Romantische Lampe/Hinterglasmalerei

[Tanja]

Romantisch-biederer geht kaum: Diese Glaslampe ist nicht nur aufgrund der Motive und Gestaltung - sagen wir mal auf eine fast schmerzhaft kitschige Art - besonders, sondern wohl auch aufgrund der Fertigungstechnik.

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Ich versuche das mal zu beschreiben: Vermutlich, so wirkt es auf mich, ist die Lampe doppelwandig und die Motive wurden auf die Innenseite der äußeren oder die Außenseite der inneren Glasschicht aufgebracht. Die äußere Schicht scheint satiniert zu sein, so dass die Motive unscharf, verklärt mit einer räumlichen Wirkung erscheinen. Feuchtet man das äußere Glas an, geht dieser Effekt verloren und die Bilder erscheinen ganz scharf konturiert. Insgesamt gibt es sieben Vignetten: drei Szenen mit je einem Liebespaar (einmal mit Vogelkäfig, einmal musizierend, einmal rezitierend), drei Landschaften mit Gebäuden sowie unten mittig Vergissmeinnicht.

Vergissmeinnicht teils trocken, teils nass

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Kennt hier vielleicht jemand ein Vergleichsobjekt oder weiß, wer solche Lampen wo und wann gefertigt hat? Ich freue mich über Eure/Ihre Hilfe!

Liebespaar musizierend, Glas links trocken, rechts angefeuchtet

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Detail angefeuchtet

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Detail trocken

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[Sartre99]

Hallo,
ähm also ich erkenne gar nichts. Wüßte jetzt nicht dass das eine Lampe ist. Profilbild um die Form zu sehen wäre sehr hilfreich. Woraus ist denn der Fuß usw.
Lieben Gruß

[Tanja]

Oh, sorry . Das ist eine Deckenlampe mit Vasque Aufhängung. Nachdem ich fünf Detailbilder hochgeladen hatte, war erst mal kein Platz mehr. Auf die Idee, es nachzuschieben, bin ich nicht gekommen. Aber jetzt:

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[Schmidtchen]

Also ich habe mal ein bißchen rumgesucht.
Ich habe etwas zu Marmoreales 2 Schichten Glas mit mittig pulverisiertem Email gefunden.
Ich habe aber keine Ahnung, ob das hier auch zutrifft.
In den 1920er Jahren fertigte Jean Noverdy Kunstglas in seiner eigenen Glashütte in Dijon. Er kreierte Lampen mit meistens aus Glas bestehenden Schirmen mit zwei Schichten, zwischen denen er farbige Emails pulverisiert, um einen marmorealen Look zu erzeugen. Dieselben Techniken benutzen auchDaum Frères, André Delatte und Müller Freres in dieser Zeit.
Es gab auch die berühmten Nancean-Glashütten, die so etwas fertigten.
Solltest du dich vielleicht mal einlesen.
Ob deine Lampe so alt ist oder nur auf alt gemacht, keine Ahnung.
Solltest vielleicht auch hier mal die Elektrik und die Fassungen zeigen

[Tanja]

Wow, das sind ja schon ganz konkrete Spuren, danke sehr! Unsere Nähe zu Frankreich würde da ja passen. Auf jeden Fall werde ich in diese Richtung weiterschauen - und berichten, wenn ich weitere Erkenntnisse erlange.
Die Fassung sieht für mich ziemlich alt aus, an die Verkabelung oben komme ich nicht (kann aus gesundheitlichen Gründen momentan auf keine Leiter klettern).

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Ich mutmaße aber, dass die Elektrik neu ist, denn auch die Kordeln inklusive der mittigen mit dem Kabel wirken sehr gut in Schuss, so als wären sie höchstens zwanzig Jahre alt. Gekauft habe ich sie übrigens vor etwa 12 Jahren bei einer regionalen Antiquitätenhändlerin. Ich nehme an, sie hat die Kordeln und Kabel vor dem Verkauf erneuert.

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[Pontikaki]

Marmoreales 2 Schichten Glas

Diese Lampe hat aber nix mit marmorimitierendem Glas zu tun. Das soll wohl eher an Schwarzlot-Malerei erinnern.
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[Tanja]

Also von den Motiven her, typische Fêtes galantes (die Vogelkäfig-Vignette erinnert stark an NICOLAS LANCRETS "Der Vogelkäfig (Les amours du bocage)" , um 1735), passt das zur Schwarzlotmalerei, zum Material aber nicht. Schwarzlot funktioniert meines Wissens nach nur auf Bleikristall. Die Fertigungstechnik mit doppellagigem Glas passt sehr gut zu Daum-Werken. Doch der (Neo-) Rokokostil passt eher nicht in deren Portfolio. Auch findet sich keine Signatur. Was mich bei solch einer aufwendigen Malerei wiederum sehr wundert. Vielleicht fahre ich im Sommer mal wieder nach Nancy und frage dort im Museum der Schönen Künste mal nach.

[Schmidtchen]

Ich sehe keinen Porzellanring an den Fassungen.
Sind die auch ohne Porzellan innen drin?
Dann eher aus den 60ern.
Mit Porzellan eher vor den 60ern, was ja trotzdem noch nach dem Krieg sein könnte.
Das Kabel sieht auch für die 60er zu neu aus. Ist wohl tatsächlich erneuert.
Die Fassungen könnten allerdings theoretisch auch getauscht worden sein.

[Tanja]

Ein Porzellanring ist nicht zu sehen. Ich vermute allerdings inzwischen dass der Glasschirm einst komplett an Ketten aufgehängt war und alles an Zubehör dieser Lampe nicht original zum Glasschirm gehört. Auch der Deckel (wie nennt man das kabelkaschierende Ding an der Decke eigentlich?) kommt mir in Verbindung zu den süßlichen Motiven einfach zu schnörkellos daher...

[Tanja]

Ein Porzellanring ist nicht zu sehen. Ich vermute allerdings inzwischen dass der Glasschirm einst komplett an Ketten aufgehängt war und alles an Zubehör dieser Lampe nicht original zum Glasschirm gehört. Auch der Deckel (wie nennt man das kabelkaschierende Ding an der Decke eigentlich?) kommt mir in Verbindung zu den süßlichen Motiven einfach zu schnörkellos daher...

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