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Einschätzung für Englische Kaminuhr

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Damit wir dir bei der Bestimmung deiner Uhren und Taschenuhren bestmöglich helfen können, beachte bitte folgende Regeln:

Bilder der Uhr: Stelle gute Bilder der gesamten Uhr von vorn und von hinten, sowie von oben und unten zur Verfügung.
Detailfotos: Fotografiere wichtige Details wie Zifferblatt, Zeiger, Gehäuse, Werk und Punzen.
Informationen zur Uhr: Nenne den Hersteller und das Modell der Uhr, falls bekannt.
Zubehör: Wenn vorhanden, zeige auch Bilder von Zubehör wie Uhrenboxen, Zertifikaten oder Beschreibungen.

So können wir uns ein umfassendes Bild von deiner Uhr machen und dir die bestmögliche Unterstützung bieten. 😊

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Einschätzung für Englische Kaminuhr

Beitrag von lins »

So Doro,

es geht weiter.
Bild Ankerrad und Anker

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Es geht erst mal nur um die grünen Pfeile:
Der große zeigt auf das Ankerrad, das ist das letzte rund drehende Rad in der „Antriebsreihe“. Da kommt natürlich am wenigsten Energie an (den Letzten beißen die Hunde). Ungefähr dort, wo die Pfeilspitze hinzeigt, gehst Du mit einem Deiner Finger an das Zahnrad und bewegst es leicht erst in die eine und später in die andere. Was Du spüren solltest, wenn dort noch Energie von der Feder ankommt ist, dass das Rad wieder in die Richtung zurück will, aus der Du es bewegt hast. Probiere erst von rechts nach links in der Richtung des Doppelpfeils. Probiere dann die andere Richtung aus. Weil ich die Zähne des Ankerrades nicht genau erkennen kann, weiß ich auch die Drehrichtung des Ankerrades nicht.
Wenn da weder in der einen, noch in der anderen Richtung was zu spüren ist, gibt es zwei Ursachen:
1 – Die Feder ist völlig abgelaufen und die Uhr müsste mit dem Schlüssel, den Du besorgen solltest, aufgezogen werden
2 – Unterwegs vom Federgehäuse bis zum Ankerrad ist durch die Lagerreibung (mangelnder Ölfilm und Verharzung der Lager) nichts mehr an Energie übrig, die auf dem Federrad wohl noch da ist.

Dann sind wir bei dem Schritt, die kritischsten, neuralgischsten Stellen etwas mit Öl zu versorgen.
Das sind die rot eingekringelten Stellen im Bild. Die kleinen Kringel sind die beiden Lager des Ankers bzw. der Unruh. Die solltest Du versuchen von beiden Seiten des Messingbechs (Platinen) mit etwas Öl zu versorgen.
Die größeren zeigen die Ankerfallen, das sind diese Art Messer, die in das Ankerrad eingreifen, es hemmen, aber nach der Richtungänderung des Pendels wieder freigeben: Tick, Tack. :) Da schaust Du, dass Du die an den Seitenflächen der Messer bestreichst. Das kannst Du, wenn es mal ticken sollte, auch noch ein paarmal wiederholen, damit sich auch auf dem Ankerrad ein Ölfilm bildet.
Du brauchst feines Nähmaschinenöl (ich höre die Fachleute im Forum und der verehrten Leserschaft raunen :roll: ), dann etwas Spitzes, von der Größe zwischen Stecknadel und Schaschlikspieß, oder den kleinsten Uhrmacherschraubendreher den Du hast (das sage ich nur, damit das Raunen im Forum nicht noch zunimmt :) ), denn damit mache ich so etwas auch und noch ein kleines Schälchen z.B. einen sauberen Kronenkorken.
In den „füllst“ Du, in den gibst Du einen guten Tropfen von dem Öl, der wird in der Mitte der Schale eine kleine Laache bilden. In diese Stelle tauchst Du den spitzen Gegenstand und was an dem hängenbleibt, das reicht um die rot bezeichneten Stellen mit einem Ölfilm zu versorgen. Wenn dabei nichts rüberkommen sollte, kannst Du das je nach Erfolg noch mal wiederholen.

Ich muss jetzt zwischendrin mal die immer lauter murrende Leserschaft beruhigen: :)
Ja ich weiß, dieses Uhrwerk müsste zerlegt, gereinigt und die Lager, die es nötig haben, müssten ausgebüchst werden. Vielleicht macht das Jemand gerne, der kann sicher eine PN an @Doro schicken. :roll: So, weiter im Text:
Die Stellen, die ich bisher markiert habe sind nur die neuralgischsten Stellen, die gepflegt werden müssten. Aber wir fangen ja erst an.
Wenn Du das gemacht hast, bringst Du das Werk, indem Du es auf die untere Kante des Zifferblattes (bei der 6) auflegst und in die eine Hand nimmst (Blick auf die Rückseite mit dem Pendel) in senkrechte Betriebslage. Die Bilder, auf denen ich das bei meiner kleinen Pendeluhr (Lenzkirch Wecker) mache, zeigen Dir, was ich meine.
Stellungen des Werkes Links, Mitte, Rechts

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Die grüne Linie ist die Werksachse und die rote Linie die Pendelachse, die Achse, die das Pendel durch die Schwerkraft einnimmt.
Die Pendelgabel, anschaulich nenne ich das mal so, nimmt ja immer die Richtung zum Erdmittelpunkt ein, aber Du schaust jetzt, ob Du, wenn Du das Werk erst in senkrechter Position hast, ob die Kraft der Feder ausreicht um ein selbstständiges Ticken zu erzeugen. Bisschen anstubsen durch hin und her wackeln des Werkes darfst Du die Pendelgabel. Wenn die Uhr nicht losläuft, kippst Du das Werk minimal nach rechts oder links und suchst quasi eine Position, wo es klappt.
Die Bilder, auf denen ich das bei meiner kleinen Pendeluhr (Lenzkirch Wecker) mache, zeigen Dir, was ich meine.

Ich glaube, wir lassen es mal so weit und Du berichtest von Deinen Erfahrungen. Wenn wir Glück haben liegen die beiden Achsen bei Dir übereinander, wenn die Uhr nur in einer Schräglage ticken sollte, folgen die nächsten Anweisungen. Wenn Du noch magst? :) :) :roll:

Gruß Lins
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Einschätzung für Englische Kaminuhr

Beitrag von Gast »

Also Lins,
hier des Zwischenstand nach der ersten Prüfung: das Ankerrad gibt wohl keinen Widerstand.
Wenn man das Uhrwerk aufrecht hält und leicht hin- und herberwegt, dann bewegt sich dieses Rad entgegen des Uhrzeigersinns. Bei deinem Test lässt es sich mit sanftem Druck nur in die andere Richtung bewegen, dabei gibt dann dieser pendelnde Anker nach. Aber ein regelrechter Widerstand ist nicht zu spüren und mehr Druck möchte ich keinesfalls ausüben.

Nun mache ich mich auf die Suche nach dem Öl und einem Uhrenschlüssel.
Muss es Nähmaschinenöl sein, oder geht das auch mit Silikonöl? :?:
Und wo bekommt man so einen alten Uhrenschlüssel her? Könnte da nicht auch ein Ding aus dem Werkzeugkasten passen, ich glaube es heißt "Nuss" ? :idea: :?:

bis dann,
Doro
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Einschätzung für Englische Kaminuhr

Beitrag von lins »

Hi Doro,

kein Druck, nur so, als ob Du dem, was das Ankerrad machen will folgen wolltest. Eher ein Aufhalten und wieder Freilassen.
Das hast Du schon richtig gemacht, ganz feinfühlig. :roll: Wenn das Rad in eine Richtung weitermarschiert ist das der positive Bewesi, dass da noch Energie ankommt. :)
Ja, Schlüssel wäre jetzt ganz gut. Wenn Du die Größe nicht weißt, nimm das Werk mit. Aber es gibt auch Vielfachuhrenschlüssel
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Nur als Beispiel.
Und mit einer Nuss kommst Du nicht in die Aufzugslöcher rein, lass es lieber, besorge Dir einen vernünftigen Schlüssel, selbst wenn Du einen Vierkant dort findest.
Die Werkzeunüsse sind meistens Sechskant.
Kein Silikon. Wenn Du bei einem Uhrmacher Uhrenöl kriegst wäre das natürlich optimal.

Gruß Lins
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Beitrag von Gast »

sodele, bin schon weitergekommen.

An alle Mitleser: nicht aufregen! Das mit dem Werkzeugkasten war quatsch, habe ich gleich eingesehen, als ich mir die Teile näher angeschaut habe!

Nähmaschinenöl gefunden, die empfohlenen Stellen sind geölt.
Muss jetzt erst mal Pause machen, später geht's weiter.

Viele Grüße,
Doro
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Beitrag von Gast »

so Lins, hier die neuesten Erkenntnisse:

Wenn ich das Uhrwerk wie empfohlen festhalte (ohne eingehängtes Pendel), dann bewegt sich diese Gabel hin und her und es tickt tatsächlich weiter, auch ohne dass ich ständig einen Impuls geben muss. Und zwar in ziemlich exakt einer Position, neigt man das Werk minimal nach rechts oder links, bleibt es stehen. Ob das nun exakt die Werksachse ist, kann ich nicht erkennen, jedenfalls ist die 6 unten.
Habe in dieser Position auch Fotos gemacht: [Gäste sehen keine Links] . . . . .[Gäste sehen keine Links] . . . . . [Gäste sehen keine Links] . . . . . [Gäste sehen keine Links]

Hänge ich das Pendel ein, dann hört es relativ bald auf, egal wie ich das Uhrwerk halte.
Aber das wundert mich nicht, denn da scheint doch etwas verbogen zu sein.
[Gäste sehen keine Links]
Also im schwarz markierten Bereich hängt man doch das Pendel ein, und dieses dünne "Blech" im roten Bereich scheint mir ziemlich verbogen zu sein (oder falsch eingefädelt), zumindest kann ich mir vorstellen, dass es ein gleichmäßiges Pendeln behindert.

Viele Grüße,
Doro
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Beitrag von lins »

Doro, super!
Wenn die Pendelgabel in der Stellung, in der die Uhr läuft, über der Stelle ist, wo die Zeigerwelle hinten rausschaut, dann ist das schon mal gut, und die beiden Achsen liegen übereinander. :)
Aber Stop it!
Das mit der Aufhängung wollte ich erst jetzt starten. Da hab ich auch einen Plan, wie ich Dir vogeben kann, wie Du das hinkriegst.
Und mir wird immer klarer, dass Du das Ding zum Laufen kriegst. :D

Ich hab das aber noch nicht geschrieben und Fotos präpariert. Geduld. :)
Bald schicke ich Dir meine kaputten Uhren. haha :)

Gruß Lins
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Beitrag von lins »

Hi Doro,

So wie die grüne Linie verläuft, sollte das dünne Blech später verlaufen.

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Erster Schritt:
Der Vorsatzstift muss in roter Pfeilrichtung raus. Der ist konisch und geht folglich nur nach rechts raus. Wie?

[Gäste sehen keine Links]
So
Das grüne ist der Vorsatzstift, das was Du oben siehst ist eine Spitzzange und die setzt Du so an wie auf dem miesen Foto gezeigt.
Die rechte Backe der Zange liegt an dem festen "Galgenblock" an und die linke Backe der Zange drückt auf das dünnere Ende des Stiftes-
So kannst Du den Stift rausdrücken. Dann kannst Du die Pendelfeder theoretisch rausnehmen, aber vorsichtig mit Spitzzange in grüner Pfeilrichtung so

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Sie ist raus, aber Deine ist etwas mehr verbogen, aber höffentlich nicht gebrochen :roll:

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Wenn Dir selber was einfällt, wie Du die einigermaßen grade kriegst, versuche es ruhig vorsichtig. Da kann ich eh nix machen.
Morgen machen wir das Ding wieder rein, aber da sag ich Dir noch wie. Eigentlich im Rückwärtsgang, aber die Feder muss in diesen Schlitz gebracht werden. Also vielleicht erst oben wieder den Stift locker reinfummeln, dabei die Feder noch unten schräg nach außen lassen, und dann erst vorsichtig in diesen mittleren von den drei Schlitz einführen. Du guckst mal, wie Du hinkommst. Ich muss weg. Ich melde mich.

Gruß Lins
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Beitrag von lins »

Hi Doro,

was macht die "Uhrmacherkunst"? :D
Falls Du den Stift noch nicht rausgedrückt hast, solltest Du das langsam machen, weil die Pendelfeder bie Dir nicht im Galgen fest anliegt wie bei meinem Demofoto, sondern eher frei in der Mitte ist. Drücke also vorsichtig, so, dass die Pendelfeder nicht nach rechts "mitgerissen" wird und doch noch beschädigt wird. Vielleicht was in sen Spalt dazwischen legen. Das ist mir eben grade noch aufgefallen. :roll:

Außerdem möchte ich bei kritischen und aufmerksamen Mitlesern noch klarstellen, dass es sich bei meinem "Demo-Uhrwerk" natürlich nicht um einen Lenzkirch Wecker handelt, sondern einen baugleichen Gustav Becker Wecker. Das hab ich beim Wiederzusammenbauen erst gesehen. Ich hatte mir einfach einen von den beiden gegriffen. :) Sorry.

Gruß Lins
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