Nabend,
also ... bedingt durch die merkwürdige, sich überschneidende Linienführung besteht der Verdacht der Überstempelung. Beweisen kann man das zwar so von den Photos her nicht, aber...
Es könnte ein A sein, aber auch ein anderes Symbol... wozu gehört das 'Schwänzchen' daran denn? nicht zur vermuteten Überstempelung denke ich.
Insgesamt zeigt die betroffene Stelle vermehrte Bearbeitungs- oder Putzspuren... im Bereich des Stichs fallen, wie schon angemerkt, die senkrechten Linien auf, die da nicht sein sollten und auch die waagerechten sind sehr regulär im Vergleich zu den anderen Stellen (Auflagepunkte, Hin- u. Herschieben) wie da zu sehen
[Gäste sehen keine Links]
Die waagerechten Linien gehen aber auch - soweit ich das beurteilen kann, über Halbmond Krone 800, den gesamten Stempel und den Stich drüber, sind also danach entstanden.
Ob die senkrechten Linien bei der Benutzung des Stichels (Griffel, Nadel - wie sieht ein Werkzeug für sowas aus?) entstanden sein könnten, wüsste vllt ein Goldschmied - @ el tesoro ???
Der Stich hat m.E. eine andere Funktion, als eine Probe zu entnehmen ... ist wie gesagt im Vergleich sehr fein und eng... oder wurde doch dazu gemacht, aber erfüllte dann noch einen weiteren Zweck. Mein Eindruck wäre, dass dort ein Schriftzug war/ist... und damit gehen die Spekulationen dann erst richtig los
Warum wurde der gekratzt, überdeckt, getarnt, sowas ... denn ganz entfernen ohne Spuren ging wohl auch nicht
Aus welchen Gründen war eine Beschriftung (Hersteller oder Vertreiber) samt vermutlich Meistermarke unerwünscht ?
Theorie 1 a/b - ein wirklich a. älteres Stück, oder b. eines aus einem anderen Land, wo der Name / die Marke bei einer Nach-Punzierung mit Halbmond Krone 800 obsolet war. Das wäre aber schon sehr ungewöhnlich; meistens bleibt der Ursprung doch erhalten. Dagegen spricht auch etwas der Eindruck, dass die eigentliche Stempelung mit Halbmond Krone 800, daneben Meistermarke, darüber einem Schriftzug eigentlich zusammengehörte.
Theorie 2 - eine Firmenübernahme z.B. ... dabei wären im Lagerbestand vorhandene Sachen mit 'alter' Kennzeichnung vllt. eher nicht mehr gefragt... egal ob Wiederverkäufer oder Hersteller. Neu zu marken ginge ja auch nicht... nur eben unkenntlich machen. Dafür spricht, dass die mögliche Überstempelung irgendwie sinnfrei wirkt, so ein dreizackiges Irgendwas...
Theorie 3 - es gab Zeiten in DE, da war so Einiges unerwünscht plötzlich... auch Namen und Zeichen ... will mich keinesfalls unbeliebt machen, aber es gab nunmal Sprüche wie 'Doitsche kauft nicht bei ...' aber wenn man so etwas schon hatte? könnte ja wer mal zufällig drunterschauen, also besser 'eliminieren' ... ein Tremolierstich auf Silber ist ja für Nicht-Eingeweihte auch relativ unverdächtig, da auf altem Silber halt zu finden... oder wenn aus Besitz oder Beständen so etwas doch auf den Markt sollte... s.o.
Theorie 4 - auch die aus dem Bereich 'Herkunft verschleiern' ... aber die Richtung fiele mehr in den Bereich der Kripo

... nein, aber ernsthaft, ohne irgendwem irgendwas unterstellen zu wollen, das gibt und gab es schon, dass illegal besitzgewechselte Sachen verändert oder eben auch möglichst schwerer rückverfolgbar gemacht wurden... in früheren Zeiten sicher mit auch so einfachen Mitteln versucht...
Aber alle Theorie ist bekanntlich grau... ohne identisches / ähnliches Belegstück kaum auch nur annähernd einzugrenzen. Werde gelegentlich noch danach sehen, aber ansonsten ist für mich dabei leider das Ende der Fahnenstange erreicht. Vllt. stimmt auch nichts davon und man sieht lediglich eine bisher (uns) unbekannte Meistermarke
salvagesilver hat geschrieben: Camus ... Sisyphos
ich würde das eher als Gegen-Gedankenspiel ansehen, wie man exakt diese Absurdität genau so damit ad absurdum führen kann
*Pikki*