Bestimmung eines seltenen Kruges und der Punze
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- Joker Offline
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Bestimmung eines seltenen Kruges und der Punze
Hallo allerseits,
ich habe einen alten Bierkrug aus Zinn ersteigert, dessen Form ich zuvor noch nie gesehen habe. Er wirkt auf mich barock, was natürlich nicht heißen muß, daß er aus der Zeit stammt. Der Fuß ist abgebrochen, sodaß ich auf seiner Oberseite, die normalerweise den Boden des Kruges darstellt, eine Punze entdecken und freilegen konnte. Kann mir jemand weiterhelfen? Wo kommt der Krug her, und in welcher Zeit wurde er hergestellt?
ich habe einen alten Bierkrug aus Zinn ersteigert, dessen Form ich zuvor noch nie gesehen habe. Er wirkt auf mich barock, was natürlich nicht heißen muß, daß er aus der Zeit stammt. Der Fuß ist abgebrochen, sodaß ich auf seiner Oberseite, die normalerweise den Boden des Kruges darstellt, eine Punze entdecken und freilegen konnte. Kann mir jemand weiterhelfen? Wo kommt der Krug her, und in welcher Zeit wurde er hergestellt?
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- nux Offline
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Bestimmung eines seltenen Kruges und der Punze
Hallo & willkommen :slightly_smiling_face:
aber bitte noch ein paar zusätzliche Bilder des Objekts, also von allen Seiten, oben & unten; dazu auch ca. Maße angeben. Das sieht nämlich mehr nach einer Kanne als Krug aus.
Herkunft - ersteigert aus DE (Gegend) oder von anderswo?
erster Eindruck - die Marke sieht aus wie eine Mitra?
Gruß
nux
aber bitte noch ein paar zusätzliche Bilder des Objekts, also von allen Seiten, oben & unten; dazu auch ca. Maße angeben. Das sieht nämlich mehr nach einer Kanne als Krug aus.
Herkunft - ersteigert aus DE (Gegend) oder von anderswo?
erster Eindruck - die Marke sieht aus wie eine Mitra?
Gruß
nux
- Joker Offline
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Bestimmung eines seltenen Kruges und der Punze
Hallo nux,
die Mitra (Bischofsmütze) scheint tatsächlich der richtige Tip zu sein. Wurde das Teil evt. in einem Kloster hergestellt? Ich suche noch nach Literatur, die Auskunft über Punzen und Stile der Zinngeschirre gibt. Auf die Schnelle habe ich dies gefunden als Teil eines Wappens.
Ersteigert habe ich das Stück aus der Nähe von Braunschweig, was aber natürlich gar nichts sagt. Wäre aus meiner Sicht eher Zufall, wenn es von dort stammen würde. Die Höhe vom Boden bis Oberkante Deckel ist 25 cm, der Durchmesser am Bauch beträgt 11 cm. Ob Krug oder Kanne ist wohl Definitionssache und für mich ohne Belang. Sie hat nur diese eine Punze. Das Verrückte ist: Man kann sie eigentlich nur sehen, weil das Unterteil abgegangen und der Boden somit frei zugänglich ist. Natürlich waren da Oxidation und Ablagerungen drauf. Das Teil sieht ringsum genauso aus wie auf dem Foto zu sehen. Wie das genau hergestellt worden ist, ist mir noch nicht klar. Aber ich habe eine Idee, wie man das gemacht haben könnte:
Zuerst schnitzt man ein Positiv aus Holz, das dann mit einem Keramikmaterial umkleidet wird. Das wird dann gebrannt.Zwei Längsschnitte ermöglichen das spätere Öffnen der Kokille. Dann füllt man die Keramikform (Kokille) mit flüssigem Zinn, wartet vielleicht 2 Minuten und schüttet das flüssige Zinn heraus. Es bleibt eine je nach Dauer dünnere oder dickere Wand übrig, die erkaltet ist. Dann wird die Kokille vorsichtig entfernt, und voila! Der Rest ist Handarbeit. So weit meine Idee. Die Wand ist gerade im unteren und Bodenbereich sehr dünn, was dazu geführt haben mag, daß sich der Boden mit der Zeit immer weiter abgesenkt hat, bis der Fuß abgebrochen ist. Eigentlich eine klassische Fehlkonstruktion!
Wenn es hilft, kann ich die Tage noch je ein Bild von oben und unten machen.
Nachtrag:
Der Fuß ist natürlich ein Gußteil, was man von unten sehr deutlich sieht. Das wurde am Schluß unten angelötet.
die Mitra (Bischofsmütze) scheint tatsächlich der richtige Tip zu sein. Wurde das Teil evt. in einem Kloster hergestellt? Ich suche noch nach Literatur, die Auskunft über Punzen und Stile der Zinngeschirre gibt. Auf die Schnelle habe ich dies gefunden als Teil eines Wappens.
Ersteigert habe ich das Stück aus der Nähe von Braunschweig, was aber natürlich gar nichts sagt. Wäre aus meiner Sicht eher Zufall, wenn es von dort stammen würde. Die Höhe vom Boden bis Oberkante Deckel ist 25 cm, der Durchmesser am Bauch beträgt 11 cm. Ob Krug oder Kanne ist wohl Definitionssache und für mich ohne Belang. Sie hat nur diese eine Punze. Das Verrückte ist: Man kann sie eigentlich nur sehen, weil das Unterteil abgegangen und der Boden somit frei zugänglich ist. Natürlich waren da Oxidation und Ablagerungen drauf. Das Teil sieht ringsum genauso aus wie auf dem Foto zu sehen. Wie das genau hergestellt worden ist, ist mir noch nicht klar. Aber ich habe eine Idee, wie man das gemacht haben könnte:
Zuerst schnitzt man ein Positiv aus Holz, das dann mit einem Keramikmaterial umkleidet wird. Das wird dann gebrannt.Zwei Längsschnitte ermöglichen das spätere Öffnen der Kokille. Dann füllt man die Keramikform (Kokille) mit flüssigem Zinn, wartet vielleicht 2 Minuten und schüttet das flüssige Zinn heraus. Es bleibt eine je nach Dauer dünnere oder dickere Wand übrig, die erkaltet ist. Dann wird die Kokille vorsichtig entfernt, und voila! Der Rest ist Handarbeit. So weit meine Idee. Die Wand ist gerade im unteren und Bodenbereich sehr dünn, was dazu geführt haben mag, daß sich der Boden mit der Zeit immer weiter abgesenkt hat, bis der Fuß abgebrochen ist. Eigentlich eine klassische Fehlkonstruktion!
Wenn es hilft, kann ich die Tage noch je ein Bild von oben und unten machen.
Nachtrag:
Der Fuß ist natürlich ein Gußteil, was man von unten sehr deutlich sieht. Das wurde am Schluß unten angelötet.
Zuletzt geändert von rup Verified am Dienstag 10. Januar 2023, 08:57, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bild gelöscht, bitte die Regeln beachten ...
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- nux Offline
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Bestimmung eines seltenen Kruges und der Punze
die Form ist auch m.M. das eigentlich Ungewöhnliche, ja. Jedenfalls in Zinn, weil sog. Enghalskrüge aus Fayence gehen vom Korpus her schon in die Richtung (auch zeitlich) und die gibt es tw. auch mit einer Art Godronierung :thinking:
nur so ganz allgemein zwecks Vergleich/Überlegung dazu [Gäste sehen keine Links]
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- Joker Offline
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Bestimmung eines seltenen Kruges und der Punze
Hier noch Fotos von oben und vom Fuß:
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- rup Verified Offline
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Bestimmung eines seltenen Kruges und der Punze
alles was nicht zum Thema gehört ist nun weg und es schaut demnächst bestimmt noch einer der Zinnexperten rein ...
- Joker Offline
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Bestimmung eines seltenen Kruges und der Punze
Hier gibt es gerade eine Auktion mit einer ebenfalls godronierten Kanne, die mit 1830 geschätzt wird. Ob zur Biedermeierzeit allerdings noch Modelle aus dem Barock hergestellt wurden, finde ich fraglich.
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Leider darf ich hier kein Bild vom Angebot zeigen, insofern wird der Link irgendwann nicht mehr aufrufbar sein.
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Leider darf ich hier kein Bild vom Angebot zeigen, insofern wird der Link irgendwann nicht mehr aufrufbar sein.
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- nux Offline
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Bestimmung eines seltenen Kruges und der Punze
na ja - die Gravur als 'Geburtsjahr des Besitzers' zu deklarieren spricht nicht gerade für - na ja. Und die Marke nicht zu zeigen, stattdessen nicht nachprüfbar was aus einem Buch? insgesamt zu kleine Fotos - alles murksig. Da kann man der Optik der Kanne selbst samt Putti mehr trauen

dann nehmen wir doch eine aus einem Archiv, da sollte der Link länger halten [Gäste sehen keine Links]
ähnlich der dort [Gäste sehen keine Links]
Die Sache mit Godronierungen bei (Kaffee-)Kannen, Stitzen, Krügen etc. - das ist schon aufzutreiben. Aber nicht auf einer Form wie hier? Gibt schon in DE auch vergleichbare Formen mit tief angesetztem Bauch und gefußt - aber eben ohne. Rats-, Zunft- & Abendmahlskannen (mit & ohne Schnaupe) z.B zeigen solche Merkmale. Die Marke hier in der Interpretation vllt. dem Verwendungszweck geschuldet ?
Altes deutsches Zinn hätte vermutlich meist entsprechende Marken - diese Kennzeichnung im Inneren allein - ?? woanders? aber wo. Apropos - wo bleibt denn bloß der @Zinnsammler hier?
Man kann z.B. etwas wie das Folgende in mehreren Sprachen versuchen/betreiben, aus einer Such- ein bisschen eine Raum-Zeit-Maschine machen :') - und so rumzugucken, ob irgendwas in der Art aufscheint
18-hundert-nochwas [Gäste sehen keine Links] - wie man sieht, da/dort wohl eher nicht
17-hundert-nochwas [Gäste sehen keine Links]
aha? [Gäste sehen keine Links] - das sieht aber schon mehr nach beginnendem Rokoko aus, und keine Info außer undeutliche Stempel anbei - kann auch sonstwoher sein
noch ein Bsp. - alle glatt [Gäste sehen keine Links]
andere Möglichkeit - von wegen Stillleben - gibt 'ne Menge sehr alte Gemälde, wo Gefäße aus Zinn mit drauf sind :smirk:
- Joker Offline
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Bestimmung eines seltenen Kruges und der Punze
Seh' ich genauso. Für mich ist die Angabe mit 1751 als Geburtsjahr des Besitzers auch Humbug. Das Datum ist m.E. passend für die Entstehung. Und das meiner Kanne auch, mas o menos. Nur die Herkunft mit der Bischofsmützen-Marke wäre noch zu klären. Interessant ist das Teil in jedem Fall, da es scheinbar kein Pendant auf dem Markt zu geben scheint. Humpen und Stitzen hingegen gibt es wie Sand am Meer....
- marker Offline
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Bestimmung eines seltenen Kruges und der Punze
Guten Tag, abgesehen davon, dass mir die Griff-Form reichlich modern (nach-historistisch) zu sein scheint, stimmt etwas mit der Godronierung nicht. Bei authentischen alten Stücken würde sie auf Fuss, Korpus und Deckel gleichsinnig verlaufen, die Godrons liefen im wesentlichen ineinander über. Bei Korpus und Deckel kann man das hier prima sehen, die gehören augenscheinlich zusammen (beim Deckel fehlt eigentlich ein Knauf - ob da je einer drauf war ?). Beim Fuss ist das anders. Da laufen die Godrons am oberen Ende IM Uhrzeigersinn, bei Korpus und Deckel GEGEN. Das ist so nicht stimmig. Ketzerische Idee: ist der Fuss urprünglich nicht zugehörig und wurde später - nicht ganz sachgerecht - als Ersatz angelötet ? Gruss marker
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