Unbekannte Stein-Kreatur
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- Willi Offline
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Unbekannte Stein-Kreatur
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- cornetto Offline
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Unbekannte Stein-Kreatur
Ich bin absolut kein Stein-Experte, aber die roten Schlieren im Material wären bei Natursteinen doch farbige Sedimentablagerungen. Das diese in der Seitenansicht zum Kopf so scheinbar "abgebogen" sind, ist für einen Naturstein m.M.n. doch eher ungewöhnlich.
Außerdem sind im Halsbereich an den Seiten "Stauchspuren" vorhanden - das kenne ich noch als ich mich vor Jahrzehnten kurz mit Ton befasst habe - tritt auf wenn man bereits zu trockenes Material versucht zu sehr zu biegen. An diesen Stellen treten dann auch beim Brennen gern Brandrisse auf.
Die farbige "Schlierenoptik" bekommt man mit verschiedenfarbigen Massen hin - ähnlich wie Blätterteig machen.
Dazu kommt die Schwärzung in den Ritzungen - hier läge der Gedanke nahe, dass das Objekt eventuell in einem offenen Feuer, Kohle, etc. gebrannt wurde und nach der Reinigung des gebrannten Objekts diese Brandrückstände verblieben sind.
Was hier allerdings für ein Material verwandt wurde, wenn es so ist, vermag ich nicht zu beurteilen.
Gruß Bernd
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- nux Offline
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Unbekannte Stein-Kreatur
einfaches Stichwort 'Metamorphite' - auch Sedimentgesteine können durch spätere Einwirkungen von Druck, Hitze, Zerrung etc. halt verändert aussehen & andere Eigenschaften haben. Auch ursprünglich vorhandene Einschlüsse können dann noch später, nach Erosion auswittern. Anschließende Umlagerung und Abrasionen durch Transport, Wind, Wasser, Eis (auch Frostsprengungen) können dann das Übrige tun. Geröll, Geschiebe, Kiesel entstehen; werden ev. wieder (& wieder & nochmal) eingelagert (sekundäre, tertiäre Lagerstätten) bis so ein Steinchen irgendwann offen zu Tage liegt. Mineralneubildungen in Spalten, Rissen, auf Klüften sind dabei jederzeit möglich. Die wiederum beim 'nächsten' Mal ausgewaschen oder -gelöst. Mannigfaltige Prozesse im Lauf der Erdgeschichte sind da drin. Ob eben solch ein Stück von der Form her das Endprodukt solcher natürlicher Prozesse war oder zusätzlich (Trommeln) bearbeitet wurde? Akzentuiertes Gravieren & farblich Konturieren zusätzlich könnte hier eben das vorliegende Stück so aussehen lassen, wie es ist.
Ohne was in die Hand nehmen bzw. ordentliche Tests machen zu können, ist alles eh ziemlich müßig. Den einzigen konkreten Anhaltspunkt für was - neben der Optik - lieferte die Aussage
- und die Härte "dieser hier läßt sich nich x mit ner Metallfeile ritzen".
Nun, als Ableitung daraus der Tipp auf Quarzit; meist ja aus Sandsteinen entstanden. Wenn die z.B. eisenhaltig sind, hat man rote Bänderung in hellem Sand-Grund. Nur ein Beispiel da rechts oben [Gäste sehen keine Links]
als Trommelstein [Gäste sehen keine Links]
und - was könnte daraus werden? [Gäste sehen keine Links]
Alles andere, also Herkunft (regional), mögliches Alter, Zweck/Bedeutung bleibt nach wie vor einfach nur Spekulatius. Ebenso ob Zufallsbastelei, Kunst, Schamanismus, Esoterik o.ä. da irgendwie mit reinspielen könnten.
Denn, in vielen Gegenden mit Geschieben u./o. Fluss-/Strandkieseln bspw. gibt es Sammler; welche, die sich vorwiegend geologisch damit befassen wie diese zwei Nordlichter [Gäste sehen keine Links] - und [Gäste sehen keine Links] - oder anderswo [Gäste sehen keine Links]
Oder aber eben solche, die auf Seeigel, Fossilien oder Hühnergötter gehen, seltsame Formen oder oder was-weiß-ich-auch-immer. So Kieselbilder machen inzwischen ja viele, sie ganz nette [Gäste sehen keine Links]
Dieser Straßburger Bildhauer nimmt auch schonmal Rheinkiesel [Gäste sehen keine Links]
allgemeiner in Richtung Kunst und Kieselschnitzereien [Gäste sehen keine Links]
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- Pontikaki Verified Offline
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Unbekannte Stein-Kreatur
Voila, jetzt hab ich mich - auf Eure Anregung hin - auch noch x mehr mit dem Material des Amuletts befasst.
Leider ist mein "Labor/Werkstatt" nicht mehr so ausgerüstet wie damals, als ich gleich nach dem Erwerb das
Stück getestet hatte. Aber nen simplen Tester hab ich noch und da iss das Ergebnis heute merkwürdig:
Es testet auf Glas s. Foto. Wird bei keramischem Material Quarzsand beigemischt und er testet deshalb auf Glas?
Damals testete er - mit dem empfindlicheren Grät - auf Quarz. Glasmasse besteht doch zu 3/4 aus Quarzsand - oder? Leider komme ich mit der Mess-Spitze nich unters Kinn um zu prüfen, ob dieser Einschluß dort, aus nem anderen
Material besteht.
Beim Betrachten der Vergrößerung des Auges empfinde ich die braunen Färbungen auch eher als ne gebrannte
Glasur und nich wie ne auf Stein aufgemalte Farbe. Beim vorsichtigen Kratzen mit ner Nadelspitze rutscht diese
über die Farbe und greift sie nicht an.
Hhm - also doch kein natürliches, bearbeitetes Mineral, sondern ne keramische Technik, bei der der Körper unglasiert -
und seeehr glatt - bleibt und nur in den Vertiefungen ne braune Glasur angebracht wurde?
Ja - ehrlich gesagt geht's mir inzwischen ganz ähnlich. Das Amulett lag nun jahrelang auf meinem Nachttisch und hat
meinen Schlaf bewacht und meinen Alltag beschützt und eigentlich war ich ganz zufrieden damit.
Na ja, den Armbruch vor zwei Monaten hätt er unkomplizierter machen können und das Ergebis vom gestrigen Friseurbesuch
iss auch verbesserungswürdig..... :')
Jedenfalls schläft er - obwohl ich garnich so ne "Eso-Else" bin - seit gestern nicht mehr so nah an meinem Kopf sondern
auf dem Schreibtisch. Die Beobachtung durch dieses halbgeschlossene Auge gruselt mich plötzlich.
Edit: inzwischen hat nux geschrieben - ich lass meins so stehen.
Marion Ongyert - Goldschmiedin
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- nux Offline
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- Registriert:Montag 2. Juli 2018, 20:39
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Unbekannte Stein-Kreatur
nein, auch keine Keramik. Glas ist amorph, eine erstarrte Schmelze - kein kristallines Gefüge. Das kann man aber auf einigen Bildern (dicht gepackt) durchaus noch erkennen.
Ansonsten einfach erklärt zur Verwendung von Quarzsand in der Töpferei [Gäste sehen keine Links] - aber was da auf den Fotos ist, hat m.M. nix damit zu tun.
Wenn man an 'Analyse' überhaupt denken sollte, dann im Mikrobereich auf 'was ist das Braune für eine Farbe'. Chemisch gesehen meine ich - weil wenn da einer mit 'nem Permanentmarker dran war, gäbe das einen anderen Aufschluss, als wenn es auf was Teerartiges deutete, mineralisch wäre oder Henna, aus Walnussschalen oder ein Farbstoff aus Feuerahorn-Blättern...
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