Kleine Kommode
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- reas Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 1488
- Registriert:Montag 21. Oktober 2013, 22:54
- Reputation: 4519
Kleine Kommode
Hallo alle zusammen,
habe mir diese kleine Kommode für ein paar Euro gekauft und es würde mich interessieren
wie alt die ist. Die Vorgeschichte kenne ich nicht, ihre Maße sind B: 88 H: 80 T: 48 cm.
Die drei Schubladen sind unterschiedlich hoch. Als Laie kann ich nur erkennen das die Schlösser
ausgetauscht wurden und zusätzlich leider Griffe angebracht wurden. Kann es sein das die Schübe
gar keine Schlüsselblenden hatten und nur mit Hilfe des Schlüssels herausgezogen wurden?
Würde mich sehr freuen über eure fachmännische Antwort.
Viele Grüße
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Kommode von unten:
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habe mir diese kleine Kommode für ein paar Euro gekauft und es würde mich interessieren
wie alt die ist. Die Vorgeschichte kenne ich nicht, ihre Maße sind B: 88 H: 80 T: 48 cm.
Die drei Schubladen sind unterschiedlich hoch. Als Laie kann ich nur erkennen das die Schlösser
ausgetauscht wurden und zusätzlich leider Griffe angebracht wurden. Kann es sein das die Schübe
gar keine Schlüsselblenden hatten und nur mit Hilfe des Schlüssels herausgezogen wurden?
Würde mich sehr freuen über eure fachmännische Antwort.
Viele Grüße
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Kommode von unten:
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- Gast Offline
- Reputation: 0
Kleine Kommode
Hallo Reas,
willkommen im Forum
Deine Kommode dürfte so aus den 1920er bis rauf zu den frühen 1950er Jahren stammen. Fichte massiv furniert mit Rüster (Ulme) in schöner Maserung.
Die neuen Griffen passen vom Stil her nicht zur Kommode, da waren früher mal messingfarbene (oder auch massive) Beschläge mit einem kleinen Griff für die Schubladen dran. Ob die jetzt mit Patina oder glänzend waren läßt sich nicht mehr sagen.
Oberfläche der Platte ist ja leider stark beschädigt, der Wasserschaden ist nur ganz mühsam wieder aufzurichten. Auch die Fehlstellen an den Plattenkanten, Fussteil und Schubladen sind schwerwiegend.
Dein Möbel dürfte händisch in einer kleineren Manufaktur hergestellt worden sein, unter Verwendung von Formen und Maschinen. War seinerzeit wohl hochglänzend mit Nitro oder Schellack poliert. In Verbindung mit messingfarbenen Beschlägen sah das sehr edel aus.
Die Kosten für ein fachgerechte Aufarbeitung übersteigen den späteren Wert mehrfach
willkommen im Forum

Deine Kommode dürfte so aus den 1920er bis rauf zu den frühen 1950er Jahren stammen. Fichte massiv furniert mit Rüster (Ulme) in schöner Maserung.
Die neuen Griffen passen vom Stil her nicht zur Kommode, da waren früher mal messingfarbene (oder auch massive) Beschläge mit einem kleinen Griff für die Schubladen dran. Ob die jetzt mit Patina oder glänzend waren läßt sich nicht mehr sagen.
Oberfläche der Platte ist ja leider stark beschädigt, der Wasserschaden ist nur ganz mühsam wieder aufzurichten. Auch die Fehlstellen an den Plattenkanten, Fussteil und Schubladen sind schwerwiegend.
Dein Möbel dürfte händisch in einer kleineren Manufaktur hergestellt worden sein, unter Verwendung von Formen und Maschinen. War seinerzeit wohl hochglänzend mit Nitro oder Schellack poliert. In Verbindung mit messingfarbenen Beschlägen sah das sehr edel aus.

Die Kosten für ein fachgerechte Aufarbeitung übersteigen den späteren Wert mehrfach

-
- lins Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
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- Registriert:Mittwoch 5. August 2015, 14:05
- Reputation: 19108
Kleine Kommode
Hi reas,
Man fasste die Schlüssellöcher mit Hartholzeinlagen ein, um das Holz um die Schlüssellöcher herum zu schützen.
Später auch mit Metallumrandungen oder Schlüsselblenden.
Aber Deine Beschläge haben natürlich überhaupt nicht zum Biedermeier gepasst.
Da hast Du gut daran getan, die zu entfernen.
Die Abdrücke und Löcher bleiben Dir leider.
Ich würde Deine Kommode auf die Mitte des 19.Jahrhundert schätzen.
Die Kommode kommt hier Deiner doch sehr nahe
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Eine Auswahl Biedermeierkommoden
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Da kommt natürlich ein bisschen Restaurationsarbeit auf Dich zu.
Gruß
von Lins
Ja, das war üblich. Wenn die Schubladen nicht zu groß waren.reas hat geschrieben:Kann es sein das die Schübe
gar keine Schlüsselblenden hatten und nur mit Hilfe des Schlüssels herausgezogen wurden?
Man fasste die Schlüssellöcher mit Hartholzeinlagen ein, um das Holz um die Schlüssellöcher herum zu schützen.
Später auch mit Metallumrandungen oder Schlüsselblenden.
Aber Deine Beschläge haben natürlich überhaupt nicht zum Biedermeier gepasst.
Da hast Du gut daran getan, die zu entfernen.

Die Abdrücke und Löcher bleiben Dir leider.
Ich würde Deine Kommode auf die Mitte des 19.Jahrhundert schätzen.
Die Kommode kommt hier Deiner doch sehr nahe
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Da kommt natürlich ein bisschen Restaurationsarbeit auf Dich zu.

Gruß
von Lins
- reas Offline
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- Registriert:Montag 21. Oktober 2013, 22:54
- Reputation: 4519
Kleine Kommode
vielen lieben Dank für die Antworten 3rd gardenman und lins aber eure Meinungen
sind fast 100 Jahre auseinander
Mir wäre es lieber lins hätte Recht denn umso älter desto besser 8)
Die Kommode fachgerecht aufbereiten lassen werde ich nicht aus zwei Gründen,
das Geld dafür fehlt mir und ich mag (trau mich fast nicht das hier zu sagen) den Shabby Stil,
und das kann ich mir selber machen. Möchte sagen das ich lieber ein heruntergekommenes
aber massives Möbelstück im Haus habe, das auch eine Geschichte in sich trägt, als ein neues
aus MDF Holz aus der heutigen Zeit
sind fast 100 Jahre auseinander


Mir wäre es lieber lins hätte Recht denn umso älter desto besser 8)
Die Kommode fachgerecht aufbereiten lassen werde ich nicht aus zwei Gründen,
das Geld dafür fehlt mir und ich mag (trau mich fast nicht das hier zu sagen) den Shabby Stil,
und das kann ich mir selber machen. Möchte sagen das ich lieber ein heruntergekommenes
aber massives Möbelstück im Haus habe, das auch eine Geschichte in sich trägt, als ein neues
aus MDF Holz aus der heutigen Zeit

- rw Verified Offline
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- Registriert:Donnerstag 16. Februar 2006, 02:36
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Kleine Kommode
Hallo reas,
sorry, ich konnte leider nicht eher schreiben.
Nach den Konstruktionsdetails, wie die von Handgeschnittenen Schwalbenschwanzverbindungen und die scribeline, der dunkle Luftbrand auf der Rückseite, die Füsse, die unten geschwungene Schublade, die Wahl von Furnier und die allgemeine Form der Kommode mit den abgerundeten Ecken, etc., meine auch ich dass dies eine Biedermeier Kommode ist, um 1840.
MfG
rw
sorry, ich konnte leider nicht eher schreiben.

Nach den Konstruktionsdetails, wie die von Handgeschnittenen Schwalbenschwanzverbindungen und die scribeline, der dunkle Luftbrand auf der Rückseite, die Füsse, die unten geschwungene Schublade, die Wahl von Furnier und die allgemeine Form der Kommode mit den abgerundeten Ecken, etc., meine auch ich dass dies eine Biedermeier Kommode ist, um 1840.
MfG
rw
Wertbestimmungen and alle sonstigen Angaben meinerseits, erfolgen nach besten Wissen und Gewissen. Sie sind jedoch ohne Gewähr!
- Gast Offline
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Kleine Kommode
Hallo,
da ich die Kommode nicht im Original gesehen habe - bin ich vom zweiten Biedermeier ausgegangen. Es kommt nun auf die Stärke vom Furnier an (läßt sich an der Fehlstelle in der Platte gut feststellen) und der tatsächliche Eindruck bei einer Besichtigung.
Wir hatten schon mehrfach ähnlich geformte Kommoden in der Werkstatt für Überarbeitungen stehen - und das waren fast immer Möbel aus der Zeit um 1900 bis 1920 - meistens in manufakturhafter Bauweise. Einmal sogar ein gleich aussehendes Pärchen, der Besitzer glaubte an 1840er Jahre - waren dann aber definitiv Möbelstücke aus dem frühen 20. JHD. Ein Gutachter hat das eindeutig nachgewiesen anhand der Beschläge und Schlösser. Und vorallem die Dicke vom Furnier: je dünner der ist - desto eher stammt das Möbel aus neuerer Fertigung.
Um 1840 herum wurde Sägefurnier in einer Stärke um 2,4 bis rauf zu 3,2mm verarbeitet. Das war immer leicht unterschiedlich, je nach Sägewerk. Auf der Klebeseite sind meistens noch Sägespuren deutlich sichtbar - erst später wurden Messerfurniere eingesetzt. Die konnten deutlich dünner ausgefertigt werden - der "Ertrag" aus einem Stamm stieg mit Messerfurnierfertigung deutlich an. Auch entfällt beim Messer der Sägespalt und die Späne.
Sicher, die abgerundeten Ecken an der Platte haben einen starken Bezug zu den 1840er Jahren - man müßte die Kommode im Original anschauen
da ich die Kommode nicht im Original gesehen habe - bin ich vom zweiten Biedermeier ausgegangen. Es kommt nun auf die Stärke vom Furnier an (läßt sich an der Fehlstelle in der Platte gut feststellen) und der tatsächliche Eindruck bei einer Besichtigung.
Wir hatten schon mehrfach ähnlich geformte Kommoden in der Werkstatt für Überarbeitungen stehen - und das waren fast immer Möbel aus der Zeit um 1900 bis 1920 - meistens in manufakturhafter Bauweise. Einmal sogar ein gleich aussehendes Pärchen, der Besitzer glaubte an 1840er Jahre - waren dann aber definitiv Möbelstücke aus dem frühen 20. JHD. Ein Gutachter hat das eindeutig nachgewiesen anhand der Beschläge und Schlösser. Und vorallem die Dicke vom Furnier: je dünner der ist - desto eher stammt das Möbel aus neuerer Fertigung.
Um 1840 herum wurde Sägefurnier in einer Stärke um 2,4 bis rauf zu 3,2mm verarbeitet. Das war immer leicht unterschiedlich, je nach Sägewerk. Auf der Klebeseite sind meistens noch Sägespuren deutlich sichtbar - erst später wurden Messerfurniere eingesetzt. Die konnten deutlich dünner ausgefertigt werden - der "Ertrag" aus einem Stamm stieg mit Messerfurnierfertigung deutlich an. Auch entfällt beim Messer der Sägespalt und die Späne.
Sicher, die abgerundeten Ecken an der Platte haben einen starken Bezug zu den 1840er Jahren - man müßte die Kommode im Original anschauen

- gerümpel Offline
- Scheinexperte für alles
- Beiträge: 1161
- Registriert:Dienstag 27. Januar 2015, 10:10
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Kleine Kommode
Allgemeine Gestaltung, Bauart und Material weisen zweifellos in das zweite Drittel des 19. Jh. also in die Biedermeierzeit.
Griffe hatte die nicht. Nur eingefasste Schlüssellöcher (Bein, Messing, Zinn)
Du wirst an der ganzen Kommode keine Maschinenspuren (Kreissäge, Fräse etc.) finden.
Griffe hatte die nicht. Nur eingefasste Schlüssellöcher (Bein, Messing, Zinn)
Du wirst an der ganzen Kommode keine Maschinenspuren (Kreissäge, Fräse etc.) finden.
Gruß Gerümpel
"The ball I threw, while playing in the park, has not yet reached the ground." (Dylan Thomas)
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- rw Verified Offline
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- Beiträge: 6490
- Registriert:Donnerstag 16. Februar 2006, 02:36
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Kleine Kommode
@ Harry
Ich verstehe was Du sagst, Harry und stimme Dir zu, dass wenn es sich herraus stellt, das Furnier, tatsächlich dünn ist, das die Kommode jünger ist. Doch würde eine 20. Jarhunderte Kommode mit noch Hand gemachte Schwalbenschwänzverbindung mit einer Anreisslinie haben und auch der sehr dunkle Luftbrant den man normalerweise nicht so dunkel an Stücke aus den 20. Jahrhundert sieht?
Hier in North Amerika werden noch die Schwalbenschwanzverbindungen benutzt auf einige Moebeln, aber sie sind machinell hergestellt, sehr gleichmässig verteilt, die jeweils identisch in Groesse sind und ohne die Anreisslinie.
Es wird ein interessantes Beispiel sein, wenn das Furnier und die ihr zugrunde liegenden Sägemarkierungen bestimmt werden.
Vielen Dank für Deine Einsicht.
RW.
Ich verstehe was Du sagst, Harry und stimme Dir zu, dass wenn es sich herraus stellt, das Furnier, tatsächlich dünn ist, das die Kommode jünger ist. Doch würde eine 20. Jarhunderte Kommode mit noch Hand gemachte Schwalbenschwänzverbindung mit einer Anreisslinie haben und auch der sehr dunkle Luftbrant den man normalerweise nicht so dunkel an Stücke aus den 20. Jahrhundert sieht?
Hier in North Amerika werden noch die Schwalbenschwanzverbindungen benutzt auf einige Moebeln, aber sie sind machinell hergestellt, sehr gleichmässig verteilt, die jeweils identisch in Groesse sind und ohne die Anreisslinie.
Es wird ein interessantes Beispiel sein, wenn das Furnier und die ihr zugrunde liegenden Sägemarkierungen bestimmt werden.
Vielen Dank für Deine Einsicht.
RW.
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- Gast Offline
- Reputation: 0
Kleine Kommode
Moin,
in ländlichen Gebieten wurden noch bis in die 1950er Jahre hineine handgefertigte Schwalbenschwanzverbindungen genutzt. Das ist eine Frage der Maschineneausstattung und auch wie "modern" der Schreiner eingestellt war.
Früher haben Maschinen im Vergleich zur händischen Arbeitstunde richtig viel Geld gekostet - und da lag es nahe lieber einen Mitarbeiter hinzustellen um Schwalbenschwänze anzufertigen - denn eine neue Maschine zu kaufen.
Und das war vorallem im ländlichen Bereich die vorherrschende Ansicht. Es wurden auch noch gerne weitere Arbeiten rein von Hand erledigt - erst mit der Übergabe an einen jüngeren Schreiner konnten sich die neueren, schnell-modernen Arbeitsmethoden durchsetzen.
Mein Vater hat 1949 in einer Schreinerei gearbeitet die noch damals rein mit Transmission Maschinen angetrieben hat. Und das war sogar Wasserkraftantrieb - also konnte bei Niedrigwasser ein Maschineneinsatz nicht vorgenommen werden.
Bis zur Auflösung der Schreinerei in 1965 hat sich in de Betrieb nichts großartig geändert - einzig die elektrische Bohrmaschine (natürlich eine Fein, mit Stromliefervertrag!) hielt Einzug.
Einen Großteil der damaligen Hobel, Gerätschaften usw. hat mein Vater übernommen und die sind noch immer bei uns eingelagert.
Ich will nicht ausschliessen dass diese Kommode aus den 1840er Jahren kommen kann - aber das kann ich allein aufgrund der Photos nicht genau bestimmen. Und gerade im zweiten Biedermeier wurden durchaus mehr händische Arbeiten durchgeführt wie damals potentiell mit Maschinen möglich war.
in ländlichen Gebieten wurden noch bis in die 1950er Jahre hineine handgefertigte Schwalbenschwanzverbindungen genutzt. Das ist eine Frage der Maschineneausstattung und auch wie "modern" der Schreiner eingestellt war.
Früher haben Maschinen im Vergleich zur händischen Arbeitstunde richtig viel Geld gekostet - und da lag es nahe lieber einen Mitarbeiter hinzustellen um Schwalbenschwänze anzufertigen - denn eine neue Maschine zu kaufen.
Und das war vorallem im ländlichen Bereich die vorherrschende Ansicht. Es wurden auch noch gerne weitere Arbeiten rein von Hand erledigt - erst mit der Übergabe an einen jüngeren Schreiner konnten sich die neueren, schnell-modernen Arbeitsmethoden durchsetzen.
Mein Vater hat 1949 in einer Schreinerei gearbeitet die noch damals rein mit Transmission Maschinen angetrieben hat. Und das war sogar Wasserkraftantrieb - also konnte bei Niedrigwasser ein Maschineneinsatz nicht vorgenommen werden.
Bis zur Auflösung der Schreinerei in 1965 hat sich in de Betrieb nichts großartig geändert - einzig die elektrische Bohrmaschine (natürlich eine Fein, mit Stromliefervertrag!) hielt Einzug.
Einen Großteil der damaligen Hobel, Gerätschaften usw. hat mein Vater übernommen und die sind noch immer bei uns eingelagert.
Ich will nicht ausschliessen dass diese Kommode aus den 1840er Jahren kommen kann - aber das kann ich allein aufgrund der Photos nicht genau bestimmen. Und gerade im zweiten Biedermeier wurden durchaus mehr händische Arbeiten durchgeführt wie damals potentiell mit Maschinen möglich war.
- reas Offline
- sehr erfahrenes Mitglied
- Beiträge: 1488
- Registriert:Montag 21. Oktober 2013, 22:54
- Reputation: 4519
Kleine Kommode
Hallo,
so nach einem langen Arbeitstag macht es Freude euch zu lesen, kann ja einiges lernen
und es wird noch richtige Quizshow daraus
Im inneren der Kommode, an der Rückwand gibt es Sägespuren und ich hätte gedacht
das es Spuren von einer zweimann handbetätigten Säge wären oder sind es doch
Spuren maschineller Sägen?
hier das Foto:
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Nun zur Wahrheit, 3rd gardenman hatte Recht!!! Das Furnier hat nur eine Stärke von 0,9mm
Es würde mich auch noch interessieren warum die Astlöcher auf der Deckplatte mit Kohle
geschlossen wurden (also mir sieht es nach Kohle aus)?
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so nach einem langen Arbeitstag macht es Freude euch zu lesen, kann ja einiges lernen
und es wird noch richtige Quizshow daraus

Im inneren der Kommode, an der Rückwand gibt es Sägespuren und ich hätte gedacht
das es Spuren von einer zweimann handbetätigten Säge wären oder sind es doch
Spuren maschineller Sägen?
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Nun zur Wahrheit, 3rd gardenman hatte Recht!!! Das Furnier hat nur eine Stärke von 0,9mm

Es würde mich auch noch interessieren warum die Astlöcher auf der Deckplatte mit Kohle
geschlossen wurden (also mir sieht es nach Kohle aus)?
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