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Silberlöffel 1758 Punze?

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  • dieschulze Offline
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Silberlöffel 1758 Punze?

Beitrag von dieschulze »

Hallo ihr lieben. Ich habe einen alten Küchenschrank gekauft und dort diesen Löffel gefunden. Ich würde die Punze als WS lesen bin mir aber nicht sicher. Kann mir hier jemand etwas zu Herkunft des Löffels sagen?
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Silberlöffel 1758 Punze?

Beitrag von Silberpunze »

Interessanter Fundort. Kannst Du auch sagen, woher der Verkäufer des Kühlschranks stammt?
Der Löffel ist leider nicht sehr gut erhalten. Es fehlt auch ein Beschauzeichen, um der schnell Lösung näher zu kommen.
Es gibt sehr viele Goldschmiede mit den Initialen WS und diese Variante ist mir noch nicht bekannt.
Vom Stil her könnte 1758 stimmen, aber es hab Löffel dieser Art auch schon zu Beginn des 18. Jh. Möglicherweise eine kleinere Stadt oder aus dem Rheinland bzw. ein Goldschmied, der entweder traditionell gearbeitet hatte oder ein Teil eines älteren Sets ergänzt hat ... wobei es zu dieser Zeit noch nicht so lange üblich war, Sets zu besitzen.
Die Inschrift punktiert. Es werden Initialen in zwei Reihen gezeigt, was für einen Tauflöffel als Patengeschenk spricht.
Einen Tremulierstich sehe ich nicht. ...

Aber es ist auf jedenfall eine freudige Überraschung, wenn so etwas unerwartet am Ende den Kaufpreis eines Kühlschranks senkt. O:-)
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Silberlöffel 1758 Punze?

Beitrag von Pontikaki Verified »

dieschulze hat geschrieben: Dienstag 30. August 2022, 15:37 Ich habe einen alten Küchenschrank gekauft
Silberpunze hat geschrieben: Samstag 3. September 2022, 16:23 woher der Verkäufer des Kühlschranks
:upside_down_face:
Silberpunze hat geschrieben: Samstag 3. September 2022, 16:23 ein Goldschmied, der entweder traditionell gearbeitet hatte
nur der guten ordnung halber...ein goldschmied stellt schmuck her.
gerät und besteck werden von silberschmieden hergestellt.
SCHMUCK MACHT KUNST TRAGBAR
Marion Ongyert - Goldschmiedin
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Silberlöffel 1758 Punze?

Beitrag von cornetto »

Hallo,
das ist ein schöner "Rattenschwanz"-Löffel und m.M.n. authentisch für die Zeit - ich habe einen ähnlichen aus 1763, laut Test Silber, aber auch ohne Tremolierstich.
Silberpunze hat geschrieben: Samstag 3. September 2022, 16:23 Einen Tremulierstich sehe ich nicht. ...
Mir stellt sich hier auch die grundsätzliche Frage an die Antikbesteckprofis: Wurden damals durch die Beschaumeister bei Besteckteilen/sets tatsächlich alle Einzelteile mittels Tremolierstich geprüft oder wurden bei größeren Mengen ggf. nur Stichproben (upps... jetzt geht mir gerade ein Licht auf, wo dieser Begriff seine Wurzeln hat... :-) ) genommen und nur einzelne Objekte aus der Produktion geprüft?

Gruß Bernd
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Silberlöffel 1758 Punze?

Beitrag von nux »

Silberpunze hat geschrieben: Samstag 3. September 2022, 16:23 Einen Tremulierstich sehe ich nicht. ...
war ja auch nicht überall / zu jeder Zeit üblich? (SH, HH ...)
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Silberlöffel 1758 Punze?

Beitrag von marker »

Guten Tag, die sog. Stichprobe wurde schon aus Gründen der Kosten und Praktikabilität nicht bei jedem Löffelchen oder Gäbelchen durchgeführt. Man nahm etwa von einer Werkstatt ein paar Teile, schmolz die ausgestochenen Silberspäne zusammen und stellte den Feingehalt dieser Gesamt-Probe fest. War das im Rahmen, ging man davon aus, dass das für alle getesteten Teile galt und für alle, die aus dieser Werkstatt kamen. Da war natürlich auch viel Vertrauen mit im Spiel, denn letztendlich kontrollierten sich die Gold- und Silberschmiede ja selber. Und Selbstkontrolle ist immer so 'ne Sache... Gruss marker
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Silberlöffel 1758 Punze?

Beitrag von nux »

Pontikaki hat geschrieben: Samstag 3. September 2022, 16:51 nur der guten ordnung halber...
das mag so für neuzeitlich zutreffen ... (oder auch nicht? [Gäste sehen keine Links] )

früher u./o. regional hatte man da jedenfalls auch andere/weitere 'Ordnungen', Begrifflichkeiten, Einteilungen und Definitionen

ein Beispiel "Goldarbeiter dörfen kein Silber verarbeiten, auser sie hätten es erlernt, und durchs Meisterstük eine Probe davon abgelegt (s)
Goldschmide oder Silberarbeiter nichts von Gold oder Steinen, welches beträchtlich wäre, sondern allein von Silber, doch dörfen sie vergolden."
Im folgenden Absatz wird darauf aber auch hingewiesen, dass in kleineren Städten, wo es nicht alle 'Profeßionen' gab, die Goldschmide eben nicht nur Geschirr machten. Sondern auch mal Steine fassten oder Galanteriewaren herstellten usw.
aus 'Weisser, Johann Friedrich Christoph: Das Recht der Handwerker nach allgemeinen Grundsätzen : und insbesondere nach den Herzogl. Wirtembergischen Gesezen', Stuttgart 1779 [Gäste sehen keine Links]

oder auch anders [Gäste sehen keine Links] bzw. [Gäste sehen keine Links] - es gibt reichlich alte und noch ältere Texte, in denen je nachdem Verschiedenes aufscheint
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Silberlöffel 1758 Punze?

Beitrag von Silberpunze »

Pontikaki hat geschrieben: Samstag 3. September 2022, 16:51 nur der guten ordnung halber...ein goldschmied stellt schmuck her.
Der Ordnung halber muss ich korrigieren:
Der Goldschmied ist ein Gold- und Silberarbeiter.
Der Goldarbeiter stellt Schmuck her.
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Silberlöffel 1758 Punze?

Beitrag von Silberpunze »

cornetto hat geschrieben: Samstag 3. September 2022, 19:29 Wurden damals durch die Beschaumeister bei Besteckteilen/sets tatsächlich alle Einzelteile mittels Tremolierstich geprüft oder wurden bei größeren Mengen ggf. nur Stichproben (upps... jetzt geht mir gerade ein Licht auf, wo dieser Begriff seine Wurzeln hat... ) genommen und nur einzelne Objekte aus der Produktion geprüft?
Zunächst einmal: Es gab die Stichprobe (Tremolierstich) und es gab die Strichprobe (Probiernadeln).
Der Tremolierstich wurde nicht überall und nicht zu jeder Zeit und auch nicht immer auf allen Gegenständen durchgeführt.
So ist es denkbar, dass kleinere Gegenstände von dieser Probe ausgenommen waren, dann möglicherweise aber auch ein
Beschauzeichen bekamen.
Die Probe wurde ansonsten genommen und von vielen Gegenständen je Meister gesammelt und erst wenn eine bestimmte Menge zusammengekommen war, wurde damit das aufwändige Kupellationsverfahren durchgeführt. Dafür musste man auch etwas Geld bezahlen.
Alternativ wurde das Silber auf einem Prüfstein aus Schwarzen Schiefer an einer Stelle gerieben, so dass ein silberner Strich darauf zu sehen war. Mit prüfnadeln, die aus definierten Silber-Kupfer-Legierungen bestanden, wurde dann die Farbe des Striches verglichen, indem man die Nadeln ebenfalls über den Stein strich. Der Prüfmeister muss da sehr gute Augen gehabt haben, um feinste Unterschiede zu erkennen.

Aber wie schon gesagt: Auf dem Gebiet Preußens findet man den Tremolierstich sehr häufig auch noch im 19. Jh., während man in Schleswig-Holstein kaum auf einen solchen Stich stoßen wird.
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Beitrag von Silberpunze »

nux hat geschrieben: Sonntag 4. September 2022, 07:23 a war natürlich auch viel Vertrauen mit im Spiel, denn letztendlich kontrollierten sich die Gold- und Silberschmiede ja selber. Und Selbstkontrolle ist immer so 'ne Sache... Gruss marker
Genau darum geht es. Es gibt Regionen, wo das sehr konsequent gemacht worden ist und die kann man dann somit eher ausschließen. Es geht um die Eingrenzung der Herkunft, da es hier kein Beschauzeichen, sondern nur eine Meisterzeichen gibt.
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