Younes hat geschrieben: ↑Donnerstag 10. Oktober 2024, 17:11
freue mich sehr noch mehr Infos zu bekommen
nun denn ... nachdem der einen Wespe, die mich stach, bis in ihr Nest gefolgt bin - hab ich jetzt soooviel Material ':) - bin selbst ganz überrascht, aber war bannig spannend. Also was alles zeigen? interessant ist es glaub schon auch für alle Mitleser, die es mit Porzellan noch so haben :upside_down_face: - Beispiele sind hauptsächlich Vasen; weitere Teller sind mir kaum begegnet. Und um es vorweg zu nehmen - diese in Siegelschriftzeichen gemalte oder gestempelte (?) Bodenmarke kann ich selbst weiterhin nicht zeitlich oder einer/der Manufaktur sicher zuordnen. Aber sie wird allg. als von dort angesehen; gibt noch einige weitere handgeschriebene, die sich einem auch nicht ganz eindeutig erschließen, die dieser Herkunft sein sollen.
Als Einstieg in der com Bucht noch mehr zum Gucken
[Gäste sehen keine Links] - daraus dann verschiedene Bodenmarken
wie hier nur in Grün
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dann zwei handgeschriebene, in denen rechts auch Nishiura steht, sich das links mir aber nicht erschließt (auch wenn Enji dabei steht, das sind m.M. andere Zeichen, könnten es aber auch heißen ...)
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dann die, wo nur Nishiura drauf steht
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sowie längere händische (da die ersten beiden linken Zeichen untereinander wieder Nishiura)
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die beiden Vasen sind optisch irgendwie 'Ausreißer'
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gotheborg hat da wie es aussieht ein Loch in seiner schwedischen Sach' zu Japan. In den USA weiß man wenigsten ein bisschen darüber, aber richtig erschlossen hat sich das erst vor allem auf japanischen Seiten. Auch wenn diese bemerkenswerten Unterglasur dekorierten Porzellane hauptsächlich in den Export (vorwiegend USA) gingen, ist man sich dort in Japan heutzutage dieser Kunst bewusst (geworden). Gab & gibt Ausstellungen und Kataloge dazu und es wird sich mit der Geschichte & Tradition nicht nur in Tajimi
[Gäste sehen keine Links] - dem Ursprungsort befasst. Die Stadt liegt in der heutigen Präfektur Gifu, früher Provinz Mino. Die Porzellanherstellung hat immer noch große Bedeutung.
Das man hier in DE oder EU fast gar nichts darüber weiß, hat wahrscheinlich damit zu tun, dass diese Porzellane zu ihrer Zeit nicht oder nur selten überhaupt hierher kamen /geliefert wurden. Diese beiden Teller dürften also wenn die Erzählung stimmt, noch mehr Vorgeschichte haben, wie sie zu ihrem ursprünglichen Eigentümer kamen.
Noch drei weitere Vorbemerkungen: Mino Porzellan wie dies hier auch genannt wird (und in der Marke steht), ist nicht zu verwechseln mit Mino Keramik; Töpferware auch aus der Gegend
[Gäste sehen keine Links] - Und, obwohl sich die Städte in verschiedenen Verwaltungseinheiten befinden, liegen Tajimi und Seto räumlich nicht sehr weit auseinander; keine 20 km
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Noch - wenn ich Links mit Translator setze, dann sind die tw. erstmal in Englisch, weil das besser verständlich wird; oben links kann man das jeweils bei Bedarf aber auch auf Deutsch o.a. ändern.
Denn damit fängt es sozusagen an - mit Seto-Porzellan - zu dem Mino technisch gesehen sowas wie eine ganz spezieller Ableger ist. In der Geschichte des chinesischen und japanischen Porzellans hat es immer schon auch Unterglasur bemaltes Porzellan gegeben; zu späteren Zeiten war das in JP aber fast nur noch beim Seto-Typus der Fall.
Dazu z.B. dort
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oder da
[Gäste sehen keine Links] - bzw.
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Wie ich darauf kam? das war die erste brauchbare Quelle zu Nishiura "Die Mino-Ware ist heute weithin bekannt, hieß aber damals Seto-Ware"
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[Gäste sehen keine Links] - daraus geht dann auch hervor, dass es ab 1847 aufeinanderfolgend drei Enji Nishiura gab, das wird in Generationen ausgedrückt. In der Tabelle dann auch Teilnahme an Ausstellungen und Prämierungen.
Gibt Literatur dazu - von der ersten bis zur 5. Generation
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das ist die Vase vom Cover (Seite gg. Maschinenübersetzung gesperrt)
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Weiter - Ausstellungen wie „An exhibition of the beauty of Seto and Mino that challenges the heart (craft) of pottery'' held at Yokoyama Museum of Art“
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dazu mit 瀬戸 (Seto) und 美濃 (Mino) beschriftet
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ein PDF dazu zeigt auf S. 3 Nr. 3 eine Nishiura Vase
[Gäste sehen keine Links] - mehr dort
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oder
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[Gäste sehen keine Links] - oder sogar was in Social media 2023
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Und dann tatsächlich die ganze Geschichte der Familie in ihrer Stadt auch anders wirksam und die ihres Porzellans mit dieser so besonderen Dekoration dort - zwei der 'Macher' mit abgebildet, der 3. und der 5. Enji Nishiura
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in Kurzform an anderer Stelle, da auch noch
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das Gebäude ist eine Gedenkhalle im ehemaligen Lagerhaus der Nishiuras
Anzunehmen ist also, dass die Hoch-Zeit dieser wie Tuschemalereien oder Farb-Holzschnitte wirkenden Objekte zwischen ca. 1890 und 1914 liegen dürfte. Sie erinnern natürlich auch an europäische, tw. sog. Weichmalereien aus dieser Periode, sind aber ihre eigene Exotik und Schönheit - nur eine Manufaktur als Bsp. zum Vergleich
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... und mir war es Freude, Spaß & Ehre das zu erkunden - ich habe fertig :relieved: