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Kennt wer den Namen dieser Technik?

Einblicke in die faszinierende Welt des antiken Glases! ✨ Hier dreht sich alles um historische Glasobjekte – von kunstvollen Vasen und Schalen über filigrane Trinkgläser und Flaschen bis hin zu kuriosen Gebrauchsgegenständen. Egal ob du Sammler, Historiker oder einfach nur neugierig bist – tausche dich mit anderen Glasliebhabern aus, bestimme deine Fundstücke und erfahre mehr über die faszinierende Geschichte der Glaskunst!

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  • Leonor Offline
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Kennt wer den Namen dieser Technik?

Beitrag von Leonor »

Ich habe diese Vase am Flohmarkt gekauft. Sie ist 18 cm groß, innen Klarglas; außen wurden meiner Meinung nach mehrere verschiedenfarbige Schichten Emaille aufgetragen, die dann wiederum abgeschliffen wurden um diesen Effekt zu erzielen. Mir scheint, es könnte ein Versuch sein das Erscheinungsbild von Lithyalinglas nachzuahmen.
Bin wie immer dankbar für eure Meinungen!
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  • Sartre99 Offline
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Kennt wer den Namen dieser Technik?

Beitrag von Sartre99 »

Hallo,
Lityalinglas ist was ganz anderes:
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Wenn dann soll es eher dem Millefiori Glas ähneln:
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hier ein paar Beispiele für Vasen:
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Aber auch das ist deine nicht. Würde einfach sagen, das ist Überfang und zwar mehrere Schichten, wie hier auf Seite 8 :
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Lieben Gruß
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Beitrag von Pontikaki Verified »

Leonor hat geschrieben: Montag 10. April 2023, 11:25 Schichten Emaille
Emaille denke ich eher nicht, sondern an einen Überfang von farbiger Glasmasse im Stil von Millefioriglasmasse
die nach dem Aufschmelzen mattgeschliffen wurde:
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Das Lithyalinglas ist ja ebenfalls eine Verschmelzung verschiedenfarbiger Glas-pasten/Glasflüßen, nur ist da die dekorative Absicht
eine Nachahmung von Edelsteinen:
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Edit: Sartre hat's schon geschrieben ich lasses stehen.

Edit 2: Hab grad noch ein hilfreiches Glossar zu Glasbegriffen gefunden:
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  • Leonor Offline
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Beitrag von Leonor »

Danke für eure Antworten! Ich denke an Emaille, weil es an der Innenseite im "Schlund" der Vase sozusagen bereits beginnt sich vom Glas zu lösen.
20230410_115704.jpg
20230410_115704.jpg (3.48 MiB) 1041 mal betrachtet
  • Apothekarium Offline
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Beitrag von Apothekarium »

Das ist ein interessantes Glas, habe ich so auch noch nicht gesehen. Bei einer klassischen Murrinen-Technik besteht normalerweise das ganze Glas aus aneinandergesetzten Murrinen, was aber hier nicht der Fall ist. Es scheint sich hier um ein Klarglas mit aufgeschmolzenen Schichten zu handeln. Vielleicht tatsächlich auch ein paar Murrine, aber die eher flächig wirkenden Teile muten eher wie ein Überfang an. Es sind aber zuviele Farben für einen mehrfachen Überfang, zumindest fünf Farben und mehr als einen dreifachen Überfang habe ich noch nicht gesehen. Was nichts heissen muss, aber trotzdem bin ich auch eher bei Email. Die abgeplatzten Stellen sind aber merkwürdig, das kenne ich bei Email eigentlich nicht so. Hier platzt es flächig weg, das ließe eher eine Art Überzug vermuten, der eben nicht aufgeschmolzen ist.

Vielleicht hat die Technik auch gar keinen bestimmten Namen, sondern ein Glasmacher oder Künstler hat hier einfach mal etwas experimentiert. Wollen wir mal versuchen das zu datieren? Ich würde mal die 1950er Jahre vorschlagen, aber vielleicht ist es auch ein späteres Studioglas.
  • Leonor Offline
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Beitrag von Leonor »

Danke für deinen Beitrag! Ich hatte auch schon daran gedacht, dass es vielleicht als Hobbystück gemacht wurde, oder vllt auch von einem Künstler als Probe oÄ. Auf jeden Fall ist mir so etwas in der Art noch nicht untergekommen und es lässt mir einfach keine Ruhe ':)
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Beitrag von Pontikaki Verified »

Apothekarium hat geschrieben: Dienstag 11. April 2023, 23:37 Das ist ein interessantes Glas,habe ich so auch noch nicht gesehen.
Ja, geht mir auch so.
Leonor hat geschrieben: Montag 10. April 2023, 11:57 Ich denke an Emaille
Ich kann mir nicht vorstellen, wie man das Emaille - iss ja Glas in Pulverform - auf den vorhandenen transparenten
Glaskörper aufschmelzen könnte und dieses verschiedenfarbigen Pulver dann so scharf und feinlinig gegeneinander
abgegenzt haben könnte. Geht sowas nich nur durch Cloisonné-Technik?
Da der Blick ins Innere farblich so ganz anders aussieht als das Äußere, denke ich eher an Überfang evtl. mit vorher
angeschmolzenen Millefiori-Scheibchen.
Diese beginnende Ablösung und das damit verbundene Milchigwerden kenne ich gut von Opal-Tripletten. Bei den
Tripletten wird auf die dünne Opalschicht eine Kristall-Kuppel (Bergkristall oder Kristallglas) aufgeklebt und diese
anfangs unsichtbare transparente Klebeschicht kann sich nach einiger Zeit lösen und dadurch eintrüben.
Hier ein Beispiel mit beginnender Ablösung an den Rändern:
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Das würde allerdings im Fall Deiner Vase bedeuten, daß etwas angeklebt wurde und nicht aufgeschmolzen -
schwer vorstellbar. Aber trotzdem die Frage, wie fühlt/hört sich bei Berührung die Außenseite an? Wäre ein
Kunststoff-Überzug denkbar?
Auf dem Bodenfoto sieht es sehr nach Überfang aus, bei dem die Rauhigkeiten angeschliffen wurden und
dadurch die farbige Schichtung sichtbar wurde. Verflixt - das Teil müßte man in der Hand haben... :worried:
Sind eigentlich diese "roten runden Augen" der Vase nach innen eingezogen/konkav?
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Beitrag von Leonor »

Ich kann mich bei Emaille natürlich auch täuschen. Es war nur eine Theorie. Die roten Augen sind gewölbt. Es sieht im Inneren allerdings auch so aus, als wäre etwas geschliffen worden. In einem anderen Forum wurde mir "Fordite" vorgeschlagen. [Gäste sehen keine Links]
Genau das kann es natürlich nicht sein, aber etwas in der Art wäre von der Haptik und vom Klang her möglich.
Danke nochmals für eure Unterstützung und eure vielen informativen Beiträge :upside_down_face:
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Beitrag von Pontikaki Verified »

Leonor hat geschrieben: Mittwoch 12. April 2023, 14:55 In einem anderen Forum wurde mir "Fordite" vorgeschlagen.
Hhm, das wäre dann so ähnlich wie das Material aus dem ich Schmuck mache. Nur verbinde ich da nicht Glas
mit "Lackschlacke" sondern Silber/Gold mit Resopal:
Bovary (13).jpg
Bovary (13).jpg (336.08 KiB) 970 mal betrachtet
Bovary (14).JPG
Bovary (14).JPG (568.47 KiB) 970 mal betrachtet
praline 010.jpg
praline 010.jpg (598.47 KiB) 970 mal betrachtet
Stromboli (7).JPG
Stromboli (7).JPG (505.45 KiB) 970 mal betrachtet
Leonor hat geschrieben: Mittwoch 12. April 2023, 14:55 aber etwas in der Art wäre von der Haptik und vom Klang her möglich.
Heißt das, daß Du den Überzug als wärmer und "weicher" als es ein Glasüberfang wäre, empfindest?
Das würde dann wieder zu der Ablösung passen. Hast Du schon x versucht - bzw. isses Dir passiert - vom oberen Rand her,
Wasser in die Region zu bringen. Hat sich dadurch was verändert?
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Beitrag von MaxS »

"Fordite" findet sich auch an/in manchen Lackierräumen im Handwerk - ich kenne das z.B. aus einer Schreinerei. Die Optik der Vase und die Ablösung würde sehr gut dazu passen, aber ich war davon ausgegangen, dass der Überzug mineralisch ist (Glas/Emaille).

Falls das nicht der Fall sein sollte, sind das sehr wahrscheinlich einfach mehrere Schichten Lack oder gefärbter Duroplast (z.B. Epoxid/Polyesterharz), die dann teilweise abgeschliffen wurden. Der Effekt ist natürlich recht spektakulär, die Haltbarkeit scheint aber hier nicht optimal zu sein.

Gruß
Max
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