Weihwasserschale - Perlmuttarbeit - 19.Jahrhundert
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Weihwasserschale - Perlmuttarbeit - 19.Jahrhundert
Vor einigen Tage habe ich etwas aus "der Bucht" gefischt.
Bezeichnet wurde es als: "Weihwasserbecken Muschel Lack Perlmuttintarsien - Heiligenbildchen 19.Jhd"
Hier der link dazu:
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Nun frage ich mich seit Tagen was ich da habe.
Die Muschel-Art habe ich schon gefunden: Aus der Familie der Mördermuscheln - eine Tridacna:
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Mit dem "Rest" fische ich im Trüben:
- Was hat's mit den Perlmutt-Gewändern der beiden Männern und des Engels auf sich?
- Waren die x übermalt? Teilweise sind Reste von Farbe darauf zu sehen. Aber welchen Sinn macht es Perlmutt
zu unterlegen und dann zu übermalen.
- Wen/was stellen die Herren dar?
- Wo könnte so eine Arbeit entstanden sein - Italien?
- Wo hing so was - Haushalt, Kloster, Kirche?
- Stimmt 19.Jahrhundert - kann man das noch eingrenzen?
- Kann man die dicke, kraquelierte Firnis(?) abtragen? Ich kann Bäume, Büsche, Landschaft und Wolken darunter erkennen.
Zustand:
Die Größe 39 x 21 cm. Oben an dem Dreipass iss ne (schlecht) reparierte Bruchstelle. Anders als im Angebot
geschrieben, gibt's keine Bruchstelle an dem eigentlichen Weihwasserbecken - aber es hat alte, dicke Kalkablagerungen
am Wasserrand.
Jetzt hoffe ich, daß Ihr mir zur ein-oder-anderen-Frage etwas sagen könnt.
Bezeichnet wurde es als: "Weihwasserbecken Muschel Lack Perlmuttintarsien - Heiligenbildchen 19.Jhd"
Hier der link dazu:
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Nun frage ich mich seit Tagen was ich da habe.
Die Muschel-Art habe ich schon gefunden: Aus der Familie der Mördermuscheln - eine Tridacna:
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Mit dem "Rest" fische ich im Trüben:
- Was hat's mit den Perlmutt-Gewändern der beiden Männern und des Engels auf sich?
- Waren die x übermalt? Teilweise sind Reste von Farbe darauf zu sehen. Aber welchen Sinn macht es Perlmutt
zu unterlegen und dann zu übermalen.
- Wen/was stellen die Herren dar?
- Wo könnte so eine Arbeit entstanden sein - Italien?
- Wo hing so was - Haushalt, Kloster, Kirche?
- Stimmt 19.Jahrhundert - kann man das noch eingrenzen?
- Kann man die dicke, kraquelierte Firnis(?) abtragen? Ich kann Bäume, Büsche, Landschaft und Wolken darunter erkennen.
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Die Größe 39 x 21 cm. Oben an dem Dreipass iss ne (schlecht) reparierte Bruchstelle. Anders als im Angebot
geschrieben, gibt's keine Bruchstelle an dem eigentlichen Weihwasserbecken - aber es hat alte, dicke Kalkablagerungen
am Wasserrand.
Jetzt hoffe ich, daß Ihr mir zur ein-oder-anderen-Frage etwas sagen könnt.
Zuletzt geändert von Pontikaki Verified am Sonntag 15. Mai 2022, 15:52, insgesamt 2-mal geändert.
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Weihwasserschale - Perlmuttarbeit - 19.Jahrhundert
Fotos Teil 2
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Fotos Teil 3
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Fotos Teil 4
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Weihwasserschale - Perlmuttarbeit - 19.Jahrhundert
Ich schieb mein Becken jetzt noch mal nach vorne. Ich weiß ich hab schrecklich viele
Fragen dazu - aber vielleicht weiß doch jemand hier bei einzelnen Fragen in welche Richtung
ich jeweils weiter forschen könnte?
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Weihwasserschale - Perlmuttarbeit - 19.Jahrhundert
Hi Marion,
zuerst mal zum Motiv:
Das zeigt Jesus beim Gebet im Garten Gethsemane am Ölberg. Zur Geschichte hier
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>>Die Gruppe besteht in der Regel aus einer Jesusfigur und Figuren der schlafenden Jünger Petrus, Johannes und Jakobus sowie des Engels, der Jesus in seiner Angst stärkt (Lukas 22, 43) und zugleich den Kelch hält ...<<
Beispiel
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Der Weihwasserkessel hing gewöhnlich in der Stube, neben der Tür, damit man sich, wenn man die Wohnung verließ, im Vorbeigehen mit dem geweihten Wasser bekreuzigen konnte.
Der Stil ist neogotisch, aber die Form wurde lange nach den 80er Jahren des 19. Jahrhuderts beibehalten. Dein Exemplar würde ich aber schon in diese Zeit legen. Aber auch nicht älter.
Ich denke, dass nur die Gewänder aus Perlmutt sind und nur der Faltenwurf und die Übergänge bemalt waren. Das Perlmutt war also nur auf den Flächen zu sehen gewesen.
Die Farbe hat auf dem glatten Grund nicht "überlebt", zumal beim Eintauchen der Finger bestimmt manchmal danebengegriffen worden ist, vor allem wennes dunkel war. Das Wasser hat dann der Malerei den Rest gegeben.
Nach einem vergleichbaren Teil werde ich noch suchen. Ich würde auf Frankreich tippen.
Gruß
Lins
zuerst mal zum Motiv:
Das zeigt Jesus beim Gebet im Garten Gethsemane am Ölberg. Zur Geschichte hier
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>>Die Gruppe besteht in der Regel aus einer Jesusfigur und Figuren der schlafenden Jünger Petrus, Johannes und Jakobus sowie des Engels, der Jesus in seiner Angst stärkt (Lukas 22, 43) und zugleich den Kelch hält ...<<
Beispiel
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Der Weihwasserkessel hing gewöhnlich in der Stube, neben der Tür, damit man sich, wenn man die Wohnung verließ, im Vorbeigehen mit dem geweihten Wasser bekreuzigen konnte.
Der Stil ist neogotisch, aber die Form wurde lange nach den 80er Jahren des 19. Jahrhuderts beibehalten. Dein Exemplar würde ich aber schon in diese Zeit legen. Aber auch nicht älter.
Ich denke, dass nur die Gewänder aus Perlmutt sind und nur der Faltenwurf und die Übergänge bemalt waren. Das Perlmutt war also nur auf den Flächen zu sehen gewesen.
Die Farbe hat auf dem glatten Grund nicht "überlebt", zumal beim Eintauchen der Finger bestimmt manchmal danebengegriffen worden ist, vor allem wennes dunkel war. Das Wasser hat dann der Malerei den Rest gegeben.
Nach einem vergleichbaren Teil werde ich noch suchen. Ich würde auf Frankreich tippen.
Gruß
Lins
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- Pontikaki Verified Offline
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Weihwasserschale - Perlmuttarbeit - 19.Jahrhundert
Aaah lins - das mit dem Ölberg-Motiv trifft's genau. Ich hab nochmal mit der Lupe geschaut und ja, der
Engel hält nen Kelch (ich hielt's bislang für'n Buch). Jesus ist also der Stehende und unten schläft einer der Jünger.
Das Bildnis leuchtet in manchen, seitlichen Positionen so hell und gülden, daß ich beim Malgrund auch schon an ein
Blech (Messing) dachte. Aber die Perlmutteinlagen schließen oben völlig bündig ab - sind also nicht aufgesetzt.
Will sagen: dIe Perlmutt-Teile sind - wie bei der Perlmutt-Lackarbeit der Umrandung - eine Intarsienarbeit.
Engel hält nen Kelch (ich hielt's bislang für'n Buch). Jesus ist also der Stehende und unten schläft einer der Jünger.
Das Bildnis leuchtet in manchen, seitlichen Positionen so hell und gülden, daß ich beim Malgrund auch schon an ein
Blech (Messing) dachte. Aber die Perlmutteinlagen schließen oben völlig bündig ab - sind also nicht aufgesetzt.
Will sagen: dIe Perlmutt-Teile sind - wie bei der Perlmutt-Lackarbeit der Umrandung - eine Intarsienarbeit.
:*
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- el tesoro Offline
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Weihwasserschale - Perlmuttarbeit - 19.Jahrhundert
Hola,
nach meiner Einschätzung war dies mal ein Spiegelrahmen aus Nordafrika evt. auch Indien
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Als der zu Bruch ging, hat sich jemand ans "Ver"-Basteln gemacht. Die Chinesen haben sich an den Mother of pearl Intarsien auch erprobt aber nie so grobschlächtig ':) [Gäste sehen keine Links]
I
Ich sehe den nicht älter als 1920 /1930 :thinking:
nach meiner Einschätzung war dies mal ein Spiegelrahmen aus Nordafrika evt. auch Indien
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I
Ich sehe den nicht älter als 1920 /1930 :thinking:
Alle Bewertungen und Einschätzungen sind meine persönliche Meinung und ohne Garantie oder Gewähr
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- Pontikaki Verified Offline
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Weihwasserschale - Perlmuttarbeit - 19.Jahrhundert
Dem widerspricht, daß der Bereich hinter/unter der Muschel keine Perlmut-Verzierung aufweist: Die Leerstelle hätte bei nem Spiegelrahmen komisch ausgesehen.
Auch die Hohlkehle und deren Bemalung am Übergang zwischen Bild und Rahmen sieht nich so aus
als hätte da in jüngerer Zeit mal jemand was umgefriemelt. Und die Rückseite gibt das auch nich her.
Auf Pamono hab ich jetzt einen Tisch gefunden, bei dessen Perlmuttintarsien auf der Tischplatte ein
ganz ähnliches Phänomen zu sehen ist wie bei meinem Becken. Die Türme scheinbar ehemals bemalt
und nun zahlreiche Defekte. Leider steht kein Herkunftsland dabei:
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Dann fand ich noch nen Stuhl aus Spanien - stilistisch ähnlich find ich die güldene Bemalung mit den
eingelassenen Perlmuttsplittern - leider grottige Fotos:
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Marion Ongyert - Goldschmiedin
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Weihwasserschale - Perlmuttarbeit - 19.Jahrhundert
Hi zusammen,
hier ist auch noch Einiges dieser Art dabei
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Da wurde auch gerne mit Pappmache gearbeitet wie bei den Lacksachen.
Grüße
Lins
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Da wurde auch gerne mit Pappmache gearbeitet wie bei den Lacksachen.
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