3x Fayence Albarello mit Zinnstandring - Authentisch?

[Apothekarium]

nicht? was spricht gegen (S.) Samen oder Pulver von Iris, Pflaume und Adonisröschen - dazu aus dem Link Lorbeer, Myrthe und was-weiß-ich? - ja, schon klar

Ich habe nicht ganz verstanden welchen Link Du meinst? Sonst lese ich da gerne nochmal nach. Aber meines Erachtens waren solche Substanzen im 17. Jahrhundert nicht offizinal.

[nux]

nicht ganz verstanden welchen Link Du meinst

den von @ohbln - die drei anderen Gefäße [Gäste sehen keine Links]

[ohbln]

danke für die auflösung an alle! habe es, spätestens nachdem ich die 3 töpfe bei veryimportantlot gefunden habe, befürchtet.
erschreckend das immer wieder etablierte auktionshäuser objekte aus dem 20. jhdt als 18. oder noch früher anbieten. das ist natürlich gerade bei keramik nicht immer leicht zu erkennen, aber wenn man sich nicht 100% sicher ist, macht man das doch nicht…
ich nehme an die fotos der anderen böden sind nicht mehr nötig @nux ?

[nux]

die fotos der anderen böden sind nicht mehr nötig

wenn sie nicht anders aussehen, dann nicht - muss auch gestehen, als ich den Beitrag das erste Mal angeschaut hab, waren wohl nicht alle Fotos sichtbar (tw. nur so weiße Platzhalterkästchen) - ein ganzer ist ja doch da :upside_down_face:

Mich hätte zwar grundsätzlich interessiert, wer/wo in IT dann solche Sachen gemacht bzw. zugeliefert haben könnte, woher das Material / die Glasur - aber vor +/- 50 Jahren dazu noch irgendwas auszugraben wird wahrscheinlich eh nix, also - danke der Nachfrage

[Apothekarium]

Südeuropa 1970er Jahre - das ist die korrekte Herkunftsbezeichnung für einen Großteil der auf dem Markt angebotenen pharmazeutischen Antiquitäten. In Italien hat man gerne Albarelli und Waagen hergestellt, in Portugal beispielsweise Einsatzgewichte. Irgendwas zwischen 75% und 95% aller auf eBay, Flohmärkten und in kleineren Auktionshäusern angebotenen Ware kommt daher.

Es gibt aber nicht nur diese (für einen Sammler) relativ leicht erkennbaren Repliken, sondern auch echte Fälschungen von meisterlicher Qualität. Vor einigen Jahren gab es bei van Ham (einem recht niveauvollen Kölner Auktionshaus) eine ganze Sammlung pharmazeutischer Antiquitäten, von denen ein großer Teil gefälscht war. Der Sammler wusste davon nichts, nicht einmal die einschlägigen Museen hatten die Fälschungen erkannt. Ich würde mich da nicht ausnehmen wollen, da war ein Kaliber Beltracchi am Werk. Letztendlich gab ein aufwändiger Materialtest Aufschluss, aber den finanzierte man erst nachdem ein Experte die Art der Beschriftung bzw. die Substanzen komisch fand. Bei Apothekengefäßen ist dies eine gute Herangehensweise, weil die Fälscher / Replikenmanufakturen oft mehr von Material, Herstellung und Alterungsverfahren verstehen als von pharmazeutischen Einzelfragen.