Kleine Kommode
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Kleine Kommode
Hallo reas,
normalerweise werden Löcher mit farblich passenden Pasten, Wachsen oder Kitten verschlossen. Warum da jetzt eine sehr dunkle, fast schwarze Substanz verwendet worden ist kann ich nicht beantworten.
Die Furnierstärke spricht eher für das zweite Biedermeier, die Sägespuren an der Rückwand sind normale Spuren einer Gattersäge. Da wurde halt nicht ausreichend gehobelt - daher sind die Spuren verblieben. Vergleiche auch [Gäste sehen keine Links] Sowas ist ein Zeichen für Handarbeit - in maschineller Produktionsweise wären solche Spuren mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht am fertigen Stück zu sehen gewesen...
normalerweise werden Löcher mit farblich passenden Pasten, Wachsen oder Kitten verschlossen. Warum da jetzt eine sehr dunkle, fast schwarze Substanz verwendet worden ist kann ich nicht beantworten.
Die Furnierstärke spricht eher für das zweite Biedermeier, die Sägespuren an der Rückwand sind normale Spuren einer Gattersäge. Da wurde halt nicht ausreichend gehobelt - daher sind die Spuren verblieben. Vergleiche auch [Gäste sehen keine Links] Sowas ist ein Zeichen für Handarbeit - in maschineller Produktionsweise wären solche Spuren mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht am fertigen Stück zu sehen gewesen...
- reas Offline
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Kleine Kommode
jetzt ist alles viel verständlicher für mich, meine Kommode ist eigentlich eine Reproduktion einer
Kommode aus der Biedermeierzeit die in der zweiten Zeit des Biedermeiers hergestellt wurde
und zwar mit viel Handarbeit verbunden. Ich schätze diese Handarbeit des Tischlers und sein
kleines Kunstwerk wird mir Freude bereiten denn die Substanz ist eigentlich noch recht gut erhalten
(bis auf die Füße, hoffe die Mitbewohner sind ausgezogen)
Kommode aus der Biedermeierzeit die in der zweiten Zeit des Biedermeiers hergestellt wurde
und zwar mit viel Handarbeit verbunden. Ich schätze diese Handarbeit des Tischlers und sein
kleines Kunstwerk wird mir Freude bereiten denn die Substanz ist eigentlich noch recht gut erhalten
(bis auf die Füße, hoffe die Mitbewohner sind ausgezogen)

- gerümpel Offline
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- Registriert:Dienstag 27. Januar 2015, 10:10
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Kleine Kommode
Also ich sehe nur Merkmale einer rein handwerklichen Arbeit der ersten Zeit und eigentlich keinen Grund, sie in die 1920 Jahre oder später zu datieren.
Schlecht ausgehobelte Sägespuren (1) (ob vom Gatter oder einer Handsäge kann ich nicht unterscheiden) wären bei der Verwendung von modernem Schnittholz schon ungewöhnlich und das "Furnier" an den Schubladenfronten (2), die übrigens ein wunderbares, gespiegeltes Bild aufweisen, sieht keineswegs aus, wie Messerfurnier.
Bliebe zuletzt noch die Frage, warum bei einer Neobiedermeierkommode die nach langem Gebrauch ausgerissenen Schlüssellochbeschläge mit historistischen Beschlägen aus der Zeit um 1900 ersetzt worden sein sollten. Bei einer echten Kommode wäre das ganz normal.
Sicher, möglich ist alles, aber sehr wahrscheinlich finde ich es nicht.
Merkwürdig finde ich die Nägel an den Böden. (3)
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Schlecht ausgehobelte Sägespuren (1) (ob vom Gatter oder einer Handsäge kann ich nicht unterscheiden) wären bei der Verwendung von modernem Schnittholz schon ungewöhnlich und das "Furnier" an den Schubladenfronten (2), die übrigens ein wunderbares, gespiegeltes Bild aufweisen, sieht keineswegs aus, wie Messerfurnier.
Bliebe zuletzt noch die Frage, warum bei einer Neobiedermeierkommode die nach langem Gebrauch ausgerissenen Schlüssellochbeschläge mit historistischen Beschlägen aus der Zeit um 1900 ersetzt worden sein sollten. Bei einer echten Kommode wäre das ganz normal.
Sicher, möglich ist alles, aber sehr wahrscheinlich finde ich es nicht.

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Gruß Gerümpel
"The ball I threw, while playing in the park, has not yet reached the ground." (Dylan Thomas)
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- reas Offline
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Kleine Kommode
ich mache morgen am besten noch ein paar Makro Aufnahmen 

- rw Verified Offline
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Kleine Kommode
@ reas,
erstmal vielen Dank fuer die neuen Bilder!
Wenn dies Sägespuren sind an der Innenwand sehen sie für mich wie Säbelsägespuren aus. Diese Art der Säge wurde im Jahre 1777 patentiert , sah seine grösste Einsatz in 1830-1860.
Wie aber von Harry schon gesagt:
rw
erstmal vielen Dank fuer die neuen Bilder!

Wenn dies Sägespuren sind an der Innenwand sehen sie für mich wie Säbelsägespuren aus. Diese Art der Säge wurde im Jahre 1777 patentiert , sah seine grösste Einsatz in 1830-1860.
Wie aber von Harry schon gesagt:
Grüsse
rw
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- Gast Offline
- Reputation: 0
Kleine Kommode
Guten Morgen,
die Nägel an der Schubladenunterseite sprechen für eine Überarbeitung bzw. einen möglicherweise gelockerten Schubladenboden. Da wurde schon mal vom "talentierten" Heimwerker gemäß irgendwelcher Anleitungen in Zeitschriften von der Unterseite her versucht mittels nageln einen gelockerten Boden zu befestigen.
Solche Anleitungen gab es wohl schon seit den 1920er Jahren - und werden noch immer weiter publiziert
Die Schabespuren auf der Unterseite (nicht zu verwechseln mit den Sägespuren an der Rückwand! ) deuten auf stark überfüllte Schubladen hin und durch ein- und ausziehen entstandene Spuren. Hier müßte man an den Verbindungen im Schubladenfach passende Gegenspuren finden.
Ist ein Stück das bei der Betrachtung in Real wesentlich mehr "sprechen" kann - hier sind wir am Ende der Photographiebetrachtung angelangt...
die Nägel an der Schubladenunterseite sprechen für eine Überarbeitung bzw. einen möglicherweise gelockerten Schubladenboden. Da wurde schon mal vom "talentierten" Heimwerker gemäß irgendwelcher Anleitungen in Zeitschriften von der Unterseite her versucht mittels nageln einen gelockerten Boden zu befestigen.
Solche Anleitungen gab es wohl schon seit den 1920er Jahren - und werden noch immer weiter publiziert
Die Schabespuren auf der Unterseite (nicht zu verwechseln mit den Sägespuren an der Rückwand! ) deuten auf stark überfüllte Schubladen hin und durch ein- und ausziehen entstandene Spuren. Hier müßte man an den Verbindungen im Schubladenfach passende Gegenspuren finden.
Ist ein Stück das bei der Betrachtung in Real wesentlich mehr "sprechen" kann - hier sind wir am Ende der Photographiebetrachtung angelangt...

- reas Offline
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- Reputation: 4519
Kleine Kommode
ja das mit den Nägeln an der Unterseite der Schubladen hatte ich schon ein paar mal gesehen
und zwar wurden die Böden nicht mal in die Ausgangsposition zurück geschoben sondern nur
genagelt und somit blieb vorne der Spalt (die Schublade hat dann wenigstens eine ständige Luftzufuhr
in das innere
)
Aber bei der Kommode gibt es noch mehr Nägel und zwar in den Laufleisten und außen in der
Rückwand unten:
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Diese Schabespuren auf der Schubladenunterseite hat nur die unterste Schublade, genau in der Mitte,
die Gegenspuren an der Verbindung sind mittig auch sichtbar, alles andere sind Sägespuren:
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Laufleistenverbindung vorne:
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und das Furnier von der Unterseite, es sind ganz feine Linien zu erkennen:
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und zwar wurden die Böden nicht mal in die Ausgangsposition zurück geschoben sondern nur
genagelt und somit blieb vorne der Spalt (die Schublade hat dann wenigstens eine ständige Luftzufuhr
in das innere

Aber bei der Kommode gibt es noch mehr Nägel und zwar in den Laufleisten und außen in der
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die Gegenspuren an der Verbindung sind mittig auch sichtbar, alles andere sind Sägespuren:
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Laufleistenverbindung vorne:
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und das Furnier von der Unterseite, es sind ganz feine Linien zu erkennen:
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- lins Offline
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Kleine Kommode
Also reas,
für Deinen "Fotoservice" muss ich Dich hier ausdrücklich loben.
So ein Interesse und so eine Mitarbeit ist richtig wohltuend, Danke.
Gruß
von Lins
für Deinen "Fotoservice" muss ich Dich hier ausdrücklich loben.

So ein Interesse und so eine Mitarbeit ist richtig wohltuend, Danke.

Gruß
von Lins
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- Reputation: 0
Kleine Kommode
Danke Reas für die weiteren Photos
So mit den Detailaufnahmen, speziell der Rückwand tendiere ich jetzt zu einer Entstehungszeit um 1840 bis 1850 herum. Dennoch erstaunt mich der dünne Furnier auf der Platte oben - vielleicht wurde da schon mal daran gewerkelt/restauriert? Es gab schon immer sogenannte "Restauratoren" die viel mit Handbandschleifern gearbeitet haben - da wurden speziell in den 1960er/1970er Jahren vormals nicht so ganz ebene Furnierflächen mit dem Bandschleifer nivelliert. Es sollte ja alles schön platt sein - möglichst in hochglänzender Politur (wenn nicht sogar mit Polyester Giesslack
)... Bei Dir ist kein Giesslack sichtbar, gottseidank
Die Auflagefläche der Schubladen ist stark eingelaufen, das spricht eher für die frühe Entstehungszeit. (Erstes, zweites und sechstes Photo der neuen Serie von oben gezählt).
Eventl. lohnt sich sogar ein Restaurierung - die allerdings nicht ganz günstig werden wird.

So mit den Detailaufnahmen, speziell der Rückwand tendiere ich jetzt zu einer Entstehungszeit um 1840 bis 1850 herum. Dennoch erstaunt mich der dünne Furnier auf der Platte oben - vielleicht wurde da schon mal daran gewerkelt/restauriert? Es gab schon immer sogenannte "Restauratoren" die viel mit Handbandschleifern gearbeitet haben - da wurden speziell in den 1960er/1970er Jahren vormals nicht so ganz ebene Furnierflächen mit dem Bandschleifer nivelliert. Es sollte ja alles schön platt sein - möglichst in hochglänzender Politur (wenn nicht sogar mit Polyester Giesslack


Die Auflagefläche der Schubladen ist stark eingelaufen, das spricht eher für die frühe Entstehungszeit. (Erstes, zweites und sechstes Photo der neuen Serie von oben gezählt).
Eventl. lohnt sich sogar ein Restaurierung - die allerdings nicht ganz günstig werden wird.
- reas Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
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- Registriert:Montag 21. Oktober 2013, 22:54
- Reputation: 4519
Kleine Kommode
Danke Lins für das Lob aber das Interesse besteht an erster Stelle meinerseits
lese schon länger hier im Forum mit und finde es manchmal unverschämt wie sich manche
nach euren Bemühungen mit tollen Tipps nicht mal mehr mit einem Dankeschön wieder
melden, beim Antiquitätenschätzer würden sie viel Geld dafür ausgeben müssen.

lese schon länger hier im Forum mit und finde es manchmal unverschämt wie sich manche
nach euren Bemühungen mit tollen Tipps nicht mal mehr mit einem Dankeschön wieder
melden, beim Antiquitätenschätzer würden sie viel Geld dafür ausgeben müssen.
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