es geht weiter.
Bild Ankerrad und Anker
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Es geht erst mal nur um die grünen Pfeile:
Der große zeigt auf das Ankerrad, das ist das letzte rund drehende Rad in der „Antriebsreihe“. Da kommt natürlich am wenigsten Energie an (den Letzten beißen die Hunde). Ungefähr dort, wo die Pfeilspitze hinzeigt, gehst Du mit einem Deiner Finger an das Zahnrad und bewegst es leicht erst in die eine und später in die andere. Was Du spüren solltest, wenn dort noch Energie von der Feder ankommt ist, dass das Rad wieder in die Richtung zurück will, aus der Du es bewegt hast. Probiere erst von rechts nach links in der Richtung des Doppelpfeils. Probiere dann die andere Richtung aus. Weil ich die Zähne des Ankerrades nicht genau erkennen kann, weiß ich auch die Drehrichtung des Ankerrades nicht.
Wenn da weder in der einen, noch in der anderen Richtung was zu spüren ist, gibt es zwei Ursachen:
1 – Die Feder ist völlig abgelaufen und die Uhr müsste mit dem Schlüssel, den Du besorgen solltest, aufgezogen werden
2 – Unterwegs vom Federgehäuse bis zum Ankerrad ist durch die Lagerreibung (mangelnder Ölfilm und Verharzung der Lager) nichts mehr an Energie übrig, die auf dem Federrad wohl noch da ist.
Dann sind wir bei dem Schritt, die kritischsten, neuralgischsten Stellen etwas mit Öl zu versorgen.
Das sind die rot eingekringelten Stellen im Bild. Die kleinen Kringel sind die beiden Lager des Ankers bzw. der Unruh. Die solltest Du versuchen von beiden Seiten des Messingbechs (Platinen) mit etwas Öl zu versorgen.
Die größeren zeigen die Ankerfallen, das sind diese Art Messer, die in das Ankerrad eingreifen, es hemmen, aber nach der Richtungänderung des Pendels wieder freigeben: Tick, Tack.

Du brauchst feines Nähmaschinenöl (ich höre die Fachleute im Forum und der verehrten Leserschaft raunen


In den „füllst“ Du, in den gibst Du einen guten Tropfen von dem Öl, der wird in der Mitte der Schale eine kleine Laache bilden. In diese Stelle tauchst Du den spitzen Gegenstand und was an dem hängenbleibt, das reicht um die rot bezeichneten Stellen mit einem Ölfilm zu versorgen. Wenn dabei nichts rüberkommen sollte, kannst Du das je nach Erfolg noch mal wiederholen.
Ich muss jetzt zwischendrin mal die immer lauter murrende Leserschaft beruhigen:

Ja ich weiß, dieses Uhrwerk müsste zerlegt, gereinigt und die Lager, die es nötig haben, müssten ausgebüchst werden. Vielleicht macht das Jemand gerne, der kann sicher eine PN an @Doro schicken.

Die Stellen, die ich bisher markiert habe sind nur die neuralgischsten Stellen, die gepflegt werden müssten. Aber wir fangen ja erst an.
Wenn Du das gemacht hast, bringst Du das Werk, indem Du es auf die untere Kante des Zifferblattes (bei der 6) auflegst und in die eine Hand nimmst (Blick auf die Rückseite mit dem Pendel) in senkrechte Betriebslage. Die Bilder, auf denen ich das bei meiner kleinen Pendeluhr (Lenzkirch Wecker) mache, zeigen Dir, was ich meine.
Stellungen des Werkes Links, Mitte, Rechts
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Die grüne Linie ist die Werksachse und die rote Linie die Pendelachse, die Achse, die das Pendel durch die Schwerkraft einnimmt.
Die Pendelgabel, anschaulich nenne ich das mal so, nimmt ja immer die Richtung zum Erdmittelpunkt ein, aber Du schaust jetzt, ob Du, wenn Du das Werk erst in senkrechter Position hast, ob die Kraft der Feder ausreicht um ein selbstständiges Ticken zu erzeugen. Bisschen anstubsen durch hin und her wackeln des Werkes darfst Du die Pendelgabel. Wenn die Uhr nicht losläuft, kippst Du das Werk minimal nach rechts oder links und suchst quasi eine Position, wo es klappt.
Die Bilder, auf denen ich das bei meiner kleinen Pendeluhr (Lenzkirch Wecker) mache, zeigen Dir, was ich meine.
Ich glaube, wir lassen es mal so weit und Du berichtest von Deinen Erfahrungen. Wenn wir Glück haben liegen die beiden Achsen bei Dir übereinander, wenn die Uhr nur in einer Schräglage ticken sollte, folgen die nächsten Anweisungen. Wenn Du noch magst?



Gruß Lins