2 Bauernschränke geschnitzt

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Guten Abend,
in dem fast leer geräumten Haus meiner Oma stehen zwei geschnitzte alte Schränke.
Ich weiß, dass die schon meiner Uroma gehört haben, ich bin 68 Baujahr und die Möbel standen als ich Kind war, bei ihr im Haus.
Die Möbel sind in keinem guten Zustand, fleckig, Türen schließen nicht mehr richtig, Glasscheiben kaputt.
Der große Schrank lässt sich auseinander nehmen. Bessere Bilder bekomme ich im Moment nicht hin.
Ich habe das Internet durchwühlt, aber nichts ähnliches gefunden.
Was sind das für Schränke? Sind die trotz des Zustandes noch was wert oder Sperrmüll?
Danke
Grüße

Schrank 5

Bauern 8.JPG (3.28 MiB) 654 mal betrachtet

Schrank 4

Bauern 5.JPG (3.37 MiB) 654 mal betrachtet

Schrank 3

Bauern 4.JPG (3.08 MiB) 654 mal betrachtet

Schrank 2

Bauern 3.JPG (3.05 MiB) 654 mal betrachtet

Schrank 1

Bauern 1.JPG (3.35 MiB) 654 mal betrachtet

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Mehr Bilder

Schrank 8

Bauern 13.JPG (2.92 MiB) 652 mal betrachtet

Schrank 7

Bauern 11.JPG (2.71 MiB) 652 mal betrachtet

Schrank 6

Bauern 10.JPG (3.67 MiB) 652 mal betrachtet

[rw]

Das sind zwei Renaissance-Revival-Möbelstücke aus dem frühen 20. Jahrhundert. Die Fischscharniere und Rosetten erinnern sehr an Beschläge, die auf französischen Schränken und flämischen Räumen zu finden sind. Geschnitzte Türverkleidungen sind sehr typisch für diese Zeit und waren in ganz Kontinentaleuropa beliebt (und auch in England, waren dort aber als Elizabethan Revival bekannt). Baumstumpf, den Baum über seinem Kopf und so etwas wie einen Apfel weitergeben? an eine Frau).
Das maschinelle Schnitzen von Szenen auf Möbeln begann bereits in den 1870er Jahren mit der Erfindung der Stahlstanze. Maschinen würden so eingestellt, dass sie die Schnitzereien grob in das Holz schneiden und dann reinigen, um Späne und Sägemehl zu entfernen. Die Spindelschnitzmaschine (erfunden vor 50 Jahren) tat dasselbe für Spindeln und angewandte Vorsprünge usw.
Dann wurden Szenen wie die Deine in Stahlformen gepresst und konnten immer und immer wieder ohne Variation reproduziert werden. Anhand der Bilder kann ich nicht sagen, ob Ihre Schnitzerei aus Formen stammt oder nicht, da ich sie nicht stark vergrößern kann, also solltes Du die beiden oben erwähnten Szenen vergleichen, um zu sehen, ob sie genau übereinstimmen oder einige Unterschiede aufweisen.
Ich würde mich auf jeden Fall an sie halten. Die Glasscheiben sind leicht austauschbar und abgesehen davon scheinen die Stücke in gutem Zustand zu sein und sammeln jetzt ein beträchtliches Alter und Autorität an. In weiteren 100 Jahren werden diese von Deinen Urenkeln als wichtige Repräsentationen von Möbeln aus dem frühen 20. Jahrhundert geschätzt, als Revival-Stile wie dieser in Europa populär waren.

MfG
rw

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Wunderbar.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Mit den Informationen konnte ich auch gleich ähnliche Stücke im Internet finden.
In zwei Wochen bin ich wieder im Haus meiner Oma, da werde ich mir die Schnitzereien mal genauer ansehen.
Grüße

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Heute haben wir die Schränke aus ihrem dunklen Loch befreit und sauber gemacht.
Da sehen sie gleich viel besser aus.
Das gleiche Bild auf beiden Schränken ist nicht identisch, sie haben Unterschiede.

Grüße an Alle

IMG_4566.JPG (3.48 MiB) 585 mal betrachtet

IMG_4565.JPG (4.37 MiB) 585 mal betrachtet

IMG_4554.JPG (3.29 MiB) 585 mal betrachtet

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[rw]

Vielen Dank für diese größeren Bilder und ich sehe leichte Unterschiede in der Darstellung derselben Szene, aber ich kann immer noch keine Beweise für Handschnitzereien erkennen, für mich scheinen diese Platten aus der Fabrik zu sein und in Formen gepresst zu sein. Beim Schnitzen von Hand würden man erwarten, Spuren von Werkzeugspuren zu sehen, die der Schnitzer hinterlassen hat. Es kann sich um eine Messerspur handeln, die leicht über das Bild hinausragt, oder um einen nicht ganz präzisen Abschluss einer Kurve.
Leicht unterschiedliche Bilder können auch entstehen, wenn dieselbe Form über einen längeren Zeitraum verwendet wird. Die ersten Bilder sind recht gut, aber nach häufigem Gebrauch können die spezifischen Details etwas unscharf werden.
Dies ist sehr häufig beim Druck, wo die frühesten Gravuren immer die besten sind, aber schließlich die Stahlform verworfen oder neu geätzt werden muss.

MfG
rw

[Willi]

noch was wert

Mittlerweile hast du ja schon einige Anfragen hinter dir und solltest bereits wissen, dass hier keine Werte abgefragt werden können. Trotz der doch recht unvorteilhaften Fotos würde ich deine Stücke in die 1970er-Jahre einordnen, falls dich das interessiert. Dafür müsstest du dann aber bitte doch den Text im roten Kasten lesen und beachten.

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An rw
danke für die Antworten, jetzt wissen wir einiges mehr.
Grüße