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Tasse mit Untertasse welche Manufaktur?

Entdecke die Geheimnisse deiner Porzellanschätze! 🗝️ In diesem Forum dreht sich alles um die Bestimmung von Porzellanmarken und Porzellanstempeln. Egal ob du Sammler, Liebhaber oder einfach nur neugierig bist – hier findest du Antworten auf deine Fragen!

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Damit wir dir bei der Bestimmung deines Porzellans bestmöglich helfen können, beachte bitte folgende Regeln:

Bilder des gesamten Objekts: Stelle gute Bilder des gesamten Porzellanobjekts zur Verfügung.
Makroaufnahmen von Stempeln und Signaturen: Fotografiere alle Markierungen als Makroaufnahme einzeln, damit die Details gut erkennbar sind.
Stempel unter der Glasur? Gib an, ob sich die Stempel unter der Glasur befinden.
Informationen zur Herkunft und Historie: Teile alle vorhandenen Informationen zur Herkunft und Historie des Stücks mit. Gib möglichst die Abmessungen mit an.

So können wir uns ein umfassendes Bild von deinem Porzellanobjekt machen und dir die bestmögliche Unterstützung bieten. 😊

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Tasse mit Untertasse welche Manufaktur?

Beitrag von dievo »

Hallo,

ich habe noch ein Zitat aus: Martin Wendel / Ernst Schäfer, Spaß am Sammeln, Altes Thüringer Porzellan, Rudolstadt 1984, S. 42:
"Neben der Blaumalerei wurden seit etwa 1780 in der Wallendorfer Manufaktur Kannen, Dosen, Tassen und Teller vielfach mit der "indianischen" Purpurmalerei verziert. .... Wie von Fayencen oder bemalten Bauernmöbeln übernommen wirken die auf Wallendorfer, aber auch auf Limbacher Kannen und Tassen oft recht grob gemalten Architekturmotive. Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts hinein wurden Stücke in dieser Art gefertigt." (Hervorhebungen von mir)

Auf der anschließenden Seite im Buch sind drei Kannen mit etwas aufwändigeren Architekturmotiven abgebildet.

Hier habe ich ein entsprechendes Service gefunden:

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MfG dievo
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Tasse mit Untertasse welche Manufaktur?

Beitrag von nux »

dievo hat geschrieben: Freitag 21. April 2023, 13:29 mit etwas aufwändigeren Architekturmotiven
ja, auch zum Zitat davor. Aber nichts deutet eben bei den rosa T.-Stücken auf Limbach / deren (oder anderer) bekannte Marken hin.

Hab nochmal in meinen alten Beständen geschaut und was auftun können, was dann doch die zuerst eingeschlagene Richtung belegen könnte. Der Katalog des Bayerischen Nationalmuseums ist zwar von 1908. Beschreibt aber an seinen (damals vorhandenen Museumsstücken) nicht nur eindeutig das purpurne T. für Tettau, sondern zeigt auch verschiedene Ritzmarken, die Ähnlichkeiten sowohl zu der Tasse von@Heckenrose als auch Deinem Stück haben. Dazu Literaturhinweise auf Graesse Jänicke und Wilhelm Stieda 'Die keramische Industrie in Bayern während des XVIII. Jahrhundert', 1905 - letzteres online dort [Gäste sehen keine Links]

[wollte ich eigentlich doch immer oder lang schon mal gelesen haben :grimacing: ]

Sowie Anmerkungen - hinsichtlich (früherer) Verwechslungen bei Marken (Großbreitenbach), nicht zuletzt auf Grund von Ähnlichkeiten bei Dekoren (aber da blaue)
- und bei den Purpur-Motiven (mit Randstreifen und Schraffuren) der Verweis auf 'ähnlich den Thüringer Fabrikaten des 18. Jh.'

mal sehen, ob der besagte Katalog inzwischen online irgendwo ist; ich hab nur einen qualitativ-weia-Scan aus der Anfangszeit der Digitalisierung

ah ja - dort [Gäste sehen keine Links] - und dann S. 217 zu Tettau, was ich oben beschrieben hatte [Gäste sehen keine Links] - auf der nächsten Seite, was gesucht ist: 984. und 985.

"Obertasse - Einfache Form mit glattem Henkel. Innen gerieffelt, sog. Strohmuster. Aussen bemalt mit stilistischer Landschaft (Kirche) in Purpurmalerei und purpurnen Streublümchen. H. 5 cm. Marke (purpur): wie bei Nr. 979, eingeritzt: 3
Untertasse. Innen ebenfalls mit Strohmuster und gleichem Landschaftsbild wie bei der Obertasse. D. 13 cm. Um 1830. Marke (purpur): wie bei Nr. 979, eingeritzt: 4"

Lohnend natürlich auch zu allen anderen Manufakturen; Inhaltsverzeichnis, blättern [Gäste sehen keine Links]
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Tasse mit Untertasse welche Manufaktur?

Beitrag von nux »

Gelegenheitssammler hat geschrieben: Freitag 21. April 2023, 10:33 Ein stilisiertes T für Tettau (Wilhelm Heinrich Immanuel Greiner und Georg Christian Friedmann Greiner)
ach so ja - dazu noch was. Bei PM&M steht ja auch, dass sie von Kloster Veilsdorf kamen. Die Manufaktur dort ist auch so eine Sache für sich ;) - vllt. gefällt Dir in diesem Zusammenhang (oder fällt Dir einer auf) ein älterer Beitrag viewtopic.php?f=24&t=12897&p=80263
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Tasse mit Untertasse welche Manufaktur?

Beitrag von Sartre99 »

Hallo,
bin mir ziemlich sicher dass es Tettau ist. Thüringer hatten meist eckige Tassenhenkel zu der Zeit, aber das nicht der Grund.(Würde aber gerne die Tasse im Profil mit Henkel ohne Hand sehen :grinning: ) Tettau hat so um die 20er Jahre des 19 Jahrhundert bevorzugt gerippte Ware mit Purpurbemalung hergestellt. Als Marke wurde das T. blau unterglasur oder purpur über der Glasur vor allem verwendet. Im Buch "Thüringer Porzellan" von Scherf/Kapinski wird auch Tettau aufgeführt. Eigentlich ja Franken, aber wegen den engen Verbindungen zu den Thüringern und da auch wieder Familie Greiner mitm ischt auch dabei. Dabei wird eine von der Form hier identische Tasse+ Untertasse abgebildet. Dekor ist anders. Gemarkt mit dem T. purpur auf Glasur und einer eingeritzten 4.
Leuchte mal im Dunkeln von oben in die Tasse. Weiß nicht genau ab wann im 19 Jhdt., aber Tettau hat dann so einen guten Weißgrad erzeugt, dass man die Marke beim Anleuchten durchsehen konnte.
Hier noch zwei Beispiele:
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oder hier:
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Tasse mit Untertasse welche Manufaktur?

Beitrag von Heckenrose »

Hallo Sartre99,

ich hänge noch ein paar Fotos an. Mit einer starken Taschenlampe angeleuchtet, ist das Porzellan tatsächlich durchscheinend. Besonders die Ritzmarke, aber auch das Blümchen innen, ist gut sichtbar. Ich frage mich, ob Tasse und Untertasse nicht noch ins 18. Jahrhundert verortet werden können, kurz nach der Gründung, die lt. Wikipedia 1794 erfolgte, denn beide Stücke sind durch den Brand verformt worden. Hätte es in den 1820er oder 30er Jahren noch solche Qualitätsmängel gegeben? Aber ich kenne mich da nicht aus, normalerweise sammle ich nur chinesisches Porzellan und habe ein bisschen altes Meissen. Bei EUR 3 auf dem Trödelmarkt konnte ich jedoch nicht widerstehen.
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Tasse mit Untertasse welche Manufaktur?

Beitrag von nux »

Heckenrose hat geschrieben: Samstag 22. April 2023, 17:12 Ich frage mich, ob Tasse und Untertasse nicht noch ins 18. Jahrhundert verortet werden können, kurz nach der Gründung, die lt. Wikipedia 1794 erfolgte,
... auch die Museums- Quelle, die ich hatte, spricht bei den Stücken (mit der 'Kirche') von 'um 1830'

Die Gründer haben Ende Dez. 1794 erstmal die Erlaubnis erhalten, eine Porzellanfabrik aufzuziehen. Wie lange haben die gebaut, wie lange hat es noch z.B. bis zum ersten Brand gedauert? wie war die Rohstoffversorgung und bis was Brauchbares dabei rauskam? abgesehen nochmal von dem speziellen Scherben (der eben auch auf 'später' hindeutet) - das ja noch vorneweg. Bißchen unrund, nun ja ;)
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Tasse mit Untertasse welche Manufaktur?

Beitrag von Sartre99 »

Heckenrose hat geschrieben: Samstag 22. April 2023, 17:12 Hätte es in den 1820er oder 30er Jahren noch solche Qualitätsmängel gegeben?
Spricht nicht dagegen. Das mit dem Durchscheinen funktioniert ja nur auf Grund des dünnen Porzellans und der schon hohen Qualität. Die wurde so erst nach 1800 erreicht. Vielleicht ist die Tasse auch von Anfang 19Jhdt. , das wird mensch nicht mehr ganz genau feststellen behaupte ich. In dne ersten Jahren haben die rumexperimentiert und die Scherbe war noch gräulich bzw. grüngelblich.
Lieben Gruß
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Tasse mit Untertasse welche Manufaktur?

Beitrag von Heckenrose »

An euren Argumenten ist was dran. Also frühes 19. Jahrhundert. Vielleicht gab es ja damals schon 2. Wahl :blush:
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Tasse mit Untertasse welche Manufaktur?

Beitrag von dievo »

Hier erkennt man den transluzenten "Tettauer Scherben" meiner Untertasse:

DSC03810.JPG
DSC03810.JPG (585.33 KiB) 229 mal betrachtet

Ich kann mit der Datierung nach 1800 gut leben.

Da es sich um Tettau handelt, kann ich den Aufkleber "Limbach um 1780" entfernen. Interessant wäre es, wie die vergleichbaren Limbacher Stücke aussehen, von denen die Thüringer Experten reden.

MfG dievo
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