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Biedermeier Sekretär

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  • lins Offline
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Biedermeier Sekretär

Beitrag von lins »

Hi zusammen,
der steht schon gut da und alles was zum Korpus gehört scheint mir aus der Zeit. Die unteren Schubladen auch.
Bloß beim "Innenleben" habe ich meine Bedenken. Da hat wohl der Schuladeneinschub gefehlt und da wurde diese Schubladenreihe eingefügt.
Dadurch fehlt der obere Anschlag für die Schreibklappe und es mussten diese Anschlagsrippen angebracht werden. Das befremdet mich etwas.
Die Schreibplatte ist entweder neu furniert, oder nachhaltig "abgeschrubbt" worden. Etwas überrestauriert wirkt das dann.
Ansonsten finde ich das Möbelstück gar nicht so schlimm manipuliert, wie das zuerst in den vielen Detailbildern auf mich gewirkt hatte.
Grüße
Lins
  • mia_sl Offline
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Biedermeier Sekretär

Beitrag von mia_sl »

lins hat geschrieben: Donnerstag 5. Dezember 2019, 15:50 Da hat wohl der Schuladeneinschub gefehlt und da wurde diese Schubladenreihe eingefügt.
Du meinst, da war ein kompletter Schubladenkasten wie bei Biedermeier-Klappsekretären drin?
Das glaube ich eigentlich nicht. Die Schubladenreihe könnte durchaus authentisch sein, abgesehen von einer Partition.
Schublädchen scheinen wohl auch aus Eiche zu sein, das macht man nicht mal eben nach....
Und offene Fächer waren auch nicht unüblich.

Ich hätte gerne mal die Seiten und Eckverbindungen der kleinen Schubladen gesehen.
Und auch der Gegenpart zum Schloss der Klappe, also das Schliessblech oben in der Deckplatte.

Dass die Schreibfläche komisch aussieht, finde ich allerdings auch.
  • kellerfenster Offline
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Biedermeier Sekretär

Beitrag von kellerfenster »

Hier noch ein paar Bilder:

Seitenansicht
0F72D43C-9CDE-423B-A08B-C4EBF5862F43.jpeg
0F72D43C-9CDE-423B-A08B-C4EBF5862F43.jpeg (1.19 MiB) 680 mal betrachtet
7769EBFE-6652-4CAF-8368-CEEBDD49A1DC.jpeg
7769EBFE-6652-4CAF-8368-CEEBDD49A1DC.jpeg (1.25 MiB) 680 mal betrachtet
Schublade klein von Innen
03F971C2-9C0C-4D13-96E8-477B90649CAE.jpeg
03F971C2-9C0C-4D13-96E8-477B90649CAE.jpeg (1.06 MiB) 680 mal betrachtet
Schublade gross
A3C1B411-BA13-4117-866C-5775452A854F.jpeg
A3C1B411-BA13-4117-866C-5775452A854F.jpeg (1.23 MiB) 680 mal betrachtet
„Schloss oben“ eigentlich kein richtiges Schloss, sondern nur eine genagelte Leiste
E58996C6-20E4-4A8D-9219-693A7AE26244.jpeg
E58996C6-20E4-4A8D-9219-693A7AE26244.jpeg (1.07 MiB) 680 mal betrachtet
Vielen Dank

Lg
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Biedermeier Sekretär

Beitrag von lins »

Hi Mia,
mia_sl hat geschrieben: Donnerstag 5. Dezember 2019, 16:40 das macht man nicht mal eben nach....
Eiche ist das zwar schon, aber professionell sieht das für mich nicht aus, geschweige denn aus der Zeit stammend.
Deine gute Frage nach dem Schließblech in der Deckplatte und das entsprechende Antwortbild bestärkt meine Zweifel an der Originalität des Innenlebens.
Grüße
Lins
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Biedermeier Sekretär

Beitrag von Idealist47 »

Moin

Das erinnert doch stark an unsere Nachbarn Polen. Diese waren sehr fleißig aus alte Möbelteile Reproduktionen zu bauen.
Wir hatten damals auch gelegentlich Möbel ähnlicher Machart, verkauft wurden diese als Repro.
So wie ich im Innenbereich erkennen kann... eine Bierlasur? wenn dem so wäre, was macht diese dort?
Die einzigen Zinkenverbindungen sind geschliffen worden um eventuell in der Breite eingepasst zu werden. Ich kenne alte
Zinkenverbindungen, die noch Anrisse sichtbar hatten, hier fehlen diese.

Guten Abend
Martin
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
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Biedermeier Sekretär

Beitrag von mia_sl »

Idealist47 hat geschrieben: Donnerstag 5. Dezember 2019, 18:23 Das erinnert doch stark an unsere Nachbarn Polen.
Warum hatte ich genau den gleichen Gedanken eben..... :grin:
War es nicht in den 90er Jahren? Da hat sich doch meine Mutter mal eine „Kirschholzvitrine“ andrehen lassen, die stellte sich dann als alter Weichholzschrank heraus, der „umgestrickt“ wurde, schicke schwarze Vollsäulen links und rechts, ein netter Giebel mit Zahnleiste....und und und.... und alles mit Kirschholz furniert, was sich dann nach einem Jahr so langsam ablöste und Blasen warf.

Diese „Möbelkünstler“ haben mit ihrer Ware die Antiquitätenhändler abgeklappert und aus dem LKW heraus verkauft.
  • reas Offline
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Biedermeier Sekretär

Beitrag von reas »

Idealist47 hat geschrieben: Donnerstag 5. Dezember 2019, 18:23 Ich kenne alte
Zinkenverbindungen, die noch Anrisse sichtbar hatten, hier fehlen diese.
Genau das ist mir auch aufgefallen.
Auch die Laufleisten wurden gebeizt? Das war doch nicht üblich. Kann nicht genau erkennen ob die Rückwand eingenutet ist, sehe im oberen Bereich vier Schrauben.
Könnte auch zweites Biedermeier sein, irgendwie wirkt es auf mich "zu neu" für die erste Zeit :thinking:
So wie dieser:
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Biedermeier Sekretär

Beitrag von Idealist47 »

Ich denke wir könnten uns auf einen Blender arrangieren. 2.Zeit schließe ich aus. Alte Holzteile sind schon verbaut.
Wie du sagst, mia die 90er waren mit diesen Fälschungen behaftet. Wir haben noch ein Sofa im Biedermeierstil, und
auch das Furnierproblem... Fugen lösen sich und Kürschner reichlich.
Bei einer Kommode fand ich auf der Unterseite einer Schublade in Altdeutsch geschrieben ``1907 ´´ Da kannten die Polen nix.
Obwohl irgendwie eine Kunst ist es schon, so etwas aus anderen Teilen bauen zu können, sehr kreativ
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
  • mia_sl Offline
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Biedermeier Sekretär

Beitrag von mia_sl »

reas hat geschrieben: Donnerstag 5. Dezember 2019, 19:02 Auch die Laufleisten wurden gebeizt?
Dieser braune Knaas ist ja überall in dem Möbel, ich halte es nicht für Bierlasur, sondern für eine dicke Beize, die teilweise verschleiern soll, was neu und was alt ist....
Und ich habe die Laufleisten lange angeguckt, haben sie da was reingeleimt, um das halbwegs gangbar zu machen?
Und dann den braunen Mist draufgeschmiert?
Denn sehr gut können die Schubladen voll gepackt eigentlich auch nicht mehr laufen, die Unterseiten der Schubladen zeigen ja schon in der Mitte Abtragungen von den Klötzchen, die als Stopper dienen.
  • Idealist47 Offline
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Biedermeier Sekretär

Beitrag von Idealist47 »

mia, im 3.Post das dritte Foto auf der rechten Seite. Sehr helle Holzoptik, erinnert mich an Bierlasur, aber vielleicht auch
aufgeklebt ? sonst stimme ich dir zu... dicke Beize.
Technisch eher eine kleine Katastrophe, mia ein Laufleistenproblem sehe ich auch. Zu dem der eingelegte Boden im Schubkasten
seitlich genagelt ist. Der Nagel gehört sicher nicht dort hin. Gibt bestimmt noch viel mehr zu beanstanden.
Habe genug gesehen.

Guten Abend
Restaurator im Handwerk ``Holzobjekte`` / Flechtwerkgestalter
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