Alter Schrank

[sanochiba]

Hallo zusammen :slightly_smiling_face:
Von der Haushaltsauflösung einer befreundeten Familie konnte ich gestern dieses Schätzchen mit nach Hause nehmen. Ich bin arg verliebt in die Details und die Formen. Ich weiß nicht so recht wo ich ihn Zeitlich einordnen kann und würde ihn eigentlich gerne ein bisschen von der rotstichigen Patina befreien, bin mir aber nicht sicher wie und ob im das überhaupt steht. Hoffe ich habe alles ordentlich und aussagekräftig genug fotografiert
LG Sarah

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[sanochiba]

Noch mehr Bilder

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[sanochiba]

Noch ein paar Bilder

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[sanochiba]

Und noch mehr... :blush:

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[MaxS]

Guten Abend Sarah,

die saubere zeitliche Einordnung überlasse ich den fitteren Leuten. Ganz grob deuten die maschinell hergestellten Nägel, sofern sie original sind, auf eine Entstehung auf jeden Fall nach 1850; die Rückwand und die nur grob verputzte Oberseite des Möbels würde ich als Indizien für eine Herstellung vor 1930 werten. Ich lasse mich da aber gerne korrigieren.

Der Schrank wurde aus Fichte/Tanne als Blindholz (Rückwand, etc.) und aus Eiche (z.B. Türen) gefertigt. Inwiefern diese Oberfläche original ist, weiß ich nicht. Deinen Wunsch nach Erneuerung kann ich nachvollziehen - allerdings solltest Du bedenken, dass die alle Fälze, Ecken, Kanten, Profile, etc. recht viel Arbeit in Anspruch nehmen, bis sie wirklich sauber sind. Ziehklingen und Farbschaber sind da sehr empfehlenswert. Die Ornamente würde ich wohl ebenso mit in Form gefeilten Ziehklingen bearbeiten.

Was Du natürlich testen könntest, ist, ob sich die Schicht mit Alkohol oder Nitroverdünnung anlösen lässt. Das würde einen Hinweis auf die verwendeten Materialien geben. Zur Entfernung würde ich dennoch auf Ziehklingen/Schaber zurückgreifen, um das Groß zu entfernen.

Was ich dem Möbel ersparen würde, wäre ein "Shabby-Chic" - Anstrich - aber das ist sicher auch meinen persönlichen Vorstellungen geschuldet.

Ich bin gespannt auf weitere Meinungen.

Viele Grüße
Max

[sanochiba]

Das ist doch schon mal ein Anfang :slightly_smiling_face: Dankeschön.

Shabby kommt hier für mich auch nicht in Frage. Ich würde eher versuchen ihn Außen der Türeninnenseite anzupassen. Im Laufe der neueren Zeit hat ihm jemand druckimprägnierte Einlegebretter verpasst, die habe ich erstmal rausgenommen.
Er bringt auf jeden Fall einiges an Gewicht mit, zum tragen mussten 3 Mann herhalten.

[thalasseus]

Hallo zusammen,
schöner Schrank:) - tolle geschwungene Türfüllungen, allg. schlichte Erscheinung, schönes, zum Korpus vermittelndes Gesimsprofil, geprägte Leder-Schlüsselschilder(?) und die abgeschrägten Ecken mit dem (Bedürfnis nach ein wenig) Ornament - da passt doch 1850-60 ganz gut.
Stilschublade: von der Erscheinung her vielleicht eher noch spätes Biedermeier, wiewohl zeitlich vermutlich etwas darüber hinaus im Historismus/Louis Philippe. Wäre meine Einschätzung.
Grüße, thal

[sanochiba]

Danke für die Einschätzung :slightly_smiling_face:
Ja, die Schlüsselschilder sind Leder und das wäre mir jetzt selbst erstmal nicht aufgefallen weil sie so patiniert sind ':) hab gerade direkt das Internet bemüht und ähnliche gefunden, die mit Biedermeier/Louis-Phillipe angegeben werden. Stilschublade dürfte also gut passen.

[MaxS]

Guten Tag,

die druckimprägnierten Bretter haben in einem Möbel auch nichts verloren - ich würde die wohl entsorgen.

Die Innenseite könnte - das sind aber nur Vermutungen - sowohl roh sein als auch dünn mit Schellack oder etwas ähnlichem gestrichen sein. Ich tippe aber eher auf die rohe Variante, die im Lauf der Zeit eine gewisse Patina erhalten hat. Evtl. käme auch eine Behandlung mit Wachs in Frage. Das müsste man aber am Möbelstück direkt prüfen, Ferndiagnosen sind schwierig.

Gibt es eigentlich Hintergrundinformationen zu diesem Schrank, z.B. ob er bereits überarbeitet wurde oder wann er wo erworben wurde?

Viele Grüße
Max

[sanochiba]

Die Innenseite könnte rein von der Haptik her tatsächlich gewachst sein. Zum Schrank an sich gibt es keine großen Infos. Ich kenne nur die grobe Familiengeschichte. Der Schrank stand in einem Altstadthaus mit angeschlossenem Ladengeschäft (seit dem 19. Jh Kolonialwarenladen und später bis in die 80er Jahre Tante Emma Laden).
In das Haus wurde immer eingeheiratet und der Vater mit Ende 70 meinte beim Abholen zu mir der stand schon seit er denken kann da. In der neueren Zeit( in den letzten 50 Jahren ca.)wurde, außer den Brettern innen, nichts dran gemacht. Dort wurde von Generation zu Generation übernommen und Neuanschaffung in Form von zur jeweiligen Zeit modernen Möbel getätigt.