Sartre99 hat geschrieben: ↑Sonntag 29. November 2020, 08:19
nicht ahnen dass die offizielle Seite nicht stimmt
nein, das kannst Du oder man so nicht, aber Marken alleine machen es eben auch nicht immer, so wie vor beschrieben. Na ja - 'stimmen' tut sie im Wesentlichen schon; es fehlen halt nur inzwischen entscheidende Informationen. Und mit 'entscheidend' meine ich genau das, was dann (wenn es nicht so auffällige Teile so wie jetzt hier sind), auch mal Grund zu möglichen Fehlannahmen sein kann. Bin bei KPM Berlin überhaupt nicht 'richtig drin', so wie @mia_sl z.B. - aber eine solche Camaieu Malerei in der Farbe triggert immer (oder sollte es) so einige Ausrufezeichen in meinem Hirnkastl

- dazu der Durchbruch-Rand in Rokoko oder was auch immer, der schon gefühlsmäßig viel ältere Vorbilder gehabt haben müsste. Und dass man so etwas im Neorokoko im Historismus dann wieder aufgelegt haben könnte.
Und - @lins hatte schon diesen wichtigen Hinweis in seinem zweiten Link gleich mitgeliefert :upside_down_face: - den ich vollständig auch erst hinterher gelesen habe (erst eigene Meinung mir bilden wollte)
[Gäste sehen keine Links] - klappt man den Text auf, oder folgt dem in die Bucht, dann
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ein Durchbruchteller "Pompadour" der KPM Berlin, hergestellt nach dem Vorbild des 1742 entstandenen Meißner Dessertservice "Brühlscher Durchbruch" aus dem berühmten Reliefdekor-Service "Brühlsches Allerlei" für den Grafen Heinrich von Brühl (1700-1763), Entwurf Johann Friedrich Eberlein. Ein flacher Zierteller mit ansteigender zwölffach eingezogener zur Gänze durchbrochener Fahne, auf der drei verschiedene Arten von von Flecht- und Gitterwerk mit unterschiedlichen Rocaille-Muscheln als Zentralmotiv abwechseln mit a jour gearbeiteten Blütenzweigen. Der Spiegel ist mit bunten Blumen in Weichmalerei und Goldreliefverzierungen bedeckt, die Fahne vergoldet.
Dem laut Modellbuch der KPM Berlin im Oktober 1898 Als "Ersatz für ein altes schiefes Modell" unter dem neuen Namen "Pompadour" wiederaufgelegten Tellermodell liegt ein Gotzkowsky-Vorbild zugrunde. Doch auch dieser "Teller mit durchbrochenen Blumen Rand von königlicher Bestellung ist keine Eigenschöpfung der KPM Berlin, sondern kopiert ihrerseits den 1742 entstandenen Meißner Dessertteller "Brühlscher Durchbruch".
Dieser Teller im Geschmack des "dritten Rokoko" hat sich offenbar nicht nur beim wohlhabenden Bürgertum großer Beliebtheit erfreut, sondern vor allem beim preußischen Kaiserhaus, wie der weit über 100 Teller zählende Bestand aus Doorn beweist.
Durchmesser 24 cm, Durchmesser Standring 13 cm, Höhe 2,5 cm. Als Markenzeichen der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin finden wir das unterglasurblaue Zepter mit einem unterglasurblauen X untendrunter leider mit einem dicken Schleifstrich und verschiedene Blindzeichen. ... ein wahres Prachtexemplar. Nahezu museal und sammelwürdig.
Tja - das besagt aber auch was? nicht in der Manufaktur bemalt - das allein ist auch schon noch ein Riesenunterschied - denn (ähem)
"Hinweis: Ein gleicher KPM Berlin Durchbruchteller mit ähnlichen Motiv und mit dem roten Reichsapfel als Malermarke und 1. Wahl steht aktuell bei Ebay für über € 3.000,00 zur Versteigerung" - bissl krasser Vergleich schon, aber außergewöhnliche Objekte wie der da z.B. wurden so hoch und höher geschätzt (obwohl: bei dem Haus eh mit Vorsicht zu genießen)
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Das potentiell Fatale für einen Fragesteller, der ansonsten von einem relativ x-beliebigen Durchbruchteller aus dem 2. Drittel 20. Jh.ausgehen würde, ist eben die Bedeutung und ein möglicher Wert - und das können erhebliche Unterschiede sein. Und es gilt zu dabei auch zu bedenken, dass manche nur einmal kommen, einstellen, sich schnell Antwort abholen - und wurden nie wieder gesehen :grimacing: - spätere Erkenntnisse und Meinungen werden verpasst