Gäste sehen keine Links]

Grüße und viel Spaß bei der Ahnenforschung.
Frix
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Sütterlin-Schrift - benötige Hilfe

Beitrag von Shaki »

Frix hat geschrieben: Dienstag 4. Februar 2025, 23:21 Hier was zum Württembergische Familienregister und ihrer Geschichte.
Hallo Felix,
Vielen Dank für diese Info. Das ist wirklich sehr (!) aufschlussreich!
Spannend den geschichtlichen Hintergrund der Aufzeichnungen zu kennen.

Nochmals, vielen Dank für die Info.
Liebe Grüße und eine gute Nacht!
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