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Suppenkelle/Schöpfkelle Augsburg 18. Jahrhundert - wer ist der Silberschmied

Enträtsele die Geheimnisse deiner Silberschätze! 🗝️ In diesem Forum dreht sich alles um die Identifikation von Silberstempeln, Silberpunzen, Meistermarken, Beschauzeichen und anderen Kennzeichnungen auf altem und neuerem Silber. 🪙 Egal ob du Sammler, Silberschmied oder einfach nur neugierig bist – tausche dich mit anderen Kennern aus, entschlüssele die Botschaften der Punzen und erfahre mehr über die Geschichte deiner Silberobjekte!

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  • Thomas66 Offline
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Suppenkelle/Schöpfkelle Augsburg 18. Jahrhundert - wer ist der Silberschmied

Beitrag von Thomas66 »

Liebe Gemeinde,

ich habe mir diese Suppenkelle bei einem Auktionshaus ersteigert, sie ist mit dem Pinienzapfen und dem "H" für Augsburg gestempelt, wenn ich richtig liege, müsste das für die Zeit 1747 bis 1749 stehen. Die Marke des Silberschmieds ist entweder "IM" oder "WI", je nachdem wie herum man sie liest.

Im Rosenberg habe ich diese Marke nicht gefunden, wer könnte es sein? Liege ich mit dem Herstellungsjahr richtig?

Sie ist rund 35 cm lang und wiegt knapp 200 Gramm.

Vielen Dank für eure Zeit und Expertise :blush:

Viele Grüße
Thomas
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  • allina20032 Offline
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Suppenkelle/Schöpfkelle Augsburg 18. Jahrhundert - wer ist der Silberschmied

Beitrag von allina20032 »

Guten Tag,

Wir haben hier für diese Art "altes" Silber mit @silberpunze einen Experten.

Als Novize im Silber vor 1888 hab ich dann aber trotzdem mal gesucht.

Der Ausgburger "Pyr" als Stadtzeichen wurde schon genannt. Hier etwas zum Nachlesen.
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Im Rosenberg als Fundstelle hab ich auch mal nachgesehen.
Der "Zapfen" in Verbindung mit dem "H" erscheint in mehreren Zeitperioden.
1747-1749, hier zu sehen unter der Nr. 252
[Gäste sehen keine Links]
1795-1797, hier zu sehen unter lfd. Nr. 286
[Gäste sehen keine Links]
Sowie ggf. für 1822, dort in Nummer 313
[Gäste sehen keine Links]

Die Unterschiede in der zeitlichen Einschätzung sind mit diesen Zeichnungen schwierig, da die Details nicht so gut erkennbar sind.
So hat das dann auch unser Experte @silberpunze in einem früheren Beitrag zu genau diesem Jahreszapfen hier im Forum festgestellt.
'Rosenberg ist überholt, der H.Seling wäre da besser.
viewtopic.php?t=15210

Den "Seling" hab ich natürlich nicht, allerdings gibt es im WEB div. Stücke, die auf diese Fundstelle verweisen.

Ich denke schon, daß die Punze "IM" bedeutet und nicht "WI". Ein "W" hätte da m.E. weiter auseinander stehende Striche.

Hier - nur mal als Beispiel - die Initialen "IM" auf einem Rauchfass, einem Joseph Moye zugeschrieben, der allerdings 1740 verstorben sein soll. Aufgrund der o.g. Zeiträume passt das dann nicht.
Aber mal als Beispiel für Punzen wie sie im Seling dokumentiert sind. Das ganze als Download.
[Gäste sehen keine Links]

Helmut Seling, die Person:
[Gäste sehen keine Links]
Sein Werk unter Schriften: Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529–1868.

Ich persönlich hätte den Zapfen als in den Zeitraum 1795 bis 1797 eingeschätzt.
Hier einen "IM" gefunden, der als Name allerdings nicht genannt wird. Lfd. Nummer 1024 mit Verweis auf den Pyr zu Nummer 286.
[Gäste sehen keine Links]

Weitere Suchen zu "IM" im WEB derzeit ohne weitere Erkenntnisse zu einem Namen.

Es grüßt

Ali
Zuletzt geändert von allina20032 am Freitag 19. August 2022, 19:16, insgesamt 1-mal geändert.
  • Thomas66 Offline
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Suppenkelle/Schöpfkelle Augsburg 18. Jahrhundert - wer ist der Silberschmied

Beitrag von Thomas66 »

Vielen Dank Ali für deine Infos und Ausführungen.
allina20032 hat geschrieben: Freitag 19. August 2022, 18:46 Ich persönlich hätte den Zapfen als in den Zeitraum 1795 bis 1797 eingeschätzt.
Ich glaube nicht, dass es dieser Zeitraum ist, weil der senkrechte Strich von der Mitte des "H" zum Pyr fehlt. Ich habe mich - vorerst - für 1747 - 1749 entschieden, weil dieser Pyr bauchiger ist als 1822. Will sagen, der Pyr von 1747 bis 1749 hat mehr einzelne Punkte, so wie bei meiner Suppenkelle. Der Pyr von 1822 hat weniger Punkte und ist schlanker.

Der zweite Grund für meine Annahme sind die Füßchen unten beim "H", die von 1747 bis 1749 sind (im Rosenberg) breiter, für 1822 (im Rosenberg) schmaler.
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Suppenkelle/Schöpfkelle Augsburg 18. Jahrhundert - wer ist der Silberschmied

Beitrag von Silberpunze »

OK ... ihr habt mich gerufen, hier bin ich O:-)

Wer sich mit altem Silber beschäftigt, kommt am Ende am Buch von Seling (für Augsburg) oder dem GNM für Nürnberg nicht vorbei.
Leider muss ich den Beitragsersteller bezüglich seiner zeitlichen Einschätzung enttäuschen.
Schon allein der lanzettförmige Stiel der Kelle deutet auf eine Zeit eher nach 1800. Die Marke von 1795-1798 ist es also auch nicht (Da würde der Pinienzapfen auch eher wie ein Baum aussehen, mit einem dünnen Baumstiel, der bis zum Mittelbalken des H reicht.)
Da BZ mit seiner kleinen Ausbuchtung unten Mitte-Links ist eindeutig das BZ Seling Nr.3160 von 1822-23.

Der Meister IM ist auch nicht selten und bekannt. Es handelt sich hier um Joseph Heinrich Mussmann (Seling Nr. 2713), der als Silberarbeiter 1822 Meister wird. und nach 1865 gestorben ist.
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Beitrag von nux »

Silberpunze hat geschrieben: Samstag 20. August 2022, 20:12 (Da würde der Pinienzapfen auch eher wie ein Baum aussehen, mit einem dünnen Baumstiel, der bis zum Mittelbalken des H reicht.)
Hallo :slightly_smiling_face:

hab gestern so für mich selber rumgeschnuffelt und versucht von dem Mussmann (nur in Verdacht) Stücke / MZ zum Vergleich anzusehen. Fand aber nichts Aussagekräftiges.
Jedoch kam mir eben auch das unter [Gäste sehen keine Links] - fand ich etwas seltsam, denn da ist doch ein 'Bäumchen'?

Gruß
nux
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Beitrag von Silberpunze »

nux hat geschrieben: Samstag 20. August 2022, 21:58 fand ich etwas seltsam, denn da ist doch ein 'Bäumchen'?
Ich glaube, dass das in diesem Fall täuscht. Es ist jedenfalls bei dem H von 1822/23 das wichtigste und unverkennbare, dass unten rechts eine Ecke von der Punze abgeplatzt ist. Wann das passiert ist, ob es also Beispiele gibt, wo die Marke noch intakt ist, weiß ich jedoch nicht.
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Beitrag von Thomas66 »

Silberpunze hat geschrieben: Samstag 20. August 2022, 20:12 Da BZ mit seiner kleinen Ausbuchtung unten Mitte-Links ist eindeutig das BZ Seling Nr.3160 von 1822-23.
Schade, ich hatte gehofft, dass sie aus dem 18. Jahrhundert ist.

Aber vielen Dank für deine Ausführungen. :blush:
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